Einmal rum!

Zurück von den Galapagos Inseln und kein Stück dazu gelernt - ab aufs nächste Boot, whale watching in Puerto Lopez. Zur Zeit ist hier Wal-Hochsaison, die Buckelwale paaren sich vor der ecuadorianischen Küste, da wollen wir nicht hinterher bleiben und ein bißchen spannern...
Dutzende Tour Operator überfallen einen hier auf der Strasse, wir haben den Rat des Lonley Plante berücksichtigt, und uns von einem ganz seriösen Anbieter, LP Empfehlung, übern Tisch ziehen lassen.
Naja, ganz so stimmt es nicht, die Tour sollte um 9:45 beginnen und um 11:20 saßen wir auch schon nass in verschimmelten Schwimmwesten im Boot, voll der Hoffnung auf Finnen, Flossen, Salti und noch viel mehr.
Nach 30 min wurde mir klar, dass sich Boote zwar durchaus äußerlich unterscheiden, die BEWEGUNG des Bootes aber relativ uniform ist, insbesondere bei starken Wind= Seegang=übelkeitserregendes Schlingern.
Nach weiteren 30 min war ich mir nicht mehr sicher, ob meine Sehnsucht nach einem grauen Rücken stärker war als die nach festem Boden und nach weiteren 30min war ich im Prinzip bereit, gegen eine größere Geldspende an Greenpeace Schutz und Beobachtung der Wale professionellen Schlauchbootfahrern zu überlassen.
Und dann kam der erste Wal. Übelkeit vergessen, Kamera gezückt und das wunderschöne Portrait eines breiten Rückens- leider von der Adiletten-Deutscher-Kegelklub-Landsfrau, die sich im entscheidenden Moment zwischen mich und den Wal geworfen hatte.
Weiter mit dem Boot, zum nächsten Wal-Paarungs-Punkt.
Jetzt mehr Glück, eine Fluke, einen Sprühstoß und ein majestätischer, grauer, riesengroßer Rücken- diesmal der richtige. Nach 2h Rumgegurke mussten wir abbrechen, weil die Wellen zu hoch waren, und der Kapitän Sorge um sein Boot hatte (@mein Mitreisender: ich habe mich also NICHT angestellt). Den Imbiss, den Luc mir dann noch mitfühlend unter die Nase halten musste, habe ich kommentarlos abgelehnt (hab mich nicht getraut, den Mund zu öffnen)...
Insgesamt konnten wir drei Wale...naja... erahnen, nix Salti, nix Paarung, aber für jemanden wie mich, der seit seinem 9. Lebensjahr verrückt nach Meeressäugern ist (auf Galapagos habe ich die eine oder andere fotographische Seehund-Strecke festgehalten), trotz allem faszinierend