Faszination Indien

Reisezeit: Oktober / November 2006  |  von Julia S

Indien: Mein Name ist Bond, Jule Bond

Udaipur, 28.10.06

Heute morgen bin ich nach einer leicht entnervenden Nacht im Bus (14 Stunden Fahrt)um 5 Uhr in der "Octopussy"-Stadt Udaipur gelandet.
Die Fahrt bot mal wieder einiges an Spannung, denn -wie der geneigte Leser inzwischen weiss: "Everything is possible in India" ...
So ist es zum Beispiel moeglich, ein Ticket fuer eine Schlafkabine im Bus zu kaufen, dieses auch rueckbestaetigen zu lassen und trotzdem eine Doppelbuchung zu haben. Gegen die indische Grossfamilie, die sich in meinen Singleschlafkaefig quetschen wollte kam ich natuerlich nicht an (obwohl ich fuer meine Verhaeltnisse sehr unfreundlich geworden bin!!!) Da mir nix besseres auf Englisch einfiel schimpfte ich los und "knallte" dem Ticketmenschen vor den Kopf "I'm not amused", womit ich die Schmunzler der Touristen auf meiner Seite hatte . Nach laengerem Hin und Her erhielt ich also einen Sitzplatz und machte es mir bequem.
Wir fuhren mal wieder durch die Wueste. Beim ersten Halt ein weiteres Highlight...ein Tourist meinte, ein Foto von einer vermeintlichen Tempelalage in der Wueste machen zu muessen. Ist ja auch ok. Gar nicht mehr so witzig war es, als ein Soldat der indischen Armee (auch gar nicht amused) angestuermt kam und meinte, er wolle sehen, dass das Foto geloescht wird, oder er muesse die Kamera konfiszieren. Hier sei indisch-pakistanisches Grenzgebiet ... BOESE BOESE BOESE! Da war ich doch froh, meine Kamera im Rucksack zu haben.

Naechstes Highlight. Nachts um 23 Uhr in Jodhpur. Man weckt mich, um mir mitzuteilen, dass mein Ticket ungueltig sei und ich hier und jetzt auszusteigen habe. Ich muss zugeben: mir ging ganz schoen die Pumpe; ausserdem ueberlegte ich kurzzeitig, mich mit meinem Stahlseilschloss an den Sitz zu ketten. Ich machte dann aber sehr souveraen klar, dass ich diesen Bus erst in Jaisalmer verlassen werde und dass wir das Ganze ja auch von der Polizei klaeren lassen koennten. 2 nette indische Opis kamen mir aber auch sehr nett zu Hilfe und nach ca. 10 min. Diskussion (aus der ich mich wohlgemerkt fein raushielt) war klar: ich darf mit!

Gut gefallen haben mir auch die Schiebefenster im Bus und der darum entbrennende Kleinkrieg. Jeweils 2 Sitzreihen koennen zwei Scheiben pro Fenster gegeneinander verschieben. Natuerlich verschiebt man mit seiner Scheibe auch immer die andere, was besonders toll ist, wenn man gerade schlaeft, es nicht merkt und man dann wach wird, weil man tierisch Zug ins Gesicht bekommt. (Sollte sich spaeter noch in Form einer Erkaeltung raechen, dass ich mich mit meinem Vordermann nicht auf eine Scheibenposition einigen konnte).

Wie gesagt, ich kam also ziemlich erledigt in Udaipur an, liess mich per Tuktuk zu einem Hotel, das mir von Muli in Jodhpur empfohlen worden war fahren und wurde mit einem wunderschoenen alten Haveli (typische Rajasthani-Haeuser, naja mehr kleine Palaeste, die frueher nur hochkastige Leute bewohnten) belohnt. Ausserdem: Swimming Pool, TV, Hot Shower, Rooftop Restaurant! SUPER.

Anjani Hotel (nicht im LP oder Roughguide), nahe dem Jagdish Tempel. Echt zu empfehlen.

Aussicht von meinem Balkon (morgens um 6 Uhr)

Aussicht von meinem Balkon (morgens um 6 Uhr)

Aussicht auf das Lake Palace Hotel im Pichola See (leider uebersteigen die Zimmerpreise mein Budget um ein Vielfaches)

Aussicht auf das Lake Palace Hotel im Pichola See (leider uebersteigen die Zimmerpreise mein Budget um ein Vielfaches)

Nach einem ausgiebigen Schlaefchen erkundete ich die Altstadt von Udaipur. Toll...kein Wunder, dass diese Stadt immer wieder als romatischste Stadt Indiens bezeichnet wird. Ist uebrigens auch unter "White City" bekannt und natuerlich steht hier alles im Zeichen von dem James Bond Streifen "Octopussy", der zu grossen Teilen hier in Udaipur (v.a. im Lake Palace Hotel, das mitten im Pichola Lake schwimmt) gedreht worden ist. Die Einwohner sind megastolz darauf und es ist schwierig, hier ein Restaurant oder Hotel zu finden, das abends nicht "Octopussy" zeigt (JEDEN Abend!!!).
So kam auch ich nach 24 Jahren erstmalig in den Genuss eines James Bond Films. War natuerlich cool, weil ich die Szenerie live vor der Nase hatte!

Morgen mache ich eine Rickschatour zu den Highlights vn Udaipur, weil es dann abends ja auch schon wieder weiter nach Pushkar zum Mucken gehen soll.

Liebe Gruesse von Julia.

© Julia S, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Faszinierende Farben - Gewürze - heilige Kühe -Exotik - Musik, Musik, Musik - Chaos - Improvisation - Himalaya - Wüste - Moloch (?) Delhi ...
Details:
Aufbruch: 01.10.2006
Dauer: 7 Wochen
Heimkehr: 18.11.2006
Reiseziele: Indien
Der Autor
 
Julia S berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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