2 Jahre China

Reisezeit: März 2009 - April 2011  |  von Katrin Link

Strand und das Ende der Welt

16.-19. September: Meine Erholung lässt schon wieder nach und ich habe immer schon mal nach Hotels oder Flügen nach Sanya, Hainan Povince geschaut und entschließe mich ganz spontan ein Wochenende am Meer zu verbringen.
Ich lese mir ungefähr eine Stunde vor Abflug durch, was Hainan, dass "Hawaii von China" so alles zu bieten hat und werde dann ein bißchen panisch, weil ich ja nur zwei volle Tage da bin... Strände, Mangrovenwälder... Früchte aller Art..und Tianyahaijiao, das südliche Ende der Welt! (hat der Vater in dem Buch, was mich vor fast einem Jahr zum lachen brachte also recht gehabt bei der Frage: Papa, wo ist die Welt zu Ende? Antwort: In China!)
Aber: ich will ja primär nur das Meer sehen....

Ich komme Freitagabend an und obwohl es schon dunkel ist, gefällt mir das, was ich sehe sehr gut: Palmem.. überall. Denn ersten Abend verbringe ich auf dem Balkon des Hotels und nehme gewohnte Geräusche wahr (Baustellenlärm), zusätzlich kann ich aber auch das Meer ca. 500 m Luftlinie von mir hören und riechen.

Tag1: Yalong Bai

YalongBai war großartig angekündigt. 10 km weißer Strand (na, da muss sich doch ein einsames Plätzchen finden lassen...) Es sollte erwähnt werden: Wer nach Hainan fliegt und zum YaLong-Strand möchte, der muss den Taxifahrer zwingen an folgenden Ort zu halten, auch wenn der evtl sagt: Da muss man bezahlen!

ich weiß nicht, warum das Foto jetzt im Querformat angezeigt wird, bei mir ist es im Hochformat... entweder Kopf um 90° neigen oder Bildschirm um 90° wenden

ich weiß nicht, warum das Foto jetzt im Querformat angezeigt wird, bei mir ist es im Hochformat... entweder Kopf um 90° neigen oder Bildschirm um 90° wenden

Mein Fahrer fuhr weiter und fuhr... er ließ mich an einer Stelle raus, dessen Weg zum Strand mit Tinnef-Ständen gesäumt war. Der öffentliche Strand war mir definitiv zu voll und zu laut und so lief ich in die andere Richtung zurück und lief und lief... überall gab es hier in bestimmten Abständen schöne Liegemöglichkeiten mit hübschen Sonnenschirmen und der Strandbar direkt neben dran, aber bitte nur für Gäste des jeweiligen Hotels. Ich kam an einen Platz an dem kein Mensch lag, aber der Angestellte sagte mir "bu keyi" (geht nicht oder nicht gut). Er zeigte dann aber in die Richtung in die ich eh lief. Im nächsten Abschnitt hätte ich wirklich für 50 RMB mein Lager aufschlagen können, mir wurde jedoch gesagt: Schwimmen hier bu keyi. Super Sache: Endlich ne Liege, aber ins Wasser darf ich nicht ?! 100 m weiter bin ich dann wieder an der Steinsäule vom Anfang angekommen und: Hier durfte ich mir eine Liege mieten, ich durfte schwimmen. Es war genau 12 Uhr mittags zu der Zeit und zwei Stunden nach Verlassen des Hotels und ich war glücklich. Der Himmel war bewölkt und ab und zu tröpfelte es mal vom Himmel, aber das war mich egal. Ich lag, vor mir das Meer und ich lauschte dem Wellen. Trotz regelmäßigem eincremen mit SF30 hatte ich es trotzdem geschafft mit abends den Bauch verbrannt zu haben, weil der Himmel mal für 30 Minuten Wolkenfrei war. Deshalb hier Tip2 für Hainan: Sonnencreme, am besten von zu Hause mitbringen. In Sanya hab ich keine gesehen..

Reisegruppen erkennt man an der gleichen Kleidung

Reisegruppen erkennt man an der gleichen Kleidung

Tag 2

Tag 2 in Sanya begann wieder mit dem Weckruf der Nachbarn um halb 7, die gerne morgens früh aufstehen, mit andern Nachbarn auf dem Flur den Tag diskutierten und das ganze bis um kurz vor 7, denn um 7 wird ja das Frühstücksbuffet eröffnet. Somit bin ich schon um 9 Uhr zum Strand. Ich sagte dem Taxifahrer, er solle einfach fahren und ich sag ihm wo er halten soll. Die Fahrt dauerte nicht lange und ich fand Strand mit Liegen, Sonnenschirmen und Essmöglichkeiten. An der Strandbar fand ich dann das gleiche Schild wie gestern: Für Hotelgäste. Der Besitzer des Wassersport-Stands sagte mir dann ich soll mich einfach hinlegen und falls jemand fragt kann ich ja immer noch bezahlen. Ich hab mich dann aber ein bisschen illegal gefühlt und wurde mit ansteigender Anzahl de Gäste immer unruhiger. Schließlich konnte mich ja an meinem Handtuch als Nichtgast erkennen. Ich bin dann zum nächsten Strandabschnitt und hier bekam ich die Auskunft: 3 Stunden 60 RMB. Das war teuer, aber eigentlich reichen ja drei Stunden, denn ich wollte ja noch zum dem so schön angepriesenen Ende der Welt.

In Hainan kauft man Perlen....

In Hainan kauft man Perlen....

oder isst Früchte...

oder isst Früchte...

oder trinkt Kokusmlich (ich weiß gerade nicht, was das Problem mit den Hochkant-Bilder ist, werde das Problem beim nächsten mal beheben)

oder trinkt Kokusmlich (ich weiß gerade nicht, was das Problem mit den Hochkant-Bilder ist, werde das Problem beim nächsten mal beheben)

Als meine Zeit um 2 Uhr abgelaufen war, sagte ich dem Hotelangestellten, ich würde gerne noch länger bleiben. mir ging es unter meinem Sonnenschirm wunderbar und wer will schon ans Ende der Welt, wenn es 20 km davor doch so schön ist.

Sanya Beach: Zu schön, um nur drei Stunden dort zu bleiben. Im Hintergrund sieht man Sanya-City

Sanya Beach: Zu schön, um nur drei Stunden dort zu bleiben. Im Hintergrund sieht man Sanya-City

Als ich 3 Stunden später gegen 5 Uhr zusammen packte und bezahlen wollte war dort ein anderer Angestellter und der sagte bei Abgabe des Handtuchs einfach ok. Supersache, 60 RMB gespart. Auf meinen Weg ans Ende der Welt kam ich an Sanyas "greatest Place of Love" vorbei. Ich habe den Fahren nicht gefragt was das ist. Was auch immer die Antwort gewesen wäre, ich hätte es wahrscheinlich eh nicht verstanden.
Als "Ende der Welt" bezeichnen die Bewohner Hainans die Südspitze der Insel ca. 23 km westlich Sanya. Hier stehen steile Felsen mit eingehauenen Schriftzeichen wechle meist der Bedeutung "Ende der Welt" und "Pfeiler am Südhimmel" nahe kommen.
Am Ende der Welt angekommen musste ich erst mal ein Ticket kaufen und: Das Ende der Welt" schließt um 18 Uhr. Sonnenuntergang am Ende der Welt war dann wohl nix. Ich bin dann schnurstraks geradeaus ans Wasser und dort angekommen war ich erst mal froh, nicht schon um 2 Uhr hierhin gefahren zu sein. Es fand sich dort u.a ein Liebesstein und ich dachte dabei über die Bedeutung nach, wo doch der beste Liebesplatz etwa 5 km von diesem Ort entfernt liegt. Die sonstigen Felsen im Wasser waren ganz schön aber doch nicht so überragend, so dass ich mich schnell wieder aufmachte und beschloss, den Sonnenuntergang nahe meines Hotels anzuschauen.

noch schnell ein Foto am Ende der Welt

noch schnell ein Foto am Ende der Welt

Dabei habe ich den Fehler gemacht, am falschen Ende zu sparen und mich in einen öffentlichen Bus gesetzt, der Richtung Sanya fuhr... ums kurz zum machen: Der Bus fuhr nach Sanya rein, aber mein Hotel war in Sanya Beach ca. 10 km entfernt. Ich war froh, das ich mir einen Ausflug nach Sanya gespart habe, aber ich bin dann irgendwo an einer viel befahrenen Strasse ausgestiegen, habe aufgrund des Feierabendverkehrs kein Taxi bekommen und habe mich in eines dieser Dreirad-Motorräder gesetzt.

Am Strand ok, im Feierabendverkehr auf der Straße ein Abenteuer

Am Strand ok, im Feierabendverkehr auf der Straße ein Abenteuer

Die Fahrerin hatte Mitleid mit mir. Ich sah am Horizont die Sonne untergehen, als mir der Staub der Strasse ins Gesicht wehte. Am Hotel angekommen konnte man die letzten Strahlen erahnen. Ich bin kurz ins Hotelzimmer und als ich wieder draußen war, war es Stockdunkel. Ich bin dann kurzen Hand wieder ins Zimmer und hab mir meinen Gutschein schnappt mit dem ich die küssende Fische-Therapie für 8 RMB statt 48 bekomme. Das war die optimale Zeit dafür, denn da die Chinesen alle beim Essen saßen, hatte ich den Pool fü mich allein.

Ich hab mich im Pool kaputt gelacht, weil das einfach nur tierisch gekitzelt hat. Am nächsten morgen ging es zurück nach Chongqing. Ich war ein bißchen verbrannt aber sehr sehr entspannt.

Heute ist der 3. Oktober und ich sitze gerade mit einem Kaiserdom-Weiß-Bier in der Hand in meiner Wohnung. Ich bin jetzt fast genau ein Jahr in Beibei und bin gerade sechs Stunden schneller ein Jahr älter geworden.
Ich war letztes Wochenende in Dazu, um mir die in Stein gemeißelten Buddhas anzuschauen. Dann doch mal endlich! Am Montag fliege ich nach Jiuzhaigou, einen Nationalpark und wie Dazu Weltkulturerbe. Das ganze ist 10 Busstunden von Chengdu, aber ich fliege. Es sind Nationalferien und mein Professor hat mir aufgetragen zu Reisen. Mach ich! Ich hoffe auf einzigartige Eindrücke und hoffe, das mir das Bergklima bekommt.

Soweit wars das wieder von Eurer Tante Katte/ Linketinki. Liebe Grüße an zu Hause.

© Katrin Link, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Sooooo... am 29. März 2009 geht das Abenteuer los. Ich nehme mit 29 anderen Leuten aus ganz Europa am Science und Technology Fellowship Programm EU-China teil. Ab nach China und das für zwei Jahre. Die ersten sechs Monate werde ich in Peking sein um mit den anderen Chinesisch zu lernen und anschließend 18 Monate in Chongqing, um dort zu arbeiten.... Ich wünsch Euch viel Spaß beim Lesen.
Details:
Aufbruch: 29.03.2009
Dauer: 25 Monate
Heimkehr: April 2011
Reiseziele: China
Der Autor
 
Katrin Link berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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