Around Annapurna

Reisezeit: Mai / Juni 2010  |  von Patricia Lütgebüter

Tag 2: Bhulbhule - Jagat

TAG 2
Mi, 19.05.2010
Bhulbhule - Jagat

Start: Bhulbhule / 840 m NN / 7:15 Uhr
Ankunft: Jagat / 1300 m NN / 15:35 Uhr
780 m Aufstieg / 305 m Abstieg
6:20 h Laufzeit / 2:00 h Pause
ca. 16 km

1.Wandertag!
Nach einer recht erholsamen Nacht - obwohl ich zeitweise Angst um unsere Trockenheit hatte, da draußen unser erstes Monsun-Gewitter wütete - ging es mir am nächsten Morgen wieder gut und nach unserem ersten Treker-Früstück brachen wir auf. Vorbei ging's an kleinen Wasserfällen, durch Maisfelder und Reisterrassen. In den kleinen Dörfern wurden wir meist nett begrüßt und von den Kindern dann nach Schokolade gefragt....

Laschi zum Thema "Kinder wollen Schokolade"
Je häufiger Dörfer von Touristen heimgesucht werden desto mehr Kinder gibt es, die beim Anblick eines Touristen aufspringen und einem Schokolade oder Sweets fordernd hinterherlaufen. Die wenigen Snickers, die wir hatten, hätte ich unter Lebenseinsatz verteidigt, so haben die Kinder nie was gekriegt. Aber im Ernst: Wenn schon die Kinder lernen, dass sich Betteln bei Touris lohnt, ist das schlecht für beide Seiten. Es ist viel angenehmer wenn die Kinder einen ignorieren oder einem nur "Namaste" rufen und sich weiter mit ihren Spielen beschäftigen.

Zur Mittagspausenstelle ging's schon mal richtig bergauf. Oben angekommen fing es an zu tröpfeln und wir gönnten uns unsere letzte Cola; hier, wo noch eine Straße hinführt, wird der Müll (hoffentlich) nicht auf Nepali-Weise entsorgt.

Laschi zum Thema "Müll"
Das leidige Thema in allen armen Ländern. Während Kathmandu schon wieder schockierte: hier und in der Umgebung wird der Müll, wenn überhaut weggeräumt, dann nur zusammengekehrt und angezündet (die Touri-Strassen werden immer besser sauber gehalten), hielt sich der Müll auf dem Trek im Rahmen des Erträglichen. An vielen Stellen gibt es die Safe Drinking Water Stations, wo man für ca. 50 Euro-Cent ein Liter Wasser nachfüllen darf. Dass soll die Flut an Plastikflaschen in die Berge stoppen. Wasser ist ein Problem, da man auch den klarsten Bergbach nicht trinken darf, weil man nie weiß, ob nicht doch irgendwo unsichtbar oben ein Dorf liegt. Auch wenn kein Dorf das Wasser verschmutzt, soll es hier irgendwelche Einzeller geben, die der europäische Magen nicht verträgt. Die Flüsse werden fast überall als Mülltransport angesehen, es wird einfach alles hineingeworfen, mit Vorliebe von Hängebrücken aus: wenn man das sieht will man schreien. Das viele Schmelzwasser transportiert den Müll auch wirklich effektiv ab oder zumindest sind die Flüsse so sedimentreich, dass man den Müll nicht sieht. Kläranlagen gibt es natürlich auch nicht, so dass wohl auch die meisten anderen Abwasser im Fluss landen: daran musste ich immer denken, wenn ich die zahlreich angebotenen Wildwassertouren in Pokera sah. Einen mittlerweile großen Anteil an Plastikmüll (gewöhnlich Chips- und Nudeltüten) stellen FlipFlops dar, unzählige kaputte FlipFlops haben wir an und in den Wegen gesehen.

Schon an unserem ersten Tag Wandern wurde uns klar, dass wir die richtige Entscheidung getroffen hatten, keinen Porter zu nehmen. Niemand, außer ein paar älteren Leuten und unsere Chinesin hatten einen Porter - diese schämte sich tatsächlich ein wenig (aber am nächsten Tag beschwerte sie sich über ihre viel zu schwere Kamera, die sie besser nicht hätte mitnehmen sollen). Auch Lucy und Lydia, unsere neün Begleiterinnen aus Freiburg, hatten keinen Porter und wahrscheinlich noch schwerere Rucksäcke als wir.

Beim abendlichen Blick auf die Karte und die "schon" gelaufene Strecke stellten wir fest, dass wir die "Fields of Marihuana" verpasst hatten. Vielleicht aber auch nicht?! Denn gleichzeitig bemerkten wir, dass wir von jedem Ort drei verschiedene Höhenangaben hatten. Also nehmt bitte die angegebenen Werte nicht zu ernst, die Höhenangaben sind aus der Karte entnommen, die Kilometerangaben aus einer anderen und teilweise haben wir versucht es an der Karte zu vermessen, weil wir keine Angaben hatten, die Auf- und Abstiegsangaben sind von Laschis Uhr, die sich je nach Wetteränderung schon mal ein Bisschen verrechnet, die Zeitangaben sind nach Uhr und gefühlter Pausenzeit - zumindest haben wir immer dran gedacht die Uhr einzustellen! In Nepal nimmt mans halt nicht so genau...

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Bericht unserer 20-tägigen Trekkingtour "Around Annapurna" über den 5.416 m hohen Thorong-La Pass. Aufgeteilt in Tagesetappen, inkl. Angabe der Tageshöhenmeter und natürlich viele Eindrücke!
Details:
Aufbruch: 15.05.2010
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 11.06.2010
Reiseziele: Nepal
Der Autor
 
Patricia Lütgebüter berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.