Weiberreise - Philippinen 2013

Reisezeit: November 2013  |  von Maritta Wulf-Bauer I.

Höllentrip und Höhlentrip

20.11.
Heute mein 2. Kurstag, an der Tauchschule erfahren wir, dass ich heute nicht mit dem Instructor tauchen werde, sondern nur mit einem Diveguide. Und das an einer Tauchstelle, wo ich meinen Strömungstauchgang mache, d.h. lernen soll. Vorher eine kurze Erklärung des Lehrers, was für einen Strömungstauchgang wichtig ist mit den abschließenden Worten: Enjoy your dive!
Und das ohne Ineslein, die heute nicht mittauchen wird. *heul
Mein Herz ist in die Hose gerutscht.
Das war kein gutes Gefühl! Kurz gesagt - ich lebe noch. Aber der Guide war ausschließlich an der Unterwasserkamera meiner MIttaucherin interessiert, und beim 2. Tauchgang hab ich wieder einen Lift an die Oberfläche genommen, ohne das er das überhaupt mitbekommen hat, 20 m weiter vor mir. Da bin ich wirklich in Panik geraten. Habs dann noch geschafft, wieder auf die nötige Tiefe runter zu kommen, um den notwendigen Dekostopp zu machen. Ein ziemlich verantwortungsloses Vorgehen, sowohl vom Instructor (der eigentlich mit mir hätte tauchen müssen) als auch vom Guide. Keine gute Empfehlung zum Tauchen lernen.
Am Alona Beach wieder angekommen blieb das Tauchboot direkt am Ankerplatz, ein wenig ausserhalb gelegen. Kein Boot kam uns abholen. Warten...
Letztendlich wurde das an Bord vorhandene Schlauchboot klar gemacht, und die erste Fuhre sollte rübergebracht werden. 2 kippelige Brettchen über einem wackelnden Boden aus Gummi mit hohem Wellengang. Nach 10 m gab der Motor seinen Geist auf und nichts ging mehr. Immer weiter abdriftend 3 Frauen und der arme Bootsjunge der schließlich ins Wasser sprang, und uns ziehend wieder an Land brachte. Schwimmend erst und dann watend ohne Schuhe über den von Seeigeln übersäten Grund.
An diesem Tag war meine Lust auf Abenteuer gänzlich gestillt.
Aber wie heisst es: Et hätt noch emmer joot jejange.

Ines: Ich habe mich, statt mich wieder in die aufgewühlten Fluten des Ozeans zu stürzen, für einen kleinen Landausflug entschieden. Ich wußte von einer Höhle ganz in der Nähe, hab mit einem Motorbike-Fahrer einen Preis ausgehandelt und mich einmal quer über die Insel Panglao transportieren lassen. Der Fahrtwind war super, das Wetter und die Staubpisten auch. Die Höhle ist recht klein und hat ein paar Löcher in der Decke und einen sehr engen Einstieg. Durch alle Öffnungen schießen Schwalben mit lauten Schreien und so schnell, dass man sie nur erahnen kann. Das Geflatter um den Kopf und in den Haaren ist aufregend und die Vögel verbreiten Aktivität und Lebendigkeit. An einigen Stellen ist die Höhlendecke schwarz vor Leibern und Nestern. Die hier lebende Art ist gefährdet, deswegen werden die Nester nicht geerntet. In der Höhlenmitte ist ein See, der vom Meerwasser gespeist wird und ein paar Fischarten und Krabben beherrbergt. In der Höhle ist es rutschig, dunkel und von der Decke tropft es unaufhörlich. Natürlich ist es zu heiß, natürlich schwitzt man, der See scheint sehr verlockend und die hunderte Vögel, die durch die Höhle sausen erinnern an kleine Geister, die gerade aus dem Wasser geschlüpft sind. Ein magischer Ort, der mir lange in Erinnerung bleiben wird.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
November - Reisezeit. Wir sind wieder "on tour". Ganze drei Wochen zieht es uns auf die Philippinen. Erst in den hohen (und kalten) Norden und dann zum tauchen und entspannen nach Bohol. Vielleicht kommt aber auch alles ganz anders ...
Details:
Aufbruch: 05.11.2013
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 27.11.2013
Reiseziele: Philippinen
Der Autor
 
Maritta Wulf-Bauer I. berichtet seit 10 Jahren auf umdiewelt.
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