Weiberreise - Philippinen 2013

Reisezeit: November 2013  |  von Maritta Wulf-Bauer I.

Mittendrin statt nur dabei

24.11.
Maritta:
Heute war nicht mein Tag! Es fing damit an, dass ich beim Umsteigen vom kleinen Boot auf das Tauchboot bei ziemlich starkem Wellengang ins Wasser gefallen bin. Genau zwischen beide Boote. Mit Rucksack, Handy und Kamera. Das war schon mal ziemlich Schitte und nicht ungefährlich obendrein. Ob Kamera und Handy wieder zum Funktionieren gebracht werden können - wir werden sehen.
Der erste Tauchgang - wieder ein neuer Tauchguide. Abtauchen an einer Riffwand mit ziemlich starker Strömung. Soweit alles gut. Der Diveguide immer vorne weg. Er zeigt uns zwar tolle Fische, aber der Luftvorrat scheint ihn nicht sonderlich zu interessieren. Irgendwann fragt er nach meinem Luftvorrat - ich deute 60 bar an, eigentlich ein Zeichen, langsam nach oben zu gehen und den Sicherheitsstop einzulegen. Wir waren ja noch auf 20 m Tiefe. Er taucht lustig auf der gleichen Tiefe weiter, vorne weg und fragt nicht weiter nach. Ich sehe meinen Luftvorrat langsam schwinden. Dann irgendwann signalisiere ich Ines, das es dringend wird und sie schreit (hat ich völlig vergessen, das geht auch unter Wasser) und endlich reagiert der Guide. Immer noch in aller Ruhe, gar nicht den Ernst der Lage einschätzend. Mit 0 Bar komme ich oben an. Schon keine Luft mehr drin, um den BCD aufzublasen, um im Wasser auf das Boot zu warten. Völlig verantwortungslos und der Guide hat es noch nicht mal geschnallt.
Zum 2. Tauchgang hab ich mich dann mit Ines abgesprochen und mich nicht mehr auf den Guide verlassen. Dieser Tauchgang war sooo grandios und hat mich wieder versöhnt. Bericht siehe Ines.
Meine Navigationsstunde habe ich dann mit dem Instructor am Strand abgehalten, mit dem Kompass durch den Sand.

Jetzt hab ich mein Advanced Brevet. Negativ: Nix gelernt - Positiv: auch nix lernen müssen. Einfach so das Scheinchen bekommen. Auch gut.

Abends im Hotel wollten wir dann mit meiner Kreditkarte zahlen, weil der Rückflug am nächsten Tag ganz früh stattfindet.
Kreditkarte funktioniert nicht! Schock! Nass geworden, dürfte doch aber kein Problem sein. Salzwasser? Letztendlich haben wir dann mit letztem zusammengekratztem, deutschem Geld bezahlen können nach einigem Hin und Her.
Nein- das war eindeutig nicht mein Tag!

Ines:
Und irgendwie kommt zu jedem Schrecken auch immer etwas Gutes! Für Marittas Pech sind wir fürstlich "entlohnt" worden. Der erste Tauchgang ist zu vernachlässigen, aber der Zweite war einer der Superlative. Inklusive "Ones of those moments you'll never forget". Mittendrin statt nur dabei war das Motto. Wegen unserem Flug durften wir nur bis 15 Meter Tiefe auf dem Riffdach bleiben. Schön, dass die riesigen Makrelenschwärme auch nichts Besseres vorhatten. Sie waren heute nicht in der Tiefe. Und worum ich neulich so glühend unseren Guide beneidet hatte, wurde mir heute selber zuteil: Mittendrin! Eine wogende Wand aus Fischleibern um mich herum. Oben, unten, rechts, links. Großaugenmakrelen. Neugierig glotzend, gar nicht scheu und zappelnde Taucher in ihrer Mitte duldend. Ein Erlebnis völlig im Einklang mit dem Meer und großen Emotionen. Dass kurze Zeit später die Schildkröten XXL, L und M vorbei schauten tat der Stimmung keinen Abbruch und auch die Sandaale waren ganz forsch. "The moment you will never forget" war aber eindeutig das Tauchen in dem Schwarm!
Ich hoffe, ich werde heute Nacht davon träumen ...

AUS DEM LOGBUCH:
Tauchplatz: Balicasag Island, Black forest. 3 Schwärme Großaugenmakrelen auf dem Riffdach. Strömung. Mäßige Sichtweiten. Vier Schildkröten von ultragroß bis groß. Einzelner Barracuda, gestreifte Seenadel, große Fledermausfische, Weißaugenmuräne, Drachenköpfe, Schaukelfische, riesige weiße Nacktschnecke, Koffer- und Kugelfische ... ach ja und noch einmal die kleinen Palettenstachler, die ich doch so mag.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
November - Reisezeit. Wir sind wieder "on tour". Ganze drei Wochen zieht es uns auf die Philippinen. Erst in den hohen (und kalten) Norden und dann zum tauchen und entspannen nach Bohol. Vielleicht kommt aber auch alles ganz anders ...
Details:
Aufbruch: 05.11.2013
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 27.11.2013
Reiseziele: Philippinen
Der Autor
 
Maritta Wulf-Bauer I. berichtet seit 10 Jahren auf umdiewelt.
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