Weiberreise - Philippinen 2013

Reisezeit: November 2013  |  von Maritta Wulf-Bauer I.

Cemetery-Day

08.11.13
Heute morgen Frühstück in einem philippinischen "Schnellimbiß" für 1/10 des gestrigen Starbucks-Preises, aber doppelt so lecker.
Es regnet, und eigentllch wollen wir mit einem Motorradtaxi zum chinesischen Friedhof. Klappt nicht, also nehmen wir ein Taxi. Mit dem Taxi quer durch die Stadt, sehr laut, sehr bunt und sehr arm.
Auf dem Hinweg ruft uns ein Mann mit ausgestrecktem Finger entgegen: "Taifun, Taifun". Es klingt wie eine düstere Prophezeiung, ist aber leider die düstere Wahrheit, wie wir von unserem Taxifahrer hören. Einer der schlimmsten Taifune hat in den Visayas gewütet. Genaueres erfahren wir leider nicht. Bedrückend- so nah dran zu sein und zu wissen, dass die Menschen mit dem Erdbeben und der Armut genug zu tun haben.
Auf dem Friedhof handeln wir mit Rudolfo, einem Friedhofsarbeiter einen Preis für eine Führung aus und er begleitet uns 1 Stunde lang über den beeindruckenden Friedhof mit sichtlicher Begeisterung und großem Engagement. Er sagt, er liebt seinen Job und das glauben wir ihm gerne.
Der Friedhof ist wie eine eigene Stadt. Es gibt schnurgerade große und kleinere Straßen mit Mausoleen und Monumenten, mit Zeugnissen des Reichtums, mit Prunk, Grabmäler mit eigenen Toiletten und Küchen. Es gibt aber auch die Friedhofsteile der Mittelschicht. Steinerne Sarkophage, beklebt mit Papiergeld, das die Gestorbenen geleiten soll. Natürlich gibt es auch den Teil der Armen und Namenlosen. Die Gräber sind nur Nischen auf einem Nummernbrett oder einfache Täfelchen in die Wand eingelassen. Sie sind genau so beeindruckend wie die Prunkgräber. Es regnet während der ganzen Zeit. Mal mehr, mal weniger. Aber es ist warm und obwohl wir so nass sind wie die dürren, streunenden Katzen frieren wir nicht. Die Stimmung wird durch den Regen einmalig ...
Unser Mittagessen gibt's an einem der vielen kleinen Straßenstände. Nach "Töpfegucken" haben wir uns für Nudeln entschieden, wir haben mit einem kleinen Mädchen Katzen gezeichnet und zum Abschluss gebackenen Bananen gegessen.
Abends Im Ohayamibusterminal während der Wartezeit auf den Nachtbus läuft ein Fernseher, und obwohl wir nichts verstehen, erahnen wir erstmals das Ausmaß der Taifunkathastrophe. Die Bilder sind zutiefst schockierend und wir nehmen Abschied von dem Plan, nach Bohol zu fliegen.
Ende offen...

Du bist hier : Startseite Asien Philippinen Cemetery-Day
Die Reise
 
Worum geht's?:
November - Reisezeit. Wir sind wieder "on tour". Ganze drei Wochen zieht es uns auf die Philippinen. Erst in den hohen (und kalten) Norden und dann zum tauchen und entspannen nach Bohol. Vielleicht kommt aber auch alles ganz anders ...
Details:
Aufbruch: 05.11.2013
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 27.11.2013
Reiseziele: Philippinen
Der Autor
 
Maritta Wulf-Bauer I. berichtet seit 10 Jahren auf umdiewelt.
Bild des Autors