Ab gehts in das Land des Tees und angeblich schlechten Wetters :-)

Reisezeit: März - September 2014  |  von Anjes Serowy

Stutenfarm bei Myfanwy und Ifor in West Wales

Dienstag, Unterwegs durch England und Wales

Wetter: heute bewölkt und teilweise regen (juckt mich im Zug ja wenig )

Der Abschied bei Pat war wirklich herzlich und sie hat mir nochmal gesagt, wenn der nächste job keinen Spaß macht, kann ich gerne wieder kommen Ich solle ihr auf jedenfall eine Nachricht zukommen lassen, wie es mir geht Dann hat sie mich zum Bus gefahren (Danke, dass ich den Hügel nicht rauf laufen musste mit 15kg Gepäck!!!) und bis Exeter hat schon mal alles gut geklappt Sitze jetzt in der Waiting Lounge und habe irgendwie kostenloses Internet, gestellt von der Bahn Allerdings nur "irgendwie", da dieses Netz ganz schön überlastet ist und ich deswegen immer rausfliege... Ich habe mir noch ein VÖLLIG überteuertes Lunchpaket gekauft für 7£48 bestehend aus Müsli, 4 Kekse und nen Sandwich!!! Naja muss ja heute irgendwas essen... Das Müsli von heute morgen wird wohl nicht bis heute Abend reichen Und sonst habe ich auch nicht viel Zeit für einen Zwischenstopp in einem Laden.
Ich finde es schon sehr spannend, dass man mit nur einem Zug von Exeter komplett durch England durchfahren könnte bis hoch nach Glasgow! Nur leider geht mein Trip noch nicht nach Schottland, sondern nach Wales... Das wäre eine wirklich entspannte(re) Reise Mit meinem reservierten Sitzplatz habe ich es aber schon wirklich gut hier und lese fleißig über "The Hidden rules of English Behaviour" und lerne so jede Seite neu dazu Somit auch, dass zB das über das Wetter reden eine Floskel ist, um das Eis zu brechen oder peinliche Lücken zu füllen Find ich gut! Und man hat ja fast jeden Tag ein anderes Wetter, also reichlich und täglich zum Eis brechen

Wirklich nervig sind nur diese ganzen piependen Handys... Ne was muss das früher schön gewesen sein... Da lobe ich mir doch mein leises Buch

Nächster Stopp in Birmingham mit nur 20 Minuten Zeit um zur passenden Plattform zu finden hat auch einwandfrei geklappt. Ich bin bald ein Weltmeister im fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln Wirklich interessant ist, dass der Arriva Train Wales zwar von außen deutlich älter aussieht, innen aber wenigstens eine Laufschriftanzeige hat, die einem anzeigt, welche die nächste Station ist. Das ist bestimmt nötig bei diesen komischen Walisischen Namen

Im Zug saß ich in einem komfortablen 4er Bereich mit Tisch und dieses mal sogar am Fenster Und um Bill Brison treu zu bleiben hatte ich eine kleine Plappertasche als Sitz Nachbarn die mich und den anderen Mann die ganze Zeit an- und vollgequatscht hat... Naja war aber nicht ganz so nervig Am besten war, als der Zug im nichts stehen bleibt an einer Zugstation! Da war noch nicht mal ne Straße von der völlig intakten Straße weg!!! Und ich so, völlig verdutzt: "Ähm, entschuldigt dass ich Frage, aber was ist denn hier, dass der Zug an der Station hält???" 'Na Snowdonia, der große Berg ...!' "Aha, ... Ich seh nix..." 'Ja heute ist es auch sehr Nebelig. Der ist in dem Nebel...' SPANNEND !
Dann mit dem Bus weiter von Aberystwyth nach Aberaeron und dann wurde ich von Myfanwy abgeholt. War wieder mal spannend, weil ich ja nie weiß, wie die Leute aussehen... Ich mich aber schon durch meinen großen Rucksack verrate Als sie mir über die Straße meinen Namen zurief, wusste ich, ich bin richtig

Es ist wirklich komisch in Wales. Alle sprechen Englisch oder eben irgendwas komplett anderes und die Wörter sehen nicht mal annähernd ähnlich aus! Aber die rollen das "r" sehr ulkig
Als wir dann ein bisschen durch die schöne Gegend gefahren sind, kamen wir auch schon an und Myfanwy zeigte mir mein neues Heim auf Zeit. Hier ist mal überhaupt nicht mit Pat oder auch der ersten Farm zu vergleichen. Familien Anschluss besteht glaube nur beim essen, ansonsten habe ich mein eigenes kleines Reich und ein ulkiges winziges Schlafzimmer. Man merkt deutlich, dass sie hier seit schon 30 Jahren volunteer's etc haben. Alles ist beschriftet mit Anleitung etc und ich glaube, die haben auch einige schlechte Erfahrungen gemacht. Essen gibt es, wie befürchtet nur Morgens und Mittags und zwischendurch Tea. Abendessen muss ich mir irgendwie selbst organisieren. Gut dass ich noch ein Fertiggericht gekauft hatte. Aber für den Anreise- Abend habe ich Brot und Margarine bekommen sowie Reis, Nudeln und Sauce. So musste ich auf jedenfall nicht verhungern Wann ich aber die Möglichkeit habe, einzukaufen, weiß ich nicht... Aber es gibt hier kostenlos Tee, Kaffee, Zucker und Milchpulver. Strom haben sie hier wohl genug mit Mikrowelle, Stromheizung, TV etc. Aber wenn ich Duschen will, egal ob heiß oder kalt, muss ich raus gehen und gucken, ob das Windrad dreht. Wenn es dreht, kann ich Duschen gehen mit einem elektronischen Erhitzter in der Dusche (das gleiche wie bei Pat). Wenn der Wind nicht weht, muss ich 0,50 £ einwerfen! Irgendwie etwas komisch hier. Auf der einen Seite sehr heimelig mit Spielen, die sie stellen und dann auf der anderen Seite muss ich Abendessen kaufen und wie im Schwimmbad Geld zum duschen einwerfen... Und dann liest man so Kommentare an der Pinnwand mit den Informationen, dass man nach der Arbeit am Abend nicht mehr stören darf, nur im Notfall und, dass wenn einem was nicht passt, man jederzeit gehen kann... Klar wollen die auch ihren Feierabend, aber ... Ich weiß auch nicht... Hatte gehofft, dass ich wenigstens jemanden noch mit hier habe, mit dem man hätte quatschen können... Naja keiner da
Ich bin gespannt wie die Arbeit morgen wird, doch erstmal bin ich ein bisschen geschockt und vermisse meine Familie und Freunde! Ich glaube das wird schon einsam hier... Und dann kein Internet... Nur in Aberaeron... Und dort komme ich nur hin, wenn ich 30 Minuten zum Bus Laufe oder wohl 20 Minuten mit dem Fahrrad hin und 40 Minuten zurück fahre (Hügel!). Doch kriege ich hier ein Fahrrad ausgeliehen oder muss ich dafür auch bezahlen?!?!?! Fragen über Fragen!!!

Und nun habe ich ein bisschen Angst, dass ich in meiner nächsten Station in Schottland auch kein essen bekomme, bzw nicht komplett, denn dort habe ich auch eine eigene Küche, etc. Und darüber haben sie auch nichts geschrieben... Genau so wie hier...

© Anjes Serowy, 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Hallo ihr lieben, ich mache meinen Traum wahr und gehe nach Groß Britannien zum Work and Traveln ;-) Ich möchte mein Englisch verbessern, die Hürde des sprechens ablegen und Great Britain richtig kennen lernen. Bisher habe ich volunteer Jobs in Wales, Schottland und England, in denen ich für Essen und Unterkunft auf der Farm oder im Hotel mit helfe oder das Haus hüte. Aber alles weitere dann im folgenden :-D
Details:
Aufbruch: 13.03.2014
Dauer: 7 Monate
Heimkehr: 26.09.2014
Reiseziele: Großbritannien
Der Autor
 
Anjes Serowy berichtet seit 10 Jahren auf umdiewelt.
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