Guatemala

Reisezeit: September / Oktober 2004  |  von Ilona Fallaschek

Tag 7: Roatan

Freitag, 1. Oktober 2004

La Ceiba (HON) - Roatán (HON)

Ich bin mal wieder sehr früh wach. Durchs verdunkelte Fenster teilt mir irgendsoein Typ (vermutlich ein Taxifahrer) mit, dass bis Montag kein Boot nach Roatán geht. Nur nach Útila ... aber da will ich ja nicht hin! Tja, was mach ich nun? Ich geh erst mal nach nebenan ins Dutch Café zum Frühstücken und überlege was ich nun tun soll. Dort treffe ich Raúl. Er ist aus Tegucigalpa und wird demnächst als Pilot bei "Sosa" anfangen. Da er heute einen Termin auf dem Flughafen hat bietet er mir spontan an, dass ich mit ihm kommen kann. Wieso eigentlich nicht? Mal schaun, ob es einen einigermaßen günstigen Flug nach Roatán gibt.

Ich pack also meine sieben Sachen zusammen und wir laufen ca. 10 Min. zum Parque Central. Von dort aus fahren die collectivos zum Flughafen (11 L ... aber die zahlt Raúl).
Am Flughafen erstehe ich für 1.067 L eine Roundtrip-Ticket nach Roatán. Mein Flieger geht um 11:30h hin und am Sonntagfrüh wieder zurück. Prima!
Ich gehe mit Raúl noch etwas trinken und stelle überraschenderweise fest, dass er sich mit der deutschen Geschichte besser auskennt als ich ... peinlich!

Raúl

Raúl

Dann begleitet Raúl mich noch zum Sicherheitscheck und wir treffen dort einen Bekannten von ihm. Der lädt mich dann noch auf ein Tamal (in ein Bananenblatt eingewickelter Maisteig mit Fleisch, Kichererbsen, Erbsen, Kartoffeln etc.) ein. Hatte ich vorher noch nie gegessen, war aber sehr lecker!

Ich verabschiede mich von meinen "Neubekannten", zahle die 20 L Departure-Tax und muss dann am Sicherheitscheck warten, da der Strichcode-Leser (für den Depature-Tax-Beleg) nicht funktioniert. Ich warte ne halbe Ewigkeit. 10m neben mir sehe ich, wie die Leute schon alle zum Flugzeug laufen ... na klasse! Aber ein Typ gibt mir zu verstehen, dass der Flieger wartet. Zwischenzeitlich warten neben mir ja auch noch ein paar andere Leute ...
Nach einer Weile funktioniert das Lesegerät denn wieder und wir können auch zum Flugzeug. Es geht quer über die Landebahn zu einer tschechischen LET mit 21 Sitzen. Alles ziemlich alt und klapprig. Und Raúl hat mir erzählt, dass im Cockpit alle Beschriftungen auf Russisch sind .... na das kann ja heiter werden!

Der Flug ist aber sehr schön und ruhig. Gegen 12 Uhr kommen wir in Coxen Hole auf Roatán an. Allerdings kommt mein Rucksack nicht ... Gott sei Dank findet er sich dann aber am Sosa-Schalter wieder! Ich nehme für 20 L ein Taxi nach Coxen Hole (der absolute Wucher wie sich später rausstellt!) und von dort aus geht's dann im collctivo nach West End (25 L).

Im Footprint hatte ich mir "Jimmys Lodge" zum nächtigen ausgesucht. Ich laufe ca. 15 Minuten durch West End bis zur Lodge. Es geht immer der Straße am Strand entlang ... wobei die "Straße" eigentlich eine Sandpiste ist. Da kommt man sich gleich wie im Urlaub vor
An Jimmys Lodge angekommen, trau ich meinen Augen kaum: da steht nur noch ne "Bruchbude". Ein ziemlich verfallenes Haus auf Stelzen, wobei Haus eigentlich schon fast zuviel des guten ist ... es sind mehr oder minder wild zusammengenagelte Holzbretter! Jimmy ist aber da und er erklärt mir, dass er "out of business" wäre, da sein Hostel abgebrannt sei. Er will aber wieder ein neues aufbauen ...

Jimmys Lodge ... dieser Bretterverschlag im Vordergrund!

Jimmys Lodge ... dieser Bretterverschlag im Vordergrund!

Jimmy schlägt mir dann Sams Lodge vor und ich mach mich auf den Weg dorthin. Dort ist erstmal niemand zu sehen, erst als ich rufe kommt Sam angeschlappt. Er zeigt mir das Zimmer und will 180 L ... wir einigen uns dann auf 135 L. Dafür beziehe ich auch mein Bett selber, da: Zitat zur Putzfrau: "she went to Coxen Hole yesterday and never came back ...". Frei nach dem Motto "leben und leben lassen"!
Nu denn, bei der Gelegenheit erfahre ich wenigstens, dass die Matraze neu ist.
Ich dusche kurz und mach mich dann auf den Weg nach West Bay. Vor der Türe treffe ich dann auf Jimmy, der sich erkundigen wollte ob ich ein Zimmer gefunden habe. Er begleitet mich dann spontan auf meinen Spaziergang und erzählt mir von seinem business, den 10 horses, seinem german girlfriend und seinem Hamburg-"Urlaub" (als er zur See fuhr).
Abends gehe ich noch kurz in Woodys Supermarket (alles recht teuer hier ...) und zum e-mailen (unverschämte 3 L pro Minute!). Alles in allem sind die Preise auf Roatán total verdorben ... kein Vergleich zu Festland-Honduras .... Liegt wohl an den vielen Amerikanern hier.

© Ilona Fallaschek, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Jetzt ist mein Freundeskreis schon so groß ... aber es lässt sich trotzdem keiner finden, der mit mir nach Guatemala reisen will. Also plane ich auf eigene Faust und suche mir im Internet zwei Mitreisende. Mal sehen ob das funktioniert ...
Details:
Aufbruch: 25.09.2004
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 23.10.2004
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Guatemala
Honduras
Der Autor
 
Ilona Fallaschek berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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