Thailand in Zeiten von Corona

Reisezeit: Januar / Februar 2022  |  von Stefan Böhm

14./15.01. Anreise

Heute geht es also endlich los. Um kurz vor 08:00 verlasse ich meine Wohnung und stehe dann fast eine halbe Stunde an der U-Bahnhaltestelle herum. Eigentlich wollte ich ja frühzeitig am Flughafen sein, für den Fall, dass der Check in doch länger dauert. Es geht aber ruckzuck. Ich muss den Thailandpass zeigen, werde nach Krankenversicherung und PCR Test gefragt und das war es.
Priorty Line für Business Klasse gibt es nicht, aber die Gepäckkontrolle geht auch so recht schnell. Die Lounge ist prompt Corona bedingt geschlossen. (Alle Lounges am Stuttgarter Flughafen).
In der Businessklasse sind wir nur zu dritt. Neben mir noch ein Deutsch-Thailändisches Paar, ebenfalls in der ersten Reihe. Der Platz ist nicht so wirklich geschickt, weil ich wegen der Wand die Füße nicht ausstrecken kann. Für die halbe Stunde köpft die Stewardess tatsächlich eine Flasche Chammpagner, auf den ich aber verzichte. Lieber Apfelsaft. Dazu gibt es noch einen sehr leckeren Keks, Schokoladenstängelchen mit Orange und ein Tütchen mit Cashew und Cranberrys. Die Thailänderin erzählt mir in Paris am Flughafen ganz entrüstet, dass die Stewardess den guten Champagner weggeschüttet hat, nachdem die beiden jeder nur ein Gläschen getrunken haben.
Hier in Paris haben wir fast 4 Stunden Aufenthalt. Die Zollkontrolle geht innerhalb der EU flott. Sie wollen nur zusätzlich die Impfnachweise sehen. Zum Glück hat die Lounge hier auf, so dass ich gemütlich etwas Trinken und endlich etwas essen kann. Die Auswahl ist übersichtlich aber recht tut. Es gib eine leckere Cremesuppe, Hähnchenragout mit Reis und Quiche. Außerdem diverses Gebäck.
Meinen Sitzplatz habe ich mir wieder in der ersten Reihe ausgesucht und dieses Mal habe ich richtig viel Beinfreiheit. Die Businessklasse ist diese Mal deutliche besser gebucht. Das Unterhaltungsprogramm bietet so viele aktuelle Filme, die ich noch nicht gesehen habe, dass ich nicht einmal mit Rückflug dazu kommen werde, alle anzuschauen.

Der Vordere ist meiner

Der Vordere ist meiner

Jetzt auf dem Hinflug schaue ich schon einmal Venom, Wonderwoman 1984 und Free Guy. Zwischendrin versuche ich eine Weile zu schlafen. Obwohl ich fast im Sitz liegen kann, gelingt mir das aber nicht so richtig.
Die Verpflegung war super. Da kann ich die eher mittelprächtigen Bewertungen nicht so ganz verstehen. Als Aperitiv habe ich einen guten Portwein genommen, zum Essen Bier und danach Kaffee und Cognac. Zum Essen gab es einen hervorragenden gebeizten Lachs mit einer Gemüsesalat. Beim Hauptgang habe ich mich für gedünsteten Kabeljau Filet auf kleinen Gemüsewürfelchen mit Oliven entschieden. Die ersten Gabeln habe etwas langweilig gewirkt, dass wurde der Geschmack aber immer kräftiger. Auch sehr lecker. Es gab 4 Hauptgerichte zur Auswahl, unter anderem auch Lamm wenn ich das richtig gesehen habe. Der Nachtisch war die Krönung. Zum einen drei verschiedene Käsesorten und dann eine kleine Platte mit einem Minimuffin mit Beeren, einem köstlichen Zitronen Macaron und einem kleinen Würfel Schokoladentörtchen in das Schokoladenmousse und etwas knuspriges eingearbeitet war, ebenfalls köstlich.
Zum Frühstück hat es eine Art Pilzomelette gegeben, aber mit so vielen Pilzen und vor allem nicht nur Champignons, das mir das zu viel war. Ein anderes Mal würde ich da eher auf die kalte Platte ausweichen.
In der aktuellen Anleitung zu Test & go steht, dass man im Flugzeug das TM6 Formular ausfüllen soll. Das ist aber nicht im Flugzeug, sondern erst im Flughafen, gleich am Landungssteg nach der Kontrolle des Thailand Passes ausgeteilt worden. Es handelt sich dabei um die ganz normale Einreisekarte, die man schon immer hat ausfüllen müssen. Zusätzlich muss man ein weiteres Formular ausfüllen, das für die Corona Kontrolle gedacht ist. Beides wird bei Gesundheitscheck geprüft. Dann geht es weiter zur Grenzkontrolle. Anders als früher standen hier aber keinen langen Schlangen an, sondern ich bin sofort drangekommen. Trotz zusätzlicher Kontrolle war ich also deutliche schneller durch den Flughafen gekommen als vor Coronazeiten. Dabei habe ich ja mit langen bürokratischen Verfahren gerechnet. Trotzdem war auch schon mein Koffer da (Prioity Anhänger). Draußen in der Ankunftshalle steht man dann gleich vor mehreren Ständen mit Hotelnamen. So viele, dass ich das Landmark auf Anhieb nicht entdecken konnte. Also fragte ich laut „Landmark“ und schon zeigten mehrere auf einen Schalter von dem auch schon jemand mit einem Klemmbrett angesprungen kam. Darauf stand unter anderem mein Name. Er meinte, dass ich bitte einen Moment warten soll und ich bin davon ausgegangen, dass wir noch auf weitere Fahrgäste warten. Es dauerte aber nur 2-3 Minuten und erbrachte mich zu einem Taxi. Dann ging es zu einem Krankenhaus. Hier musste ich gar nicht erst aussteigen. Eine Krankenschwester (?) kam mit einem bereits ausgefüllten Formular, das ich nur noch prüfen musste. Dann wurde der Test durch das geöffnete Autofenster durchgeführt und es ging weiter zum Hotel.

Auch der Check In war vorbereitet. Mir wurde gesagt, dass ich jetzt auf meinem Zimmer auf das Ergebnis warten müsse. Allerdings wohl nicht bis morgen. Das Ergebnis sollte so etwa in 6 Stunden da sein. Ich habe also ausgepackt, etwas Schlaf nachgeholt und gegen 17:30 kam dann tatsächlich der Anruf von der Rezeption, dass mein Test negativ sei und ich damit frei sei, zu gehen, wohin ich möchte. Ich soll bitte noch Bescheid sagen, ob ich mein Frühstück auf dem Zimmer haben möchte oder zum Buffet gehe. Ich frage, ob das im Zimmer enthalten ist (was bei dem Paket ja so sein sollte) und sie bestätigt das. Dann gehe ich zum Buffet.
Mein erster Spaziergang führt mich zu Tom`s Fashion, „meinem“ Schneider. Der hat geschlossen, es stehen Roller vor dem Eingang und das ganze macht den Eindruck als sei nicht nur gerade Feierabend. Das wäre aber ganz blöd. Ich gehe ins Hotel zurück und auf die Homepage von Tom. Dort stelle ich eine Terminanfrage für Montag und bekomme ein paar Stunden später die Bestätigung. Sie haben inzwischen samstags auch zu, weil zu wenige Kunden da sind.
Ich unternehme noch einen Streifzug durch die umliegenden Gassen. Das Nana Entertainment Center, sozusagen das Epizentrum der Bier Bars in Bangkok soll laut Google Maps geschlossen sein. Es ist zwar vielleicht weniger los, aber von „geschlossen“ kann keine Rede sein. Darüber hinaus hat sich auf der Gegenüberliegenden Seite der Sukhumvit anscheinend ein weiteres kleines Zentrum mit Bars entwickelt. Ich trinke unterwegs noch ein kleines Bier. Hunger habe ich noch keinen. Eines der üblichen Mädchen hat mich auf dem Gehweg schon angesprochen, bringt mein Bier und schon sitzt sie am Tisch und beginnt sich mit mir zu unterhalten. Darauf habe ich eigentlich keine Lust und erst recht nicht, einen Ladydrink auszugeben. Deshalb verhalte ich mich sehr maulfaul und ignoriere auch die entsprechenden Anspielungen, bis sie unter einem Vorwand zwar ihr Handy liegen lässt, aber sich zu ihren Kolleginnen gesellt.

© Stefan Böhm, 2022
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nach drei Jahren in Europa zieht es mich wieder nach Südostasien. Thailand ist das erste Land, dass sich öffnet. Was liegt also näher, als wieder in meine Wahlheimat zu reisen. Nachdem noch unklar ist, wie das Reisen möglich sein wird, beschränke ich mich auf weniger Orte als sonst.
Details:
Aufbruch: 14.01.2022
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 12.02.2022
Reiseziele: Thailand
Der Autor
 
Stefan Böhm berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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