Thailand in Zeiten von Corona

Reisezeit: Januar / Februar 2022  |  von Stefan Böhm

31.01. Von Chiang Mai quer durch Bkk nach Pattaya

Pünktlich um 08:15 bin ich an der Rezeption um auszuchecken. Ich frage nach meinem Taxi. „Oh, schwierig um die Zeit…“ „Deshalb habe ich extra gestern Abend schon danach gefragt“. Der Heutige an der Rezeption windet sich. Ob ich nicht ein Red Car, also eines der Songthaews nehmen könnte. Das sind die offenen Kleinbusse die bestimmte Routen fahren für 30 B Fixpreis, aber auch als Taxi fungieren können. Problem – die Fahrer können überwiegend kein Englisch. Also sage ich ihm „Egal, Hauptsache ich komme zu Airport. Was kostet das?“ „100 B“. Das wäre ok. „Ok, du kommst mit mir und regelst, dass das funktioniert.“ Dazu ist er auch bereit, schnappt sich sogar meinen Koffer und läuft voraus womit ich gar nicht gerechnet hatte. Das nächste Songteaw das vorbei kommt winkt er her und klärt die Fahrt mit dem Fahrer. Sehr zu meiner Zufriedenheit fährt der mich auch auf dem direkten Weg und ohne weitere Gäste einzuladen für 100 B zum Flughafen. Den Preis hätte ich sowieso auch mit dem Taxi gezahlt. Damit ist alles in Ordnung.
Der Check-In am Flughafen ist wieder ruckzuck erledigt. Ich muss dieses Mal gar keine Covid Dokumente vorlegen. Dafür muss ich den Koffer wieder mitnehmen und selbst durch die Kofferkontrolle (Röntgengerät) schicken. In der Boardinghalle gibt es ein kleines Kaffee, an dem ich mir eine ordentliche Latte Macchiato und eine weniger Ordentliche Apfeltasche hole – mein heutiges Frühstück. Die Boardinghalle ist bei weitem nicht so schick wie die in Khon Kaen.Der Flug geht wieder superpünktlich, wie ich das bisher von Air Asia gewohnt bin. Heute habe ich einen Platz in der ersten Reihe, was bei dem Ausstiegsprozedere absolut von Vorteil ist. Mein Koffer hat wieder den Priority Anhänger bekommen. Mal sehen, ob er wieder so schnell da ist.

Nach einer Stunde landen wir. Ich habe wieder ein Essen to go gebracht bekommen. Dieses Mal nehme ich es mit, schon wegen dem Wasser, das dabei ist. Wie bei den anderen beiden Flügen werden nicht zum Aussteigen wieder immer drei Reihen aufgerufen. Vorher werden schon alle gebeten, sitzen zu bleiben, bis ihre Reihen drankommen. Also Reihe 1-3, dann 4-6 und so weiter. Das habe ich in den Letzen zwei Jahren in Europa auch so erlebt. Nur haben sich dort immer irgendwelche nicht darangehalten und sind schon nach vorne gerannt, wenn es mit dem Aussteigen noch gar nicht los gegangen ist. Das hat teilweise zu regelrecht Theater geführt. Hier schon bei dem dritten Flug hintereinander hält sich tatsächlich jeder daran.
In Don Muang musste ich erst einmal durch den ganzen Flughafen laufen. Nachdem das einmal das Drehkreuz für Südostasien war, kommt also eine ganz schöne Strecke zusammen. Heute werden Flughafen kompakter mit kürzeren Laufwegen konzipiert. Am Kofferband angekommen startet mein Koffer gerade die zweite Runde. Das habe ich auch noch nie erlebt. Der zweite Flug, bei dem mein Koffer vor mir an der Gepäckausgabe ist und das wohlgemerkt ohne, dass ich durch eine Grenz- oder sonstige Kontrolle hätte durch müssen. Also den Koffer geschnappt, raus in die Ankunftshalle und dabei die „Taxi“ Rufe ignoriert. Auch hier nirgends eine Covid Kontrolle. Dafür gleich gut sichtbar der Wegweiser zur SRT Red Line, der neuen Zugverbindung vom Don Muang zum neuen Hauptbahnhof Bangkok, dem Bang Sue. Es gibt zwar noch Proteste der Pendler, die täglich zum alten Hauptbahnhof fahren, aber geplant ist im Prinzip, den alten Bahnhof mehr oder weniger stillzulegen, weil man damit 29 größere Kreuzungen in Bangkok vom Verkehr entlasten will. So habe ich das zumindest irgendwo gelesen. Das Schöne an der Fahrt ist wieder, dass man auf Stelzen fährt und so einen tollen Blick hat. An manchen Stellen sieht man alte Stützen, die vor etlichen Jahren bereits gebaut worden sind und vor sich hingammeln. Ich gehe davon aus, dass der ursprüngliche Plan, auch den Don Muang über eine Hochbahnlinie an die Stadt anzubinden sich durch die neuen Planungen, den Hauptbahnhof aus der Stadt rauszuverlagern und eine Hochgeschwindigkeitsstrecke nach Chiang Mai zu bauen überholt worden ist. Die Fahrkarte kostet für die etwa 15 minütige Fahrt 37 B und diese Bahn endet hier.

Die MRT Blue Line, also die Metro, ist inzwischen auch an beiden Enden weiter ausgebaut worden. Das eine Ende war ja früher am alten Hauptbahnhof, wo ich vor zwei Wochen schon einmal bis zum Grand Palace weitergefahren bin. Das andere Ende war früher am Chatuchak Park. Jetzt führt die Linie am neuen Bahnhof vorbei über den Chao Phraya (oder unten durch, das muss ich mir bei Gelegenheit noch anschauen).
Das Umsteigen in die MRT funktioniert ohne, dass man ins Freie muss. Ich fahre nur zwei Stationen für 19 B und steige dann um in die BTS Green Line, also die Sukhumvitlinie der Hochbahn. Mit der fahre ich dann bis zum Südostbusbahnhof Ekamai. Das ist von der Strecke her bereits die teuerste Stufe für 44 B. Ich habe Glück und bekomme noch einen Sitzplatz.
Der Busbahnhof Ekamai ist dann wieder nur ein paar Meter von der Hochbahnstation entfernt. Er ist der Busbahnhof, der am besten an das Hochbahn- bzw. Metronetz angebunden ist. Im Busbahnhof entdecke ich gleich einen Schalter der nicht nur nach Pattaya fährt, sondern konkret als Ziel angeschrieben hat Pattaya Beach und Festival Center. Da liegt mein Hotel nicht weit weg. Die Fahrt kostet 150 B und es ist wieder ein Minibus. Dieses Mal schaltet aber der Fahrer und meint gleich, ich soll mich An den Platz an der Schiebetür setzten, wo ich die Beine etwas ausstrecken kann. Erste sieht es so aus, als sei dieser Bus nicht so voll, wie der letzte, aber das täuscht. Es ist 13:00. Die Fahrt soll 13:15 starten. Wenig später ist es dann auch so weit. Bis wir am Stadtrand von Bangkok sind, hat er noch drei Mal gehalten. Hier auf einem kleinen Parkplatz bleiben wir dann ohne irgendeinen Kommentar für gut 20 Minuten stehen. Als wir weiter fahren sehe ich ein Schild „1 km Airport Suvarnabhumi“. Da sind wir aber einen schönen Umweg gefahren. Jetzt geht es aber auf die Autobahn. Am Ende lässt er in Pattaya außer einer Thai und mir alle anderen an der Hauptstraße, die an Pattaya am oberen Rand entlang führt, raus. Ich hatte schon gesagt, Festival Center und zeigte ihm jetzt meine Hotelreservierung. Tatsächlich hat er die Thai am Festival Center rausgelassen und mich dann bis vor das Hotel gefahren. Ein großer Bus wäre vielleicht etwas günstiger und bequemer gewesen, aber der hätte mich am Busbahnhof rausgelassen. Von da hätte ich dann noch einmal ein Songthaew oder Taxi benötigt.

Mein Bus nach Pattaya

Mein Bus nach Pattaya

Beim Einchecken bekomme ich Frühstückscoupons für 8 Nächte und jeweils zwei Stück. Ich hätte ja für zwei gebucht. „Naja, bei Agoda war es wieder einmal nicht möglich die Reservierung auf eine Person umzustellen. Die Rezeptionistin grinst und meint, ich könnte ja zwei Mal frühstücken, wenn ich möchte. Na toll.
Das ganze Hotel wie auch das Zimmer sollen wohl italienischen Stil darstellen, wie Thais sich das so vorstellen. Herausgekommen ist vor allem in der Lobby ein unglaublicher Kitsch. Trotzdem gefällt es mir hier ganz gut. Nachdem ich ausgepackt habe, bin ich erst einmal auf die Suche nach dem Pool, der sich im dritten Stock befindet. Mein Zimmer befindet sich im zweiten (hintern) Gebäude, im 9., dem höchsten Stock. Von hier über den Aufzug komme ich gut zum Pool. Deshalb wird der auch gleich mal getestet. Es fehlen Handtücher, aber die hat gerade jemand geordert. Als Nachschub da ist teste ich das Wasser. Hier ist es wieder deutlich angenehmer als in Chiang Mai. Auch die Liegen sind recht bequem.

Zum Abendessen gehe ich ins Central Festival, eine große Shopping Mall nicht weit vom Hotel. Ich habe vorher schon recherchiert, dass es hier im 5. Stock eine Filiale von Fuji gibt, der vermutlich größten Kette eines japanischen Restaurants in Thailand. Dies sind meistens in Shopping Malls angesiedelt, fast in allen größeren Städten zu finden und bieten ordentliche japanische Küche zu vernünftigen Preisen. Ich nehme eine Miso Suppe, eine große Platte gemischtes Tempura und eine nette gemischte Platte Sushi und Sashimi. Dazu ein großes Asahi kostet 990 B.

Danach laufe ich noch eine kleine Runde Spazieren und gehe bei Hops, einer Lokalbrauerei noch etwas trinken. Die brauen sogar eigenes Hefeweizen. Das kostet laut Karte 175 B. Das wäre auch in Ordnung. Livemusik gibt es leider keine. Ich frage den Kellner und der meint, jeden Tag außer montags – Treffer. Als ich zahle glaube ich, mich zu verlesen. Jetzt kostet das Weizen auf einmal mit Service, Steuern und Gebühren 206 B. Wahrscheinlich müsst man die Karte schon genau studieren, um das irgendwo zu lesen. Ich fühle mich über den Tisch gezogen. Damit ist das Weizen dann eher teuer. Da muss ich mir überlegen, ob ich noch einmal herkommen will. Mich überrascht dabei nur, wie voll diese doch sehr große Kneipe ist.

Typische Bierbar - nicht das Hops.

Typische Bierbar - nicht das Hops.

© Stefan Böhm, 2022
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nach drei Jahren in Europa zieht es mich wieder nach Südostasien. Thailand ist das erste Land, dass sich öffnet. Was liegt also näher, als wieder in meine Wahlheimat zu reisen. Nachdem noch unklar ist, wie das Reisen möglich sein wird, beschränke ich mich auf weniger Orte als sonst.
Details:
Aufbruch: 14.01.2022
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 12.02.2022
Reiseziele: Thailand
Der Autor
 
Stefan Böhm berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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