Thailand in Zeiten von Corona

Reisezeit: Januar / Februar 2022  |  von Stefan Böhm

25.-31.01. Chiang Mai: 29.01. Bergtempel Wat Phrathat Doi Kham und Park

Heute gehe ich zum Frühstücken gleich noch einmal in die Chiang Mai Breakfast World. Dabei habe ich gar nicht daran gedacht, dass Samstag ist und samstags und sonntags gibt es hier (zumindest laut Werbung) Brunch mit Livemusik. Der Brunch fällt aus, die Livemusik ist ein älterer Alleinunterhalter aber ok. Dafür bestelle ich mir ein kleines Schinken- und Käsefrühstück für 249 B bestellt und war wieder begeistert. Ein großer Pott Kaffee, drei Scheiben Schwarzwälder Schinken, drei Scheiben Emmentaler, zwei frisch gebackene leckere Brötchen, Maracuja Marmelade, Butter, ein weich gekochtes Ei. Ein Frühstück wie wir es in Deutschland kennen, wie es hier aber eine Rarität ist.

Um 14 Uhr bin ich gestartet, um mir drei Tempel und einen Park in einer Ecke in Chiang Mai anzuschauen in die ich bisher nur einmal mit einer Bekannten gekommen bin um eine Blumenschau anzuschauen. Danach nicht mehr.
Tatsächlich habe ich mich bei der Planung dieses Mal heftig verschätzt. Zum Park, der am weitesten entfernt liegt, muss ich etwa 15 Kilometer weite um den Flughafen herumfahren. Als mein Navi sagt, dass ich da bin, sehe ich alles, nur keinen Parkeingang. Dafür ist gerade aus auf dem Berg vor mir ein Tempel zu sehen. Dann fahre ich eben auf Verdacht erst einmal da hin.
Zufällig erweist es sich als Treffer. Bei dem Tempel handelt es sich um den Wat Phrathat Doi Kham, den ich sowieso nach dem Park auf dem Plan hatte. Nach übel steilen Serpentinen komme ich bei dem Tempel an und staune nicht schlecht über den Trubel, der hier herrscht. Kein touristischer wohlgemerkt, sondern weitgehend Einheimische, die Selfies machen und beten. In allen Reiseführern wird der Doi Suthep als „der“ Bergtempel Chaing Mai’s beschrieben von dem aus man auch einen großartigen Blick auf die Stadt hat. Gerade jetzt, am Nachmittag, ist der Blick auf Chiang Mai aber von hier aus viel schöner. Den Doi Suthep würde ich als „eleganter, würdevoller“ beschreiben. Dafür ist der Tempel hier irgendwie volkstümlicher, bunter und unbedingt genauso sehenswert.

Jetzt versuche ich es wieder, zum Royal Park Rajapruek zu kommen. Besonders interessiert mich dabei der große Pavillon. Als mein Navi wieder einmal sagt, dass ich angekommen sei, schickt mich ein Wachmann weg und macht eine Geste die Straße entlang. Nach 1-2 Kilometern finde ich dann auch endlich den Eingang. Als Ausländer muss ich 200 B Eintritt zahlen. Die Preise sind explizit für Thai und Ausländer angeschrieben. Als erstes fällt der Orchideengarten auf, in dem ich deutlich mehr Orchideen zu sehen bekomme, wie auf der Orchideenfarm.

Dann entdecke ich als nächstes einen buthanesischen Garten. An den schließt sich ein kenianischer und ein chinesischer Garten an. Es gibt doch echt Zufälle. Letzten Herbst war ich das erste Mal in Berlin in den Gärten der Welt und prompt gerate ich hier in eine vergleichbare Anlage. Den Nummern nach zuschließen, muss es noch einige Garten geben, aber mich interessiert ja vor allem der Pavillon. Außerdem stelle ich fest, dass mir langsam die Zeit davonläuft.

Der große Pavillon ist beeindruckend – und leer. Es steht war ein Schild davor, dass maximal 20 Personen pro Minute reindürfen und nur 15 insgesamt drin sein dürfen, aber in Anbetracht der Tatsache, dass ich die ganze Zeit über der Einzige hier drin bleibe, erscheint das ganze doch etwas als Farce. Eine Infoblatt entnehme ich, dass die Halle 2006 und 2007 zu Ehren des alten Königs gebaut worden ist. Der Pavillon ist einerseits schlicht, aber doch sehr elegant und beeindruckend.

Ich mache mich auf den Weg zum Ausgang zurück. Es stehen zwar noch zwei Tempel auf dem Plan, aber vor dem Dunkel werden schaffe ich wohl höchstens noch einen. Den Wat Umbog kann ich aber leider nicht finden. Also verschiebe ich das lieber auf morgen und bin so gegen 18:30 wieder am Hotel.
Zum Abendessen bin ich heute tatsächlich noch einmal in Kat’s Kitchen gegangen. Gestern habe ich, ohne genauer zu schauen gesehen, dass sie Fisch auf der Karte haben. Danach würde es mir heute schon den ganzen Tag gelüsten. Ich bestelle als erstes eine Omelett Suppe für 60 B ohne mir darunter etwas konkretes vorstellen zu können, vielleicht so wie unserer Flädlesuppe(?) und anschließend einen Fisch mit Knoblauch. Das klingt für uns ungewöhnlich, aber die in Thailand ist der Knoblauch ganz mild und wird wie eine Art Gemüsebeilage frittiert, gegessen. Als die Suppe kommt, etwa 4-5-mal so viel, wie wir bei uns bei einem Chinesen bekommen würde schwant mir schon etwas. Dann kommt der Fisch. Der hätte allein auch für Zwei gereicht. Zum Glück haben sie den dazu bestellten Reis nicht gebracht. Einziges Problem wie immer, der Fisch kommt im Ganzen frittiert. Aber immerhin wird hier zu den Stäbchen auch ein Messer dazugelegt. Ich habe die Viecher auch schon nur mit Löffel und Gabel oder Löffel und Stäbchen gegessen.

Danach war ich auf jeden Fall pappsatt und ein Spaziergang zur Root Reggae Bar kommt mir gerade recht. Dort begrüßt ich ein junger Thai den ich für den Chef halte. Heute spielt eine richtige Gruppe mit Schlagzeug, Trompete, Gitarren und allem was dazu gehört. Dementsprechend ist einiges geboten. Trotzdem bin ich wieder einmal einer der wenigen, der ein ordentliches Tipp gibt.
Gegen 22:30 beschließe ich dann doch aufzubrechen und noch einmal in der Renegade Bar vorbeizuschauen. Ich trinke ein Chang ohne, dass kassiert wird. Gegen 23:00 rum wird es plötzlich leer. „Feierabend“ frage ich mich, trinke aus und gehe vor an die Theke um zu zahlen. Die Bedienung, jetzt wieder die von den letzten Tagen, meint ich solle mich setzen, sie kommt gleich. Ich setze mich an die Theke und schwupps, steht ein neues Bier vor mir. Ich „Ähm, ich wollte eigentlich das Letzte zahlen, kein neues“. Ups, egal, ich soll das eben auch trinken. Ich hätte ja bis 02:00 zeit. Hm, na gut. Als sie mir das Rausgeld gibt muss ich mich bemühen, ihr zu erklären, dass ich doch jetzt zwei Bier zu zählen hätte. Es dauert eine ganze Weile, bis sie es versteht und dann strahlt und meint, dass sie das ganz toll findet. Naja. Ich trinke mein Bier und plötzlich geht die Tür auf und die Kneipe wird wieder voll. Ich ziehe mich an meinen Stammtisch zurück, wo ich einen Überblick über die Kneipe habe. Waren vorher viele Ausländer hier, kommen jetzt auf einmal lauter Thai. Fast so etwas wie ein Schichtwechsel. Um Mitternacht wird es dann aber wirklich Zeit für mich, zu gehen.

© Stefan Böhm, 2022
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nach drei Jahren in Europa zieht es mich wieder nach Südostasien. Thailand ist das erste Land, dass sich öffnet. Was liegt also näher, als wieder in meine Wahlheimat zu reisen. Nachdem noch unklar ist, wie das Reisen möglich sein wird, beschränke ich mich auf weniger Orte als sonst.
Details:
Aufbruch: 14.01.2022
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 12.02.2022
Reiseziele: Thailand
Der Autor
 
Stefan Böhm berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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