Thailand in Zeiten von Corona

Diese letzte Übernachtung habe ich wie am Anfang schon geschrieben nachträglich gebucht und zwar ohne Frühstück. Das ist auch in Ordnung so, weil ich um 08:30 bereits aufbrechen will. Beim Auschecken erwarte ich, dass ich noch die beiden Säfte am Pool zahlen muss. Die letzte Nacht ist bereits von Agoda im Vorfeld kassiert worden. Dann kommt aber nichts. Mir fällt ein, dass ich bei allen Übernachtungen jeweils 1000 B Verzehrgutschrift hatte. Das bin ich nicht gewohnt. Ich hätte da eigentlich mehr trinken sollen. Naja, das nächste Mal weiß ich das auch.
Ich lasse ein Taxi rufen, dass auch gleich darauf da ist. Wie üblich wird das Gebäck eingeladen und der Fahrer entsprechend instruiert. Für die Autobahn zahle ich 70 B Maut. Das Taxi selbst kostet gerade einmal 170 B. Ich gebe ihm 200 und der Fahrer freut sich.
Beim Check-in will die Dame dann tatsächlich nur die Impfbescheinigungen sehen. Wieder geht es durch die Fast Track Kontrollen und ruck zuck bin ich durch alle Kontrollen und suche die Lounge.

Dort habe ich wie erwartet ein nettes Angebot zum Frühstücken. Und wen sehe ich drei Tische weiter eifrig winken? Das Paar, das mit mir von Stuttgart hergeflogen ist. Natürlich gehe ich kurz rüber und begrüße die beiden. Er lacht und meint, seine Frau habe schon in den letzten Tagen gesagt, bestimmt sitzt der große Mann wieder bei uns im Flug. Sie hat Recht behalten. Auch wenn der Zufall tatsächlich noch größer ist, weil ich ja ursprünglich gestern bzw nach dem Willen von Air France vorgestern bereits zurückgeflogen wäre.
Wir sitzen dann auch tatsächlich in der ersten Reihe nebeneinander auf den drei mittleren Sitzen. Die Verpflegung ist wieder sehr gut. Als Vorspeise gibt es getrockneten italienischen Rinderschinken mit Orange und Thaispargel, dazu Gemüßestreifen mariniert. Zum Hauptgericht habe ich mich für Rinderfilet mit Sauce Bernaise, Gemüse und Kartoffeln entschieden. Leider habe ich ein bisschen geschlafen. Die Stewardess hat nämlich gefragt, ob man Senf dazu möchte. Ich habe dankend abgelehnt und später gesehen, dass man kleine Gläschen mit Edel Senf dazubekommen hätte. Den hätte ich gut mitnehmen können. Als Nachtisch gibt es wieder drei Käsesorten und eine Schiene mit zwei süßen Törtchen und einer Creme.

Obwohl es sich um einen Tagflug handelt, werden die Fenster geschlossen. Nachdem ich aber trotzdem nicht schlafen kann, schaue ich wieder diverse Filme. Das Angebot ist sehr gut und ich habe gerade in diesem Jahr einiges im Kino verpasst. Dazu gehört die neue Dune Verfilmung, Dschungel Cruise, u.a.
Irgendwann läuft einmal ein Stewart durch, den ich um einen Portwein bitte. Kurz darauf kommt er mit einem kleinen Tablett mit einem guten Portwein und einer warmen extrem Leckeren Mini Quiche. Später kommt er noch einmal mit der Portweinflasche vorbei, ob ich noch einen möchte. Der Portwein ist zwar gut, aber ein Glas reicht.

Kurz vor der Landung gibt es noch ein Essen mit Creppesröllchen mit Frischkäse, Hähnchen mit leckerer Soße und Kartoffelpüree und Obst als Nachtisch.

Pünktlich kommen wir in Paris an. Wir haben nur wenig Zeit, um den Flieger zu wechseln, aber nachdem es kaum Kontrollen gibt, haben wir trotzdem noch Zeit, in der Lounge einen Rum bzw die anderen Beiden einen Champagner zu trinken.
Zu unserem Flugzeug nach Stuttgart kommen wir wieder einmal mit einem Flughafenbus und einer Flughafenrundfahrt. Im Charles de Gaule Flughafen habe ich immer das Gefühl, dass die Fahrten zu den Flugzeugen falls man nicht über die Stege einsteigen kann besonders lange dauern. Das Gelände ist einfach riesig und ich habe oft das Gefühl, dass die älteren Flughäfen logistisch nicht wirklich gut geplant sind.
Zwischendrin vermuten wir schon, dass dieser Flug wohl mit einiger Verspätung starten wird, aber siehe da, auch dieser Flug startet dann doch relativ pünktlich.
Wie schon befürchtet ist die Bezeichnung „Businessklasse“ hier ziemlich lächerlich. Ich habe einen Platz in der dritten Reihe, in der ich kaum sitzen kann. Die Beiden konnten noch Plätze in der ersten Reihe ergattern. Als Sie frägt, ob wir tauschen sollen bin ich doch äußerst dankbar. Auch wenn der Flug nicht lange dauert, wäre er doch mehr als unangenehm ausgefallen.
Er hat mir zwar seinen Namen gesagt, aber leider habe ich ihn mit meinem furchtbaren Namensgedächtnis wieder vergessen. Kurz vor unserer Landung fängt er an „Hoffentlich haben die Zollbeamten schon Feierabend, eine Kontrolle könnte er gar nicht gebrauchen“. Wie wohl alle Thailänderinnen hat auch sie eingekauft – und zwar frisches Obst und Gemüse. Das darf man aber wohl in Deutschland eigentlich nicht einführen. Naja, ich selbst könnte auch keine Kontrolle gebrauchen. Meine Hemden dürften vermutlich auch über den Freibeträgen liegen. Da denke ich immer nicht dran. Ich kaufe zwar keine Plagiate, sondern sage immer, dass er ruhig sein eigenes Logo einnähen soll. Auch gibt es andere Schneider, bei denen ich vermutlich preislich unter den Grenzen liegen würde, aber das ist alles Spekulation.
Am Kofferband angekommen müssen wir feststellen, dass die Zollkontrollen trotz der Uhrzeit im Großaufgebot dastehen. Mein Koffer kommt wieder erfreulich schnell. Außerdem kommt auch eine Mail von Air France, dass meine Reiseunterlagen in Ordnung sind und ich fliegen könne. Wie nett. Ich verabschiede mich von den beiden und laufe – erfreulicherweise ohne Kontrolliert zu werden – raus zur S-Bahn. Auch hier habe ich Glück, dass ich nur 10 Minuten warten muss. Gegen 22:00 bin ich wieder zu Hause. Wieder einmal hat sich bestätigt, dass Thailand einfach mein Land ist, in dem ich mich wohl fühle, selbst unter ungewöhnlichen Umständen wie Corona in diesem Jahr.