Thailand in Zeiten von Corona

Reisezeit: Januar / Februar 2022  |  von Stefan Böhm

25.-31.01. Chiang Mai: 27.1. Ausflug nach Mae Rim

Auf der Suche nach einem Frühstück laufe ich am Graben entlang und sehe, dass das Corner Restaurant geöffnet hat. Das war doch zu? Davor der Wirt, der mit gleich anspricht als er sieht, dass ich mir die Frühstückswerbung anschaue. Ein einfaches Frühstück mit 2 Spiegeleiern, eine Scheibe Schinken, etwa Gurke und Tomate, 2 Toast, Butter, Kaffee und O-Saft für ganze 99 B nenne ich mal ein Angebot. Da brauche ich nicht groß weiterzusuchen. Zumal ich das als einen Vorboten der zurückkommenden Kneipenklassiker ansehe.

Zurück im Hotel schnappe ich mir meine Sachen und mache mich auf den Weg zur Bai Orchid & Butterfly Farm. Die Orchideenfarm kenne ich von früher. Hier habe ich über die Jahre schon diversen Schmuck gekauft. Sie stellen Ohrringe, Anhänger und Broschen aus hydrierten Orchideenblüten her. Das habe ich bisher nur hier so gesehen und ich brauche noch ein Geburtstagsgeschenk. Das ist auch der Grund für diesen Ausflug. Wäre ich gefahren, um mir die Farm anzuschauen wäre das ein ganz schöner flopp geworden.
Die Farm erreicht man vom Nord Tor von Chiang Mai aus über die B 107 bis Mae Rim, einem Ort mit diversen „Tierparks“, die wohl eher etwas anrüchig sind, was die Tierhaltung angeht und einigen Orchideenfarmen, von denen die Bai eine der größten sein dürfte. Außerdem habe ich bei meinem letzten Besuch ganz in der Nähe noch so etwas wie ein Altenheim für Elefanten gefunden. Hier gibt es kein Elefantenreiten für Touristen oder ähnliches. Man zahlt 500 B Eintritt. Dafür bekommt man einen Korb mit Bananen den man verfüttern darf. Das ist auch alles. Die Anlage dient dazu, kranken, alten arbeitsunfähigen Tieren ein würdiges alt werden und sterben zu ermöglichen. Das gefällt mir und will ich gerne unterstützen.
Auf dem Weg zur Orchideenfarm komme ich an einem Wegweiser zu zwei Tempeln vorbei und beschließe, von der Hauptroute abzuzweigen. Die beiden Tempel finde ich nicht, aber nach einiger Zeit sagt mein Navi, dass ich der Route weiter folgen soll. Das ist gut so, weil ich etwas später prompt an einem großen wunderschön angelegten Tempel vorbeikomme. Ausländer sind hier keine zu sehen, dafür doch etliche Thailänder, die eifrig am Fotografieren sind. Die Figuren und einzelnen Gebäude im Tempel wirken ausgesprochen elegant. Der Tempel heißt Wat Pa Dara Phrom Phra Aram Liang. Laut einem Google Eintrag handelt es sich dabei wohl um einen regional bedeutenden Tempel. Das hätte ich ihm auch so gleich unterstellt. Der Besuch dieses Tempels wertete den Ausflug gleich einmal um 100 Prozent auf.

An der Orchideenfarm steht zwar ein Schild „Open“, aber ich bin ganz offensichtlich der einzige Gast hier. Am Eingang wird mir auch gleich gesagt, dass es keine Schmetterlinge gibt. Trotzdem kostet es 40 B Eintritt, die ich mir hätte sparen können. Orchideen gibt es nämlich auch nur an einem kleinen Feld. Ich kann mir das nur mit Corona begründen. An der Jahreszeit kann es nicht liegen.
Die Verkaufsräumlichkeiten liegen im Dunkeln. Als eine der Angestellten merkt, dass ich etwas kaufen möchte, wird erst einmal Licht angemacht. Zumindest finde ich etwas Passendes.

Wieder unterwegs fällt mir ein, dass hier um die Ecke ja auch ein Tigerpark liegt. Ich gebe das in mein Navi ein. Es sind bloß ein paar hundert Meter weiter. Unterwegs entschließe ich mich aber anders. Gerade dieser „Park“ ist wohl umstritten und ich entschiede kurz um und gebe mein Hotel als Ziel ein. Fast wieder in Chiang Mai fällt mir ein, dass ich das Elefantenheim vergessen habe. Schade.
Wieder am Hotel angekommen gehe ich meine Wäsche holen. Die ist schon verpackt abholbereit. Die Dame von der Reinigung freust sich und will wissen, was ich gemacht habe. Als ich sage, dass ich in Mae Rim war meint sie ‚“‘Ah, im Queen Sirikit Botanical Garden“. Nee, leider nicht, da habe ich wohl noch etwas verpasst. Wie vereinbart zahle ich 340 B und habe jetzt wieder frische Wäsche.

Zum Abendessen bin ich heute zum Italiener. Den ganzen Tag (wenn nicht schon länger) freue ich mich auf eine gute Meeresfrüchtepizza. Zuerst gibt es eine Minestrone. Da mag ich zwar grundsätzlich, wenn das Gemüse etwas größer geschnitten ist, aber geschmacklich war sie gut. Die Pizza ist super. Der Teig außen schön groß und in der Mitte ganz dünn und alles gut mit frischen Schrimps, Tintenfisch und Muscheln belegt. Zum Nachtisch dann noch eine feine Panna Cotta mit Himbeermark. Das ist einmal eine feine Abwechslung. Im Anschluss geht es wieder in die Blue Sky Bar. Auch heute ist es wieder ruhiger. Die Chefin meint, ich soll morgen kommen, da ist sie zwar nicht da, aber es findet wieder ein Billiard Turnier statt. Da gibt es dann wieder etwas zu schauen.
Nach dem Bier wechsle ich wieder in die Renegade Bar. Auch heute ist hier wieder ordentlich Trubel. Mehr sogar noch als gestern. Beim rein gehen bemerke ich das große Maisels Zeichen über der Tür. Also gibt es doch deutsches Bier und sogar Weizen? Ich versuche herauszufinden, ob das Weizen Kristall oder Hefe ist, aber das ist natürlich unmöglich. Dann frage ich die Bedienung von gestern, die auch heute wieder arbeitet, ob ich die Flasche sehen kann. Sie bringt dann aber immerhin die Bierkarte wo ich jetzt auch unter dem vielen Text das Maisels finde. Es ist Hefeweizen und kostet 220 B. Das gönne ich mir heute ausnahmsweise. Die Kleine kommt mir heute noch etwas verwirrter vor als gestern. Zwei, drei Mal sehe ich Sie mir zwei leeren Weizengläsern herumlaufen. Dann lange gar nicht, und dann taucht sie plötzlich mit zwei Weizen auf. Naja, ich habe eigentlich nur eines bestellt. Sie stellt eines bei mir ab, entschuldigt sich, dass es so lange gedauert hat und zieht mit dem zweiten wieder ab. Auch sonst läuft sie das eine oder andere Mal mit irgendetwas durch die Gegend, bleibt abrupt stehen und dreht dann wieder um.
Nach dem Weizen ist es gut für heute. Zeit, ins Hotel zurückzulaufen. Im Hotel habe ich heute wieder einmal die Corona Inzidenzen abgerufen. Ganz interessant:
Stuttgart = 828,5
Baden-Württemberg = 969,4
Deutschland = 1017,4
Thailand = 77,1
Damit hat sich Thailand seit ich hier bin immer zwischen 45 und 88 bewegt. Ich kann eindeutig sagen, dass ich mich hier sicherer fühle, als ich das in Deutschland könnte.

Hefeweizen in der Renegade Bar

Hefeweizen in der Renegade Bar

Und Werbung für eine große Aktion - Original Döner aus Berlin. Ich habe es mir verkniffen..

Und Werbung für eine große Aktion - Original Döner aus Berlin. Ich habe es mir verkniffen..

© Stefan Böhm, 2022
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nach drei Jahren in Europa zieht es mich wieder nach Südostasien. Thailand ist das erste Land, dass sich öffnet. Was liegt also näher, als wieder in meine Wahlheimat zu reisen. Nachdem noch unklar ist, wie das Reisen möglich sein wird, beschränke ich mich auf weniger Orte als sonst.
Details:
Aufbruch: 14.01.2022
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 12.02.2022
Reiseziele: Thailand
Der Autor
 
Stefan Böhm berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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