4 Wochen Nordinsel Neuseeland, upps we`ll try again

Reisezeit: März / April 2024  |  von Familie Lenzelmann

Neuseeland: Rotorua

Tag 27, Rotorua

Heute sind wir etwas später aufgestanden und im Anschluss haben wir uns auch noch etwas in der Tagesplanung verrannt. Der eine war grundmüde, der andere wollte endlich frühstücken und der nächste wollte die Maorikultur näher kennenlernen, einen richtigen Geysir hatten wir auch noch nicht gesehen und so mussten wir lange planen, um (fast) alle Wünsche zu erfüllen.
Gegen Müdigkeit hilft nur Aufstehen und Bewegung. Für das komplette Maori-Paket war keine Mehrheit in der Gruppe zustande gekommen, aber wer die Kultur verstehen will, muss das Essen verstehen und so haben wir das Hangi-Buffet im nahegelegene Maoridorf Te Puia gebucht.
Beim Hangi handelt es sich um die traditionelle Zubereitung in einem Erdofen. Hierzu werden heiße Steine in ein Loch gegeben und die ursprünglich in Flachs- bzw. Bananenblättern eingewickelten Speisen in Körben auf die Steine gelegt. Anschließend wird alles mit nassen Tüchern und Erde bedeckt. Die Speisen dünsten so mehrere Stunden vor sich hin.

Egal was wir gegessen haben, es hat alles sehr gut und lecker geschmeckt. Es gab zum Beispiel Rewana Bread, das ist ein kleingeschnittenes Brot, das nur aus vier Zutaten besteht, nämlich Mehl, Zucker, Kartoffeln und Backpulver. Diese Beilage gab es zu Hangi Chicken mit horopito kawakawa Rub, also saftiges Hähnchen leicht pfeffrig gewürzt.

Rewana Bread und Hangi Chicken

Rewana Bread und Hangi Chicken

Oder der Steam Pudding, der wie ein Kuchen aussieht und sehr malzig schmeckt. Es handelt sich hierbei um einen gedämpfter Biskuitteig mit darauf gekochtem Melassesirup. Er ist vielleicht nicht jedermanns Geschmack, aber ich fand ihn sehr interessant und werde ihn mit Sicherheit nachbacken.

Ein Pudding, der keiner ist

Ein Pudding, der keiner ist

Der krönenden Abschluss war aber die Pavlova-Torte, eine bodenlose Baisermasse mit Sahnedeckel und Früchten garniert. Ich war der Meinung ein Schild gesehen zu haben, wo in Maori-Sprache das Wort kalorienreduziert stand. Leider bin ich in Maori nicht so gut, dafür habe ich für Süßspeisen eher eine Inselbegabung. Auf diese Torte hatte ich mich schon so lange gefreut. Melina hatte in der Grundschule ein Referat über Neuseeland gehalten und die Pavlova-Torte darin erwähnt.

Die Pavlova Torte, himmlisch lecker

Die Pavlova Torte, himmlisch lecker

Und dann konnten wir vom Restaurant direkt auf den Pohutu Geysir blicken. Vielleicht waren wir zu weit weg oder wieder die falsche Zeit oder nicht richtig geschaut, weil wir vom Essen abgelenkt waren, egal, unser nächstes Reiseziel in Deutschland wird Andernach sein.

Der Pohutu Geysir vom Restaurant erspäht

Der Pohutu Geysir vom Restaurant erspäht

Nach dem fantastischen Essen mussten wir uns bewegen und so haben wir Rotorua erlaufen. Leider stinkt es hier dermaßen nach Schwefel und an manchen Ecken sieht es auch sehr lebensfeindlich aus. Aber der Ort hat es verstanden, diesen Umstand zu vermarkten. Wir haben uns den Spaß gemacht ein Konzept für die Heimat zu erdenken. Aber eine Reisegruppe durch die städtische Kläranlage zu führen und voller Stolz die einzelnen Belüftungsbecken mit unterschiedlicher Farbe und eindringlichem Geruch vorzustellen, wird bei Google mit Sicherheit nicht mit 4,5 Sternen bewertet werden.

Sulphur Point, kein Strand zum verweilen

Sulphur Point, kein Strand zum verweilen

Auf unserem Spaziergang sind wir auch am Rotorua Museum vorbei gekommen. Bei dem ehemalige Badehaus von 1908 handelt es sich um ein imposantes Fachwerkgebäude, dass als beeindruckendstes Gebäude im elisabethanischen Stil Neuseelands gilt. Das Haus wurde 2016 geschlossen, da es den neuseeländischen Erdbebenstandards nicht mehr entsprach. Mittlerweile gehen die Umbauarbeiten weiter, um es irgendwann wieder zu öffnen.

Das ehemalige Bath House

Das ehemalige Bath House

Im Anschluss gab es noch einen kleinen Abstecher in den Kuirau Park, wo es an vielen Stellen qualmt und brodelt. Natürlich riecht es auch hier nicht immer angenehm, weshalb der geruchsempfindliche Teenager lieber im Auto geblieben ist. Der Park ist kostenlos und es gibt die Möglichkeit zum picknicken oder grillen oder ein Becken für ein Fußbad zu nutzen.

Baden im Kuirau Park ist nicht ratsam

Baden im Kuirau Park ist nicht ratsam

Für heute Abend hatten wir Karten für den Redwoods Treewalk bei Nacht. Nach Sonnenuntergang läuft man auf einer 700 m langen Strecke mit 28 Hängebrücken von Baum zu Baum. Dabei wird der Wald in verschiedenen Arten illuminiert und es hängen übergroße Laternen in den Bäumen. Wir waren von der Atmosphäre fasziniert und haben versucht einiges auf Fotos festzuhalten. Da wir uns aber in einer Höhe zwischen 6 und 20 Metern befanden, hat es doch immer wieder geschwankt. So haben wir die tollsten Momente im Kopf gespeichert.

Die begehbare Laterne im Redwood Treewalk

Die begehbare Laterne im Redwood Treewalk

Eine fantastische Stimmung im Wald

Eine fantastische Stimmung im Wald

Willkommen in der Matrix

Willkommen in der Matrix

Gespenstisch schön

Gespenstisch schön

Über (4x) sieben Brücken mußt Du gehn

Über (4x) sieben Brücken mußt Du gehn

Die Reise
 
Worum geht's?:
Der Virus vom Reisefieber hat uns 2017 infiziert. Ein Anderer hat uns 2020 davon abgehalten Neuseeland zu besuchen. Jetzt ist soweit und versuchen es ein zweites Mal die Nordinsel zu erkunden und werden Euch davon berichten.
Details:
Aufbruch: 06.03.2024
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 08.04.2024
Reiseziele: Neuseeland
Der Autor
 
Familie Lenzelmann berichtet seit 7 Jahren auf umdiewelt.
Bild des Autors
Aus dem Gästebuch (3/10):
Christoph 1712675667000
Ich denke, ich kann guten Ge­wis­sens für Annette mit schrei­ben: Ja euer Rei­se­ta­ge­buch hat uns wieder au­ßeror­dent­lich gut ge­fal­len. Jeder, der schon auf eigene Faust gereist ist, weiß, dass Dinge einfach gesche­hen. Häufig po­si­tiv, man­chmal aber auch unschön. Dann die Ruhe und Nerven zu be­hal­ten und das best­mögliche daraus zu machen, ist nicht immer schlecht. Oftmals ent­ste­hen daraus wie­derum Be­ge­ben­hei­ten, zu denen es sonst wom­öglich gar nicht ge­kom­men wäre. Wie ihr Stoppok schon ziert habt: "Wie schnell ist nichts pas­siert". Auf jeden Fall macht euer Ta­ge­buch Lust auf selbst er­le­ben. Danke für eure Mühe und die (ver­mut­lich) ziem­lich un­gesch­min­kten Ein­blicke in euer Cam­pin­ga­ben­teu­er in NZ.
Auf bal­d...
Chris­toph, Annette und Hannes
Corinna 1712664921000
Tausend Dank, dass wir euch auf dieser wun­der­ba­ren Reise täglich beg­lei­ten dur­ften!
Schön, dass ihr wieder da seid
"Feuerteufel" 1711787405000
Liebe Len­zel­man­n's!
Ich sende Euch herz­liche Os­ter­grüße nach Neu­see­lan­d!
Vie­len Dank für eure tollen, span­nen­den Rei­se­berich­te nebst a­tem­be­rau­ben­den Bildern !
Lie­be Grüße, Sabine