Neuseeland

Reisezeit: September 2010 - März 2011  |  von Antje Stach

Christmas

Dieses Weihnachten war eines der schönsten die ich bisher erlebt habe...
Aber von vorne

Am Vormittag von Christmas Eve (Heilig Abend) haben wir nichts Besonderes gemacht, wir waren einkaufen und haben uns auf Weihnachten vorbereitet.

Auffällig hierbei ist, dass die Geschäfte, d.h. Supermärkte an Heilig Abend bis 22 Uhr geöffnet haben, am Christmas Day (1. Weihnachtsfeiertag) sind sie geschlossen, aber schon an Boxing Day (2. Weihnachtsfeiertag) wieder geöffnet.
Zudem gibt es an Boxing Day traditionelle Superangebote, d.h. das Geschäfte in Shoppingcenters geöffnet haben und diese vor lauter Schnäppchenjägern überrannt werden.

Nachmittags wurde ich spontan bei Werner, einem Bekannten aus der Nachbarschaft, der ursprünglich aus Deutschland kommt und seit knapp 9 Jahren hier lebt, zum Kaffee eingeladen.

Er erzählte mir, wie ein Kiwi-Christmas bei den meisten Familien stattfindet. An Christmas Eve wird bei diesen nicht viel (oder auch gar nichts) Besonderes gemacht, den Christmas Day verbringen die Familien zusammen, öffnen morgens die Geschenke und später wird gegrillt. An Boxing Day wird in den meisten Fällen nichts Spezielles gemacht und viele Menschen müssen wieder arbeiten.

Glücklicherweise trifft dies alles nicht auf meine Familie zu
Nachdem ich vom Kaffeetrinken wieder daheim war, kamen auch schon Lisa´s Eltern und Lisa´s Großmutter und wir verbrachten einen gemütlichen Nachmittag. Emilie ist ein bisschen Fahrrad auf dem Gehweg vor unserem Haus gefahren und später gab es ein leckeres Weihnachtsdinner (Bacon and Egg Pie mit Salat) und einen von mir gebackenen Möhrenkuchen (Rezept á la Mama ).

Anschließend sind wir (natürlich in kurzen Klamotten, T-Shirts und Jandals ) in die Kirche gegangen, allerdings hatte unsere Kirche geschlossen und wir sind in eine in der Nachbarschaft gegangen - und waren wirklich enttäuscht!
Der Gottesdienst bestand bis auf eine kurze Fassung der Weihnachtsgeschichte und einem Gebet ausschließlich aus Liedern.
Das mit den Liedern klingt zwar gut, aber zum Beispiel hat ein Mann zwei Lieder gespielt, eines mit Hilfe einer Säge, die er wie eine Geige nutze und ein Lied mit einer Fahrradpumpe, die wie eine Flöte gespielt wurde. Das Publikum hat versucht nicht zu lachen, weil es einfach schief und nicht wirklich gut klang...
Einige Lieder und vor allem auch bei uns bekannte Weihnachtslieder waren sehr schön, aber der ganze Gottesdienst war in keiner Weise feierlich oder so wie wir ihn uns vorgestellt hatten.

Zu Hause angekommen erzählte mir Lisa´s Mum , die nicht mit in die Kirche gekommen war, dass der Möhrenkuchen so gut war, dass sie alles aufgegessen hatte.
Da Emilie jedoch den restlichen Kuchen zusammen mit Milo (Kiwi-Kaba), Wasser und einem Keks für Santa aufbewahren und ihm abends an den Kamin stellen wollte, war meine Reaktion war nicht die erwartete.
Naja, Santa bekam dafür abends von Emilie einen Muffin mit einer Möhre und die restlichen Leckerlies hingestellt

Christmas Day am 25.12.2010 begann sehr früh um kurz nach 6 Uhr, da die Kleine es kaum erwarten konnte die Geschenke aufzumachen.
Uns erwarteten unglaublich viele Geschenke, u.a. ein neues Fahrrad für Emilie, ein Sufboardbuch für Terence und ein Campinggrill für die ganze Familie (den wir natürlich mit in den Urlaub nehmen ) und noch ganz viele andere tolle Dinge.
Ich bekam eine Kette von meinen Eltern, eine DVD mit Bildern und Videos meines Neffen und den Hunden von meinem Bruder, viele Briefe und Karten und einige typische neuseeländische Geschenke meiner Kiwi-Family. Ein riesiges Dankeschön hierfür!!

Zudem gab es massenweise Weihnachtsplätzchen, Christstollen, typisch deutsche Weihnachtsbaumanhänger und andere wertvolle Geschenke aus Deutschland.

internationale Geschenke

internationale Geschenke

Meine "Evil-Sister" wie sich Emilie immer nennt und ich

Meine "Evil-Sister" wie sich Emilie immer nennt und ich

Emilie auf ihrem neuen Fahrrad

Emilie auf ihrem neuen Fahrrad

Zum Mittagessen kam noch eine Freundin meiner Familie, die ursprünglich aus Südafrika kam und seit ca. 6 Jahre in Neuseeland wohnt. Gegessen wurde bei strahlendem Sonnenschein auf dem Balkon, aber nach kurzer Zeit war es so heiß, dass wir uns in den Schatten oder ins Haus verzogen mussten (zumal mein Tattoo noch nicht in die Sonne darf).

Traditioneller Truthahn mit Kumara (süßen Kartoffeln), Spargel, Couscous und Möhren.

Traditioneller Truthahn mit Kumara (süßen Kartoffeln), Spargel, Couscous und Möhren.

Molly war es sogar im Schatten zu heiß

Molly war es sogar im Schatten zu heiß

Den Abend haben wir bei Freunden verbracht und es gab leckere neuseeländische Desserts (u.a. mit frischen Erdbeeren und Ananas - hatte ich bisher auch noch nie zu Weihachten) und weitere Geschenke

Netter Abend mit guten Freunden meiner Familie

Netter Abend mit guten Freunden meiner Familie

Nach weniger als 6 Stunden Schlaf sind wir am Boxing Day, 26.12.2010 früh aufgestanden und zum Brunch zu weiteren Freunden meiner Familie gefahren.
Wir haben gegrillt und anschließend hatten wir unendlich viel Spaß bei deren neuer Wii, haben geboxt, Tennis, Bowling und Baseball gespielt und uns auf den Muskelkater am nächsten Tag gefreut

Beim Kegeln

Beim Kegeln

Wir erreichten unser Zuhause gerade noch rechtzeitig, bevor Terence Familie zu Besuch kam.
Es war wirklich schön einen Teil seiner Familie kennenzulernen und vor allem seine Neffen (13/16 Jahre) haben mich über Deutschland, das Schul- und Partyleben und die Unterschiede zu Deutschland ausgefragt.
Nachdem seine Familie abends gegangen war, waren wir das erste Mal dieses Weihnachten nur zu viert. Und genossen die Zeit mit Singstar und hatten einfach nur von Spaß...

Es war definitiv ein einmaliges, wunderschönes und wahrscheinlich das stressigste (positiv gemeint!) Weihachten, das ich je erlebt habe.
Thanks to my kiwi-family

© Antje Stach, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Neuseeland - Das "Land der langen weißen Wolke"... Das Abenteuer ruft, so dass ich für knapp sieben Monate meine Familie, Freunde und meinen Job hinter mir lasse und in ferne Länder reise. Von September 2010 bis Februar 2011 werde ich in Neuseeland bereisen, anschließend geht´s nach Tasmanien, auf die Fiji-Inseln und nach Hawaii. Gerne lasse ich Euch an den neuen Eindrücken und an meinem Abenteuer teilhaben.
Details:
Aufbruch: 10.09.2010
Dauer: 7 Monate
Heimkehr: 26.03.2011
Reiseziele: Neuseeland
Australien
Fidschi
Vereinigte Staaten
Deutschland
Der Autor
 
Antje Stach berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.