Neuseeland

Reisezeit: September 2010 - März 2011  |  von Antje Stach

Eastbourne, Brazil-Festival und Diverses

Eigentlich hätte ich diese Woche keine Schule mehr gehabt, da mein ursprünglich sechswöchiger Fulltime-Business-English-Kurs auf vier Wochen verkürzt wurde.
Da der Nachmittagsunterricht allerdings nicht so meinem Englischlevel angepasst war, d.h. das Level zu niedrig für mich war, hatte die Schule mir angeboten noch zwei Wochen länger den Vormittagsunterricht (quasi als Entschädigung) besuchen zu können.
Die erste Woche dieser "Extra-Wochen" mit einem neuen Lehrer, der aus den USA kommt (Maine; warum musste ich da wohl an Dich denken Mike ) ist nun vorbei und ich muss sagen, es tat richtig gut mal wieder den amerikanischen Akzent und nicht nur den Kiwi-Akzent zu hören

Ansonsten waren Claudi und ich diese Woche in Eastbourne, einem Vorort von Wellington in dem freilebende Pinguine zu sehen sind. Folgendes Schild erwartete uns:

Da wir natürlich tagsüber dort waren, haben wir keine Pinguine gesehen

Dieses Wochenende war das Zuhause komplett in der Macht der Frauen, da Therence (Gastvater) das ganze Wochenende am Cape Palliser surfen war (das Cape, das sie mir vor ein paar Wochen gezeigt haben - mit dem Leuchtturm und den genau 261 Stufen ).

Meine Gastmutter hatte Samstag morgen einen dringenden Termin, weshalb ich wieder ein paar Stunden auf die kleine Emilie aufgepasst habe. Wir hatten viel Spaß...
Danach hat mich Claudi abgeholt, um nach Wellington und dort ins "Tattoo and Underground Art museum" zu gehen. Leider war es wegen Bauarbeiten geschlossen (sorry Ralf, keine Bilder und auch keine Flyer). Stattdessen ging´s in die Stadt. Der Kleidungsstil der Kiwis ist echt eine Sache für sich... Sehr kurze Röcke, wenn Strumphosen drunter sind, sind diese sehr kaputt (soll wohl cool und in sein, ist aber laut unserer Meinung einfach nur total daneben), extreme High-Heels in denen viele Mädels kaum laufen können und die Sonnenbrillen dürfen natürlich nicht fehlen.
Daher wurde unser Shopping-Tripp auch eher zum "Wie-kann-man-das-nur-kaufen-und-dann-auch-noch-Anziehen-Tripp"
Nach einer guten Stunde in u.a. einem Secondhandbuchladen, wollten wir eigentlich ins TePapa-Museum, was aber schon geschlossen hatte. Insgesamt ist die Stadt zwischen 18Uhr und 22Uhr total ausgestorben. Die Geschäfte schließen spätestens um 18 Uhr, für Parties ist das aber noch zu früh.
Auf dem Weg vom Museum in die Stadt haben wir ein paar andere Mädels aus der Schule getroffen, mit denen wir dann zusammen zum Mexikaner was essen gegangen sind. Dieses Wochenende war ein "Brazil-Festival" in der Stadt und da wir viel mit Brasilianern zu tun haben, war klar, dass wir nach unserem Besuch beim Mexikaner dort hingehen werden. Wir kamen zwar rein und konnten auch Getränke bestellen, nach ca. 30 Minuten standen jedoch drei Türsteher vor uns, die unsere Reisepässe sehen wollten.

Claudi und ich hatten unsere natürlich dabei, andere jedoch nicht
Es ist ja nicht so, dass man das wissen könnte. Es sagt ja nur jeder, der schon mal abends unterwegs war und es steht ja auch nur in jedem Reiseführer... Das Ende war, dass alle ohne Reisepass das Festival verlassen musste. Claudi und ich sind dann auch mitgegangen, weil wir nicht alleine bleiben wollten. Nach ca. 30 min herumlaufen in der Stadt, sind Claudi und ich dann zum Auto und zurückgefahren. Einen kurzen Stopp haben wir noch in Eastbourne gemacht, da ja dort nachts eigentlich Pinguine herumwatscheln sollten. Es waren natürlich keine da
Insgesamt war der Abend trotzdem lustig, auch wenn er anders verlief als eigentlich vorgestellt.
Heute (Sonntag) sind Lisa, Emilie und ich morgens in die Kirche gegangen. Natürlich ist sie nicht mit einer deutschen Kirche und deutschem Gottesdienst zu vergleichen. Das Gebäude sieht eher aus wie ein großes Firmengelände, wenn man dann hineingeht ist es wie in einem riesigen Wohnzimmer. An den Wänden hängen schöne Bilder (à la IKEA), überall stehen Sofas und Sessel herum. Vorne ist eine kleine Bühne mit Schlagzeug, Keyboard, Gitarren und anderen Instrumenten aufgebaut. Zu Beginn werden immer 2-3 Lieder gesungen, dann gebetet, anschließend gab es zwei weitere Lieder. Für die eigentliche Lesung wird eine Passage aus der Bibel vorgelesen und dann detailliert besprochen. Der Gottesdienst endet wieder mit Liedern, die insgesamt alle sehr rockig (deswegen auch die 6köpfige Band) und sehr modern sind.
Das ganze hat mich sehr an die Gottesdienste mit meiner anderen Gastfamilie in Chaska/Minnesota erinnert.

Ein Mal im Monat wird nach dem Gottesdienst ein großes Lunch zu Verfügung gestellt. Diese Woche war eine südafrikanische Gruppe in der Kirche zu Gast, die dann für ca. 120 Leute südafrikanisches Essen gekocht hatte. Lecker

Nachmittags kam Claudi zu mir und wir planten unseren dreitägigen Ausflug nächsten Samstag bis einschließlich Montag. Da Montag, 25.10. hier Laborday und ein Feiertag ist, muss sie nicht arbeiten und wir nutzen die Zeit um an den Lake Taupo und nach Rotorua zu fahren. Nach drei Stunden stand die Planung, ein Backpackerhotel in Taupo war gebucht und die Nacht in Rotorua werden wir bei einer Dame, die wir über "Couchsurfing.org" kennengelernt hatten verbringen. Das Wetter soll sehr gut werden, gute Laune haben wir sowieso immer... Es kann also nur toll werden

Insgesamt war es eine sehr internationale Woche:
Schule mit Franzosen, Brasilianern, Belgiern, Japanern, Österreichern
Mittagessen beim Chinesen (natürlich ohne Schrimps Ralf )
Sehr langer und netter Abend in einem Irish Pub
Brazil-Festival natürlich mit Brasilianern
davor mexikanisches Dinner
südafrikanisches Mittagessen in der Kirche

Aber was wir hier wirklich vermissen ist gutes deutsches Brot mit vielen Körnern und schön kross... Es gibt hier nur - ähnlich wie in England - Toast in jeder Variante. Mit Körner, ohne Körner, hell, dunkel etc.
Wir freuen uns schon so, wenn Claudias Freund kommt. Er ist Bäcker, wird hier für ein halbes Jahr in einer deutschen Bäckerei arbeiten und uns hoffentlich gutes deutsches Brot backen. Aber das kriegen wir schon hin

Euch wünsche ich eine schöne Woche, vielen von Euch einen guten Start ins neue Semester, und meinen lieben Arbeitskollegen "haltet die Ohren steif". Bis zum nächsten Mal

© Antje Stach, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Neuseeland - Das "Land der langen weißen Wolke"... Das Abenteuer ruft, so dass ich für knapp sieben Monate meine Familie, Freunde und meinen Job hinter mir lasse und in ferne Länder reise. Von September 2010 bis Februar 2011 werde ich in Neuseeland bereisen, anschließend geht´s nach Tasmanien, auf die Fiji-Inseln und nach Hawaii. Gerne lasse ich Euch an den neuen Eindrücken und an meinem Abenteuer teilhaben.
Details:
Aufbruch: 10.09.2010
Dauer: 7 Monate
Heimkehr: 26.03.2011
Reiseziele: Neuseeland
Australien
Fidschi
Vereinigte Staaten
Deutschland
Der Autor
 
Antje Stach berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.