Neuseeland

Reisezeit: September 2010 - März 2011  |  von Antje Stach

Auckland

Nach dem lauten Wochenende in Waitangi hat es mich am Montag, 07.02.2011 wieder sehr zum Einen ans offenen Meer, zum Anderen in ruhigere Gegenden gezogen.
Aus diesem Grund bin ich etwa 70 km südlich gefahren und habe die Nacht auf einem DOC-Campingplatz am Uretiti-Beach in der Region "Bream Bay" verbracht.

unbeschreiblich schön...

unbeschreiblich schön...

Ein meer- und mehrstündiger Walk folgte

Uretiti-Beach (mal wieder menschenleer  )

Uretiti-Beach (mal wieder menschenleer )

Uretiti-Beach (mit Blick auf die "Hen and Chicken Islands")

Uretiti-Beach (mit Blick auf die "Hen and Chicken Islands")

Für den Dienstag, 08.02.2011 hatte ich mir einen Walk vorgenommen.
Nach dem Frühstück bin ich losgefahren und habe einen kurzen Halt am "Langs Beach" gemacht, der vor allem bei Surfern sehr beliebt ist.

Möwe, die sich über ein Stück meines Frühstückapfels gefreut hat

Möwe, die sich über ein Stück meines Frühstückapfels gefreut hat

Der Strand war schön anzuschauen, aber dieses Mal hat mich das Toilettenhäuschen viel mehr interessiert (kein Scherz ). Hier sehr ihr warum:

Klohäuschen am Langs Beach (Bream Bay)

Klohäuschen am Langs Beach (Bream Bay)

... hier konnte man sogar was lernen

... hier konnte man sogar was lernen

Nach kurzer Fahrt habe ich den "Dome-Forest" erreicht, in dem ich den Walk machen wollte. Von dessen Berg "The dome", 336 Meter hoch, kann man bei gutem Wetter den SkyTower von Auckland sehen.

Die erste Hälfte des Walks war für jede Fitnessstufe geeignet und ging recht steil hinauf.

offizieller Wanderweg in Neuseeland

offizieller Wanderweg in Neuseeland

Nach guten 40 Minuten hatte ich die erste Hälfte erreicht.

nach der ersten Hälfte des Walks, aber da wurde es richtig krass anstrengend...

nach der ersten Hälfte des Walks, aber da wurde es richtig krass anstrengend...

... ich hatte ein Ziel und das hieß Summit...

... ich hatte ein Ziel und das hieß Summit...

Da ich mir vorgenommen hatte, den Summit / Gipfel zu erreichen, bin ich immer weiter bergauf. Die meisten von Euch kennen mich ja, wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe...

Irgendwann gab es keine Wege mehr, sondern nur noch Trampelpfade, die aufgrund des Regens einige Tage vorher noch ziemlich matschig waren. Zudem musste man wortwörtlich über Stock und Stein, so dass ich manchmal wirklich froh war einige Bäume zum festhalten zu haben.
Fotografieren wurde irgendwann zu gefährlich, so dass ich nur wenige Bilder machen konnte.

Nach einer weiteren halben Stunde hatte ich dann den Gipfel erreicht.

das war der offizielle Weg, die Frage war nur: wo ist hier bitte der Weg??

das war der offizielle Weg, die Frage war nur: wo ist hier bitte der Weg??

hier musste man daran vorbei klettern, zum Glück gab es in diesem Moment kein Erdbeben!

hier musste man daran vorbei klettern, zum Glück gab es in diesem Moment kein Erdbeben!

... dann hatte ich ihn erreicht: den Gipfel in Höhe von 336 Metern

... dann hatte ich ihn erreicht: den Gipfel in Höhe von 336 Metern

während einer kurzen Pause auf dem Rückweg

während einer kurzen Pause auf dem Rückweg

Natürlich musste ich den Weg auch zurück und dort wurde mir manchmal etwas unwohl. Einige Male hat es mich aufgrund des rutschigen Untergrundes hingelegt und als Fazit kann ich sagen: Landschaft toll, mit einer Person gerne nochmal, aber alleine ist es definitiv zu gefährlich!

Abends bin ich in ein "Marine Gebiet" in die Nähe von Leigh gefahren, wo es sehr viele verschiedenartige Fische Nahe der Küste am Meer zu sehen geben sollte. Laut Reiseführer geht man einfach ins Meer, wartet kurz und schon kommen die Fische...
Auf dem Weg dorthin wollte ich mir unbedingt einen Fisch zum Abendessen kaufen. Es gibt zwar Mengen an frischem Fisch, aber die werden in den "Fish & Chips"-Shops alle frittiert. Als ich daher in einem kleinen Supermarkt (der natürlich keinen Fisch verkaufte) fragte, wo man diese in der Region bekommen könnte, wurde ich nur merkwürdig angeschaut und bekam die Antwort: "Gar nicht, die werden alle von den Familien direkt gefangen und selbst verspeist". Ganz toll...!
Also bin ich ca. 9 km zurück in die nächst größere Stadt (Warkworth) gefahren, da ich wusste, dass es einen größeren Supermarkt gibt und habe endlich meinen Fisch bekommen
Nach diesem Erfolg bin ich auf einen Campingplatz direkt am Meer gelegen gefahren, habe den Fisch gemacht und bin danach sehr schnell schlafen gegangen.

Den Mittwoch, 09.02.2011 wollte ich mit einem Spaziergang im Meer beginnen, da laut den Aussagen eines Tages vorher einem die Fische sozusagen in die Hand springen sollten... Also ab ins Meer (es regnete in Strömen...) und warten, warten, warten. Aber auch nach knapp 20 Minuten kam kein einziger Fisch vorbei (die wussten wohl, was ich mit ihnen gemacht hätte )

Marine Reserve in der Nähe von Leigh

Marine Reserve in der Nähe von Leigh

Danach hatte ich keine Geduld mehr und bin in Richtung Auckland gefahren. Nach einer dieses Mal nur knapp 2 stündigen Sitzung im McDonalds bei kostenlosem Internet und mal wieder einer "Kinder-Coke" bin ich weiter zu dem berühmtesten Strand in der Region Auckland gefahren - zum Piha-Beach.

Dieser ist nicht nur bei Familien sehr beliebt, sondern vor allem bei Surfern. Der Strand hat schwarzen Sand und die Wellen werden bis zu 3 Meter hoch. Aufgrund der oft unerfahrenen Schwimmern und Surfer, der hohen Wellen im Wasser und der ziemlichen Strömung ist der Strand einer der gefährlichsten in Neuseeland. Es gibt sogar eine Serie im Fernsehen ("Piha Rescue"), die jede Woche die neuesten und am brutalsten aussehenden Unfälle am Piha-Beach zeigt. Ein Hoch auf die Rettungsschwimmer!

Die Fahrt dorthin war allerdings eine kleine Tortur, da es Feierabendverkehr war, ich ja nun mal alleine bin und mich niemand navigieren kann und das ganze mit einem nicht gerade kleinen Van und der Karte auf dem Lenkrad... Mal wieder ein Hoch auf meine Fahrkünste, denn nach kurzer Zeit wusste ich den Weg und hatte auch den Piha-Beach relativ schnell erreicht.

Piha Beach von oben

Piha Beach von oben

Piha Beach, nur zwischen den Flaggen schwimmen ist relativ sicher. Surf rescue passt auf auf

Piha Beach, nur zwischen den Flaggen schwimmen ist relativ sicher. Surf rescue passt auf auf

Schild, das man hier ziemlich oft sieht...

Schild, das man hier ziemlich oft sieht...

Praktischerweise ist direkt neben dem Beach ein Campingplatz, auf dem natürlich die Nacht verbracht habe, abends gekocht und mich mit einem englischen und deutschen Surfer unterhalten (ich wusste gar nicht, dass es in Deutschland auch Surfer gibt. Wo trainieren die bloß? )

Und dann hätte ich ihn vor lauter Schwätzen fast verpasst: den bisher schönsten Sonnenuntergang, den ich je erlebt habe (und das ist jetzt nicht nur so daher gesagt!)
Es war nicht einfach nur ein Sonnenuntergang, sondern dazu kam das Gefühl, dass das der letzte dieser Art in Neuseeland sein wird.
Der Strand ist sehr lang gezogen, so dass das Wasser weit an den Strand hereinreicht, was für eine unglaublich schöne Spiegelung des Felsens im Wasser gesorgt hat. Und das alles bei schönsten Sonnenuntergangslicht.
Ich bin einfach nur stehen geblieben und konnte staunen...!

Sonnenuntergang am Piha Beach

Sonnenuntergang am Piha Beach

Sonnenuntergang am Piha Beach

Sonnenuntergang am Piha Beach

Aber auch hier geht die Sonne unter und nach ca. 30 Minuten bin ich zurück zum Van und bin schlafen gegangen.

Nachdem ich den Morgen des Donnerstags, 10.02.2011 noch ein Mal am Piha-Beach verbracht habe, bin ich anschließend endgültig in die 1,4 Millionen-Stadt Auckland gefahren.
Dort hatte ich mir ein Besuch des sog. "Kelly Tarlton´s Underwater World" vorgenommen und habe den Weg durch die Großstadt gut und schnell gemeistert.
Im Kelly Tarltons´s erwarten den Besucher nicht nur sehr viele verschiedene Fische (u.a. Haie, riesige Rochen und Piranhas), sondern auch Gentoo- und vor allem Kaiserpinguine. War ja eigentlich klar, dass ich dorthin musste

Neben dem "normalen" Anschauen der Pinguine, kann man sich auch in ein Unterwassertaxi setzen und eine Fahrt um diese herum machen. Das ich diese Fahrt natürlich nicht nur 1,2,3,4,5... mal mitgemacht habe, ist hierbei selbstverständlich

Kaiserpinguine

Kaiserpinguine

Kaiserpinguine

Kaiserpinguine

Gentoo-Pinguine

Gentoo-Pinguine

Orca mit Robbe im Maul, zum Glück nicht echt

Orca mit Robbe im Maul, zum Glück nicht echt

Riesenrochen

Riesenrochen

Hai - etwa 1 Meter von mir entfernt...

Hai - etwa 1 Meter von mir entfernt...

Nach einem langem Besuch des Kelly Tarlton´s bin ich auf den gleichen Campingplatz, auf dem Susi und ich vor einiger Zeit gestanden haben.

Am Freitag, 11.02.2011 habe ich nichts aufregendes unternommen, sondern nur organisatorische Dinge für meine weitere Reise erledigt und bin abends zu dem Bekannten meiner Kiwi-Family gefahren, der mich eingeladen hatte auf seinem Grundstück zu übernachten. Für den Samstag hatte mir Barry eine Besichtigung Aucklands versprochen.

Und dann kam der Samstag, 12.02.2011 und damit der große Auckland-Tag!
Zu aller erst sind wir auf den sog. "One Tree Hill" gefahren, einem Berg, bei dem ursprünglich ein Baum gestanden hat. Dieser wurde jedoch vor einigen Jahren leider abgesägt und nie ersetzt. Die Aussicht von oben war jedoch auch ohne Baum sehr schön

One Tree Hill, links auf dem Hügel stand der Baum

One Tree Hill, links auf dem Hügel stand der Baum

Danach ging es weiter zum Mt. Eden, der einen großen Krater in der Mitte des Berges besitzt.

Mt.Eden mit Krater

Mt.Eden mit Krater

Daraufhin sind wir zum dem Wahrzeichen Aucklands gefahren - dem Skytower, dessen 220 Meter hohem Skydeck mit 360 Grad Panorama-Aussicht man besichtigen kann. Das haben wir natürlich gemacht und sind in einem schwindelerregenden Aufzug (Glasboden und teilweise freie Aussicht auf die Stadt während der Fahrt) hoch hinaus gefahren.
Von dort oben hatte man natürlich einen super Ausblick auf die Stadt und da ich ja einen echten Aucklander an meiner Seite hatte, bekam ich diverse Informationen dazu

Auckland mit Blick auf das Museum

Auckland mit Blick auf das Museum

Auckland-Harbour

Auckland-Harbour

Auf dem Glasboden - ich fand mich verdammt mutig

Auf dem Glasboden - ich fand mich verdammt mutig

Auckland Downtown

Auckland Downtown

in diesem Moment stand ich auf dem Glasboden

in diesem Moment stand ich auf dem Glasboden

Anschließend hatten wir eine kurze Pause bei chinesischem Essen im Skytower und nach einiger Zeit ging es dann die viele Stockwerte wieder herunter.
Wie zufällig standen wir plötzlich direkt vor der Tür eines Starbucks... (sorry Flo, aber die Tasse, die nun auf dem Weg nach Deutschland ist, war ein Geschenk und diese darf man ja bekanntlich nicht ablehnen )

Danach sind wir ins Auckland-Museum gefahren, in dem man viele Informationen und Sehenswürdigkeiten über Polynesien bekam und vor allem Kunstwerke der Maori anschauen konnte.
Vor allem hat es mir jedoch der nebenan gelegene Botanical-Garden angetan, in dem ich noch wesentlich länger hätte bleiben können...

Botanical-Garden

Botanical-Garden

Botanical-Garden

Botanical-Garden

Botanical-Garden

Botanical-Garden

Botanical-Garden

Botanical-Garden

Botanical-Garden

Botanical-Garden

Botanical-Garden

Botanical-Garden

Nach diesem schönen Stopp haben wir einen kurzen Ausflug zum sehr belebten Mission-Bay gemacht.

Mission Bay

Mission Bay

Und dann kam ein weiteres Highlight meiner Reise: ein Dinner im Skytower!
Das Besondere daran ist nicht nur das (extrem teure) Essen, sondern vor allem, dass man natürlich den Ausblick über Auckland genießen kann. Zudem dreht sich das Restaurant und man hat einen gesamten Rundumblick. Ein super Erlebnis

Nach dem Essen (Fischteller mit Kokosnussrisotto für mich) sind wir noch über die Harbourbridge gefahren und haben noch einmal einen Blick über Auckland bei Nacht genossen.

Auckland mit Blick auf Skytower

Auckland mit Blick auf Skytower

Sehr müde und glücklich über den Tag waren wir gegen 23 Uhr wieder daheim. Thanks for the great day, Barry!

Der Sonntag, 13.02.2011 bestand ausschließlich aus Klamotten für die Salvation Army aussortieren, da ich lange Kleidung zum Einen wegen des Wetters und zum Anderen wegen des Gepäcklimits im Flugzeug nicht gebrauchen kann.
Dann hieß es auf zur Shoppingmall ein weiteres Paket nach Deutschland schicken, anschließend kurze Fotosession in Auckland, daraufhin alle privaten Dinge im Van aussortieren.
Nach einer kurzen Verschnaufpause bin ich zur nächsten Waschanlage gefahren, habe meinen Kiwi auf eine schön glänzende Fassung gebracht, dann noch schnell bei Barry eine Hose kürzen und umnähen und Wäsche waschen.

Zwischendrin habe ich noch Zeit rausgeschlagen, um diesen Artikel zu schreiben, dann musste ich auch schon endgültig meinen Rucksack packen.
Abends habe ich noch das letzte Mal mit meinen Eltern und Flo geskypt, da ich ab jetzt nicht mehr garantieren kann, Internet zu haben.

Die letzte Nacht im Van war kurz und ich bin schon am Dienstag, 14.02.2011 um 5 Uhr früh aufgestanden.
Nach dem Verabschieden bin ich zum Flughafen gefahren und habe meinen Van abgegeben.
Insgesamt bin ich sage und schreibe 9.996 km (!!!!) gefahren und dies ohne auch nur den kleinsten Kratzer oder Unfall.
Insgesamt war es die beste Art und Weise zu reisen, zum Einen hat man eine unglaubliche Freiheit, kann fast jede Landschaft erreichen und hat nur in den großen Städten (eigentlich nur Auckland...) Probleme mit dem Parken.
Ich werde meine Kiwi vermissen...

Nun sitze ich am Flughafen in Auckland, warte auch meinen Flieger, der mich zu erst nach Melbourne und eine weitere Maschine anschließend nach Hobart bringen wird. Hoffentlich wird alles gut laufen und ich werde Tasmanien sicheren Fußes nachts erreichen.

Abschließend kann ich zu Neuseeland und meiner Zeit hier sagen, dass es definitiv die beste Zeit meines Lebens war. Deutschland habe ich in keiner Sekunde vermisst, auch wenn mir meine Familie und Freunde sehr gefehlt haben bzw. fehlen.
Die Offenheit, Herzlichkeit und vor allem Hilfsbereitschaft der Neuseeländer haben mich sehr überrascht, es war sehr einfach mit diesen in Kontakt zu kommen und ich habe sehr viele schöne Abende im Kreise netter Menschen verbracht.
Die Landschaft ist sehr gegensätzlich und unbeschreiblich schön. Ich habe so viele verschiedenartige Gegenden kennengelernt, dass es nicht möglich ist die Landschaft in einem Satz zu beschreiben.
Besonders hat es mir natürlich das Meer angetan und es wird sehr schwer für mich werden, wenn ich wieder in Deutschland bin und nicht mal schnell eine Runde am Strand spazieren gehen kann...

Last, but not least and the most important people for me was and still is my kiwi-family. Lisa, Terence, Emilie and Molly were the best hosts I could imagine, they helped me a lot to settle down and they were always around when I needed them.
Thanks for everything you have done for me and I really hope that one day I´ll be able to give you some things back you did for me (you know what I mean )
Your hostdaughter and evil-sis Antje

© Antje Stach, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Neuseeland - Das "Land der langen weißen Wolke"... Das Abenteuer ruft, so dass ich für knapp sieben Monate meine Familie, Freunde und meinen Job hinter mir lasse und in ferne Länder reise. Von September 2010 bis Februar 2011 werde ich in Neuseeland bereisen, anschließend geht´s nach Tasmanien, auf die Fiji-Inseln und nach Hawaii. Gerne lasse ich Euch an den neuen Eindrücken und an meinem Abenteuer teilhaben.
Details:
Aufbruch: 10.09.2010
Dauer: 7 Monate
Heimkehr: 26.03.2011
Reiseziele: Neuseeland
Australien
Fidschi
Vereinigte Staaten
Deutschland
Der Autor
 
Antje Stach berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.