Neuseeland

Reisezeit: September 2010 - März 2011  |  von Antje Stach

Lake Taupo und Rotorua

Bevor ich mit meinem eigentlichen Bericht anfange:
Einige von Euch haben mich gefragt, ob ich denn inzwischen schon Tante geworden bin. Letzten Montag erreichte mich dann die frohe Nachricht, dass ich seit Sonntag, 17.10.2010, 2:30 Uhr Tante des kleinen Tom bin. Der kompletten Familie meines Bruders geht's gut und auf dem Bild, das sie mir geschickt haben, sieht Tom einfach zuckersüß aus (wie eigentlich jedes Baby, aber er ist besonders süß )

So, nun zu meinen letzten Tagen.
Letzten Donnerstag, 21.10. habe ich Claudia von der Schule abgeholt und wir sind mit meinem gemieteten Auto nach Baring Head gefahren. Dieser Strand und wunderschöne Fleck Erde liegt nur einige Kilometer von unserer Schule entfernt und ist nur durch einige Berge, vielen Kühen und noch mehr Schafe getrennt. Da das Wetter leider nicht wirklich gut war, eher regnerisch und stürmisch, sind wir nur kurze Zeit geblieben. Trotzdem war es schön und wenn wir hier wohnen würden, hätten wir unseren Stammplatz für nach der Arbeit gefunden
Freitag habe ich schließlich das gemietete Auto zurückgebracht.

Samstag früh um halb sieben hat mich Claudia mit ihrem Auto abgeholt. Am kommenden Montag, 25.10.2010 ist hier Labour Day und ein Feiertag. Da Claudia am Wochenende und an diesem Feiertag nicht arbeiten musste, nutzen wir die kompletten drei Tage und sind in den Norden gefahren.
Unser Ziel für Samstag war der Lake Taupo, der größte See Neuseelands (606km²), in einem Krater gelegen und das größte Forellenfischgebiet der Welt.
Der Weg dorthin führte uns durch Gebiete, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Zum einen durch grüne Hügel, wie man sie hier sehr oft sieht mit vielen Kühen, noch mehr Schafen und ab und zu ein kleines Städtchen.

Claudia hatte sich hier soo sehr ein Schloss gewünscht... Aber das werden wir hier wohl nicht finden

Claudia hatte sich hier soo sehr ein Schloss gewünscht... Aber das werden wir hier wohl nicht finden

Zum Anderen fuhren wir die sog. Desert-Road durch den Tongariro-Nationalpark mit dem schneebedeckten Mountain Tongariro. Der Ausblick war einfach wahnsinn, wir fuhren durch karge Landschaft (die mich sehr an Island erinnerten) und plötzlich sehen wir diesen riesigen Berg voll mit Schnee. Wir selbst sind bei ca. 20 Grad und brennender Sonne fast geschmolzen (20 Grad hören sich zwar nicht viel an, aber die Sonne ist hier komplett anders, sie brennt gnadenlos auf einen drauf und direkt in die Haut rein... Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 85 ist unser ständiger Begleiter )

im Tongariro-Nationalpark

im Tongariro-Nationalpark

Vorne der Lake Taupo, hinten der Mount Tongariro

Vorne der Lake Taupo, hinten der Mount Tongariro

Nach einigen Stopps haben wir schließlich den Lake und die Stadt Taupo erreicht. Diese ist sehr touristisch und daher nicht ganz nach unserem Geschmack, weshalb wir uns nur etwas zum Essen kauften und dann direkt an den See gefahren sind. Dort haben wir ein sehr nettes Plätzchen gefunden, aßen und entspannten uns ein wenig. Immerhin liegen zwischen Wellington und Taupo ca. 370 km, für die wir mit Pausen gute 7 Stunden brauchten.

Danach sind wir zu den Huka-Falls gefahren, den uns meine Gasteltern empfohlen haben. Diese Wasserfälle schießen gute 10 Meter in die Tiefe und sind einen Besuch auf jeden Fall wert. Allerdings sind wir nach kurzer Zeit geflüchtet, da einfach viele zu viele Touristen, vor allem Asiaten und Inder, dort waren und man einfach keine Ruhe hatte um die Wassermassen zu genießen.

Huka-Falls bei Taupo

Huka-Falls bei Taupo

Huka-Falls

Huka-Falls

Schließlich sind wir in unser Backpacker gefahren, wo wir die Nacht verbringen wollten und uns abends leckere Spaghetti Bolognese (das erste Mal seit knapp zwei Monaten!) kochten. Natürlich haben wir dort ein paar nette Leute kennengelernt mit denen wir abends gemütlich einen Film schauten (Sabse und Achim: Die Betten und das ganze Haus haben mich sehr an unsere unzähligen Nächte in Kronberg erinnert. Euch hätte es gefallen )

Im Backpacker in Taupo (man beachte bitte, wer hier welche Zeitungen liest )

Im Backpacker in Taupo (man beachte bitte, wer hier welche Zeitungen liest )

Sonntag sind wir wieder früh aufgestanden und sind nach dem Frühstück Richtung Rotorua losgezogen. Eigentlich wollten wir einen Stopp im Waimangu Volcanic Valley machen und dort ein paar Kilometer durch die Vulkanlandschaft laufen, aber da der Eintritt stolze 35$ (ca. 18€) betrug, haben wir uns dagegen entschieden. Für diesen Preis sollte man schon einen ganzen Tag einplanen.
Daher sind wir weiter nach Rotorua gefahren und haben erstmal Mittag gegessen. Auffallend in ganz Neuseeland ist übrigens, dass es in jedem noch so kleinen Kaff mindestens einen McDonalds und Subway gibt. Sehr oft findet man diese aneinander gereiht, oft auch noch mit einem BurgerKing, KfC und anderen Fastfoodketten. In dieser Häufigkeit hatten wir das wirklich nicht erwartet...!
Da die Stadt Rotorua sehr touristisch ist, sind wir ein Stückchen ausserhalb des Stadtkerns gefahren und standen plötzlich in einem wunderschönen Stadtpark voll mit Rosen, Tulpen und anderen schönen Blumen (sorry, ich kann mir die Namen der Blumen einfach nicht merken ). Da wir hier zur Zeit Frühling haben, blühen die Blumen und bei 22 heißen Grad, kann man (zumindest im Schatten) die Zeit wirklich genießen.

Park bei Rotorua (direkt neben dem Rotorua-Museum)

Park bei Rotorua (direkt neben dem Rotorua-Museum)

Danach sind wir direkt nach Whakarewarewa gefahren, was ca. 1 km von Rotorua entfernt liegt. Diesen Tipp hatte uns meine Gastfamilie und andere Bekannte gegeben (danke Thomas ) und im LonelyPlanet wurde es empfohlen. Insgesamt kann man von dieser kompletten Gegend sagen, dass sie einfach unglaublich nach Schwefel stinkt! Überall sind in dem Thermalgebiet blubbernde Schlammlöcher, die mich wieder sehr an Island erinnerten.
Whakarewarewa ist ein Maori-Village, das bis heute für Maoris sehr von Bedeutung ist. Der Eintritt war auch dieses Mal nicht wenig, aber die 29$ waren es uns wert (immerhin hatte ich vorher sehr lange mit meinem Dad hier geübt, bis ich den Namen des Village richtig aussprechen kann... )
Unter anderem gab es einige Marae (Versammlungshäuser), einen Friedhof, eine 30minütige Aufführung und blubbernde Schlammlöcher und dazu kostenlos die Gerüche, zu besichtigen. Anbei ein paar Bilder:

Unten steht der ursprüngliche Name und wie gesagt: Ich kann es aussprechen

Unten steht der ursprüngliche Name und wie gesagt: Ich kann es aussprechen

Man stelle sich den Geruch und die Temperatur hierzu vor...

Man stelle sich den Geruch und die Temperatur hierzu vor...

Nach Whakarewarewa haben wir uns noch einige Zeit am Lake Rotorua ausgeruht, bis wir zum Tamaki-Maori-Village aufgebrochen sind. Hier hatten uns meine Gasteltern eine Show empfohlen, die zwar sehr teuer war, aber was man "einfach mal erlebt haben muss". Und wenn das schon mein Maori-Dad sagt, dann muss da ja was dran sein
Am Village angekommen, haben wir uns etwas gewundert. Die Show sollte um 6.30 p.m. anfangen und bis 6.24 p.m. waren Claudia und ich die einzigen Gäste... Wir hatten uns also schon auf eine Privataufführung gefreut, bis wir jedoch leider von 6 großen und vollen Bussen überrascht wurden. Also doch nix mit Privatshow

Die Show bestand aus vier Teilen. Als erstes eine Aufführung in der freien Natur, danach ein kurzer Spaziergang durch den Wald, in dem viele Maori-Hütten aufgebaut war. Hier hatte man die Möglichkeit einiges über die Kultur zu erfahren, Photos oder sich einfach ein Bild von den Hütten und Marae zu machen. Der dritte Teil bestand aus einer Tanz- und Gesangaufführung. Auch der berühmte Haka, der ursprüngliche Kriegstanz der Maori, wurde aufgeführt.
Der vierte und letzte Teil bestand aus dem sog. "Hangi", dem traditionellen Essen der Maori, für welches ein Loch im Boden gegraben wird, um schließlich darin das Essen zu garen. Es bestand aus Kartoffeln, Kumara (süße Kartoffeln), Hühnchen, Lamm, Fisch und anderen Delikatessen
Der Abend wurde mit dem Haka abgeschlossen. Insgesamt ein einmaliges Erlebnis und den Preis auf jeden Fall wert!!

Eröffnungszeremonie

Eröffnungszeremonie

Nach der Aufführung haben wir uns auf die Suche nach unserer Übernachtungsmöglichkeit gemacht. Ich hatte die Woche vor unserem Tripp eine ältere Dame aus Couchsurfing angeschrieben, ob wir bei ihr übernachten könnten. Zwei Minuten später hatten wir ihre Zusage und wir freuten uns auf ihren Bauernhof, der aus einem riesigen Grundstück, Holzhaus (soll ich schon mal den Bauplan anfordern Ralf ), drei Pferden, 2 Katzen, 4 Hühnern und anderen Tieren bestand. Das beste daran war, dass wir unser eigenes Zimmer mit eigenem Bad hatten. Zusammen mit dem leckeren Frühstück war es besser als im Hotel (und umsonst!) Nach einigen Tipps von der Dame sind wir dann aufgebrochen und sind ringsum den Lake Rotorua gefahren.

Einen Zwischenstopp haben wir an den Hamurana Springs gemacht. Und schon wieder fühlten wir uns wie in einer anderen Welt.
Riesig hohe Bäume mit einem Durchmesser von über 2 Metern, die älter als 2200 Jahre sind wuchsen kerzengerade in die Höhe. Daneben ein Fluss, der glasklares blaues Wasser hatte, welches ich in dieser Intensität selten gesehen habe... Unglaublich!!

Über 100 Meter hoch...

Über 100 Meter hoch...

...und mehr als 2 Meter Durchmesser

...und mehr als 2 Meter Durchmesser

Dieses Bild entstand ca. 20 Meter gegenüber von den Bäumen

Dieses Bild entstand ca. 20 Meter gegenüber von den Bäumen

Glasklares blaues Wasser, die zwei Punkte darin sind übrigens Fische (ne, Claudia  )

Glasklares blaues Wasser, die zwei Punkte darin sind übrigens Fische (ne, Claudia )

Nach einem Spaziergang und eine gute Stunde später sind wir weitergefahren. Mittagessen und eine kurze Mittagspause gab´s wieder direkt am Lake Taupo. Aber da es einfach zu heiß war, um gemütlich am Strand ohne Schatten zu liegen, sind wir nach einigen Minuten weitergefahren.
Auf dem Rückweg waren wir nochmal bei Mike, dem Couchsurfer bei dem ich letzte Woche geschlafen hatte, in Palmerston North eingeladen. Wir genossen die Pause bei Getränken und vor allem dem neuen Hund - ein Husky!! Zwar hatte ich auch dieses Mal den Chihuahua auf mir rumspringen (Claudia mochte ihn mindestens genauso wie ich... "Was eine Ratte" waren ihre Worte ), aber der richtige Hund war uns definitiv lieber!

Gegen 20 Uhr sind wir dann weitergefahren und sind nach einem kurzen Stopp (nachts) am Strand gegen Mitternacht gut daheim angekommen.

Es ist unglaublich, was wir an den drei Tagen alles erlebt haben. Beim Schreiben dieses Berichts musste ich wirklich häufiger überlegen, was wir anschließend gemacht haben, da es einfach sooo viel war
Es hat wahnsinnig viel Spaß gemacht und wir haben stolze 753 Photos geschossen...

© Antje Stach, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Neuseeland - Das "Land der langen weißen Wolke"... Das Abenteuer ruft, so dass ich für knapp sieben Monate meine Familie, Freunde und meinen Job hinter mir lasse und in ferne Länder reise. Von September 2010 bis Februar 2011 werde ich in Neuseeland bereisen, anschließend geht´s nach Tasmanien, auf die Fiji-Inseln und nach Hawaii. Gerne lasse ich Euch an den neuen Eindrücken und an meinem Abenteuer teilhaben.
Details:
Aufbruch: 10.09.2010
Dauer: 7 Monate
Heimkehr: 26.03.2011
Reiseziele: Neuseeland
Australien
Fidschi
Vereinigte Staaten
Deutschland
Der Autor
 
Antje Stach berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.