Endlich geht es los... 1 Jahr Australien!

Reisezeit: September 2005 - Juli 2006  |  von Daniela Müller

Mitten im Nirgendwo

Es scheint schon einige Zeit hell zu sein, denn ich wache in einem sehr aufgehitzten Auto - mitten im Nirgendwo von Western Australia - auf. Meine Augen scheinen nicht unbedingt zum Oeffnen bereit zu sein, da ich die Nacht ueber nicht sehr gut geschlafen habe. Ich gebe mir also Muehe, einen Blick von der Landschaft zu erhaschen, die ich gestern nur bei Dunkelheit in Augenschein nehmen konnte. Es war nichts zu sehen, ausser hunderte von Kaenguruhs, die am Strassenrand sassen und den wenigen Autos, die vorbeigekommen sind, interessiert zuzusehen schienen. Und ich hatte schon die befuerchtung, kein Kaenguruh zu sehen...

Teilweise glich der Eyre Highway, auf dem wir nun schon sehr lange fuhren, einem Massengrab von Kaenguruhs, denn die Kaengruruhs, die nicht am Strassenrand sassen, waren bereits ueberfahren... Es war ein erschuetterndes Bild... Alle 500 bis 1000 Meter lag ein Kadaver eines Kaenguruhs. Wer dort bei Dunkelheit laengs fahren sollte, muss wirklich aufpassen, es wimmelt dort nur von Kaenguruhs...

Ich bin also gespannt, was mich bei Tageslicht erwartet, reibe meine Augen, steige aus dem warmen Auto in die angenehme morgentliche Kuehle und sehe...

Ein atemberaubender Anblick Australiens enthuellt sich. Sprachlos gucke ich mich um und realisiere die beeindruckende Weite dieses Lande von Neuem. Der Sand gleicht immer mehr dem Rot, welches ich aus dem Fernsehen kenne.

Kurzzeitig habe ich sogar den Gedanken, dass ich Afrika bin (so habe ich mir die Landschaft in Afrika zumindest immer vorgestellt), aber zum Glueck bin ich mir ziemlich sicher, in Australien gelandet zu sein.

Ich schaue durch die skurilen Baeume und sehe nichts als Sand, trockene Baeume und Buesche. Ich weiss, dass ich diesen unbeschreiblichen Moment niemals mit einem Foto festhalten koennte, zerstoere diesen wunderbaren Moment also gar nicht erst mit dem laestigen Kameragesuche und lasse mich einfach von der Schoenheit des Landes bezaubern.

Auf dem Weg zurueck zum Auto sehe ich noch ein paar uebrig gebliebene feuchte Stellen von dem gewaltigen Gewitter, das gestern ueber uns tobte und mich um einen grossen Teil meines Schlafes gebracht hatte. Es bot sich ein faszinierendes Lichterspiel und ich war froh, dass ich bereits satt im Trockenen lag und das Gewitter fasziniert bewundern konnte, waehrend die dicken Regentropfen auf das Dach des Autos prasselten. Ich vermute, dass einige Blitze sogar in unmittelbarer Naehe eingeschlagen sind... Natuerlich kann ich da aber auch uebertreiben

Man muss ja nicht unbedingt in dem Moment die Fotos knipsen  Aber danach auf jeden Fall...

Man muss ja nicht unbedingt in dem Moment die Fotos knipsen Aber danach auf jeden Fall...

Nachdem wir heute zum Fruehstueck den Rest unseres sehr leckeres Abendessens von gestern gegessen hatten, hatten wir uns wieder auf den Weg gemacht.

Momentan ist unser Ziel Albany - in der Hoffnung, dass wir bis spaetestens November in der Naehe von Albany einen Job als Fruitpicker bekommen.

Das angenehme "Sonnenstrahlwetter" von heute Morgen ist seit einiger Zeit wieder in ein "Graue-Wolken-mit-Regen-Gemisch-Wetter" umgeschlagen, was dieses einsame Land noch einsamer (und teilweise sehr trostlos) wirken laesst.

Nachdem wir heute zum Fruehstueck den Rest unseres sehr leckeres Abendessens von gestern gegessen hatten, hatten wir uns wieder auf den Weg gemacht.

Momentan ist unser Ziel Albany - in der Hoffnung, dass wir bis spaetestens November in der Naehe von Albany einen Job als Fruitpicker bekommen.

Das angenehme "Sonnenstrahlwetter" von heute Morgen ist seit einiger Zeit wieder in ein "Graue-Wolken-mit-Regen-Gemisch-Wetter" umgeschlagen, was dieses einsame Land noch einsamer (und teilweise sehr trostlos) wirken laesst.

Es ist schwierig zu sagen, ob ich momentan mehr fasziniert bin (von der Weite des Landes und des Farbenspiels, das die Landschaft bietet) oder mehr genervt bin (von den endlos erscheinenden, sehr geraden und langen Strassen).

Nur eines ist sicher: Ich habe mir mit diesen Erlebnissen und Eindruecken einen grossen Traum erfuellen koennen und bin verdammt gluecklich, hier zu sein!

© Daniela Müller, 2005
Du bist hier : Startseite Australien & Ozeanien Australien Mitten im Nirgendwo
Die Reise
 
Worum geht's?:
Endlich kann ich (Dani, 21) meine lang ersehnte Reise antreten. Am 12.09.2005 fliege ich nach Bangkok (4 Tage Zwischenstopp, um mir Bangkok ein wenig anzusehen). Danach geht es weiter nach Sydney, wo ich am 17.09.2005 ankommen werde. Von diesem Zeitpunkt an sind eigentlich nur noch die ersten 5 Tage in Sydney geplant. Die restliche Zeit werde ich von der Jobsuche, von meiner Laune und selbstversändlich von dem lieben Geld abhängig machen :-)
Details:
Aufbruch: 12.09.2005
Dauer: 11 Monate
Heimkehr: 28.07.2006
Reiseziele: Thailand
Australien
Der Autor
 
Daniela Müller berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
Bild des Autors