Nach nur einem Jahr zurück in Peru!!!

Reisezeit: März / April 2008  |  von Stefan Frei

Salzseen und Naturschutzgebiet bei Uyuni

14.-16.02.07:

Als letztes grosses Ziel in Bolivien verschlug es mich ganz in den Suedwesten, nach Uyuni und Umgebung. In einer 3taegigen Tour fuhren wir von dort per Jeep nahe der chilenischen Grenze entlang bis fast nach Argentinien und zurueck.

Ein gutes Beispiel fuer die Unorganisiertheit Boliviens war schonmal die naechtliche Busfahrt La Paz-Uyuni. Kaum erwaehnenswert duerfte wohl die knappe Stunde Verspaetung sein, mit der wir losfuhren. Morgens um 5 mussten wir dann knappe 2 Stunden anhalten, da sich durch die Regenfaelle des Vortages ein richtiger Fluss gebildet hatte, der ueber die Strasse floss und einer der Busse vor uns dort steckengeblieben war. Scheinbar ist das waehrend der Regenzeit an der Tagesordnung und ueber die "kurze" Wartezeit konnten wir noch froh sein. Nicht wesentlich spaeter steckten wir erneut fest. Dieses Mal aufgrund eines Streikes eines Dorfes, welches in dem Dorf gerne einen Doktor haette.

Da gab es kein voran und zurueck mehr...

Da gab es kein voran und zurueck mehr...

So war es dann 10.45 statt 7 Uhr, als wir morgens ankamen. Ich hatte die Tour zwar schon von La Paz aus gebucht, allerdings hatte die zustaendige Agentur in Uyuni wohl gar nicht damit gerechnet, dass ich rechtzeitig gegen 10.30 zum Start der Tour ankommen koennte und meinen Platz gleich weiterverkauft. So brauchte es dann einiges an Sturheit und daruf beharren, dass ich auf keinen Fall Zeit haette einen Tag zu warten, bis mir doch irgendwie ein Platz im Jeep einer anderen Agentur zugewiesen wurde. Dort angekommen bekam ich gerade noch mit wie eine Franzoesin wieder aus dem Jeep geschmissen wurde, um Platz fuer mich zu machen. Komisch, komisch...

Zwar reichlich verwirrt, aber letztendlich sass ich dann doch zusammen mit einem bolivianisch-amerikanischem und einem neuseelaendischen Paerchen, einer netten Mexikanerin (Andrea), mit der ich mich die naechsten Tage richtig gut anfreundete sowie unserem bolivianischen Fahrer mit Kind und Ehefrau als Koechin.

Am ersten Tag wurde der riesige Salzsee in der Naehe Uyunis besichtigt. 12000 Quadratkilometer, die wohl in der Trockenzeit in einem einzigen Weiss vor einem liegen. In der Regenzeit ist die durchschnittlich 12 m dicke Salzschicht, unter der sich ein richtiger See befindet, bedeckt mit bis zu einem halben Meter Wasser, durch das unser Jeep dahinsauste. Selbst in der Regenzeit ganz impressionant weit und breit nur weiss und einiges blau schimmernde Wasser zu entdecken. Auserdem stand noch ein Abstecher zur Isla del Pescado, eine Insel in Form eines Fisches inmitten des Salzes, auf dem Programm. Dort gab es eine ganz nette Wanderroute durch Steine und riesige Kakteen.

Isla del Pescado

Isla del Pescado

Nach der Uebernachtung in simpelsten Quartieren eines kleinen bolivianischen Dorfes, gings dann abermals fruehmorgens auf in eine Wuestenlandschaft. Trotz Wueste war es verdammt kalt, da es immer weiter in die Hoehe ging. Die 2.Uebernachtung war auf ca.4200 Metern. Im Hintergrund tauchten immer mal wieder schneebedeckte Berge auf.

Den ersten Stop machten wir bei einigen Steinen, die recht komische Gebilde formten. Durch den starken Wind verformen sich die Steine ueber die Jahre. Am Bekanntesten ist der "Arbol de Piedras" (Baum aus Steinen).

Der erste Hoehepunkt kam dann einige Kilometer weiter. Ein blauer See mit schneebedeckten Bergen im Hintergrund und -das Beeindruckendste- jeder Menge schoener rosa Flamingos. Aus lauter Bewunderung verpasste ich schon die Weiterfahrt des Jeeps, der zunaechst winkend an mir vorbeifuhr, dann aber doch anhielt.

Nicht weit entfernt kamen wir beim naechsten See an. Nicht ganz so blau, da ein Teil des Sees noch eine Salzschicht miteinschloss, dafuer mit noch mehr Flamingos, die man aus naechster Naehe beobachten konnte.

...immer durch die Wueste...

...immer durch die Wueste...

Abends kamen wir dann an der Laguna Colorado an, an deren Ufer wir in einer einfachen Unterkunft uebernachteten. Neben weiteren Unmengen an Flamingos beeindruckt hier die Farbe des Sees. Ein Teil des Sees scheint naemlich komplett rot, was an kleinen Mikroorganismen in diesem Teil des Sees liegt. Laut unserem Fahrer sind deswegen auch die Flamingos hier in einem noch kraeftigerem rosa.

Zusammen mit Andrea machte ich mich noch auf eine Wanderung am See entlang auf. Leider hatten wir die Zeit fuer den Rueckweg unterschaetzt und so kamen wir in der Dunkelheit zurueck. Und noch viel schlimmer: Es war verdammt kalt! Erst der obligatorische Cocatee beim Abendessen liess uns unsere Koerperteile wieder fuehlen.

Die weissen Punkte sind uebrigens alles Flamingos

Die weissen Punkte sind uebrigens alles Flamingos

Zufrieden nach dem Festtagsschmauss

Zufrieden nach dem Festtagsschmauss

Am letzten Tag dann die haerteste Uebung: Aufstehen um 4 Uhr morgens in kompletter Dunkelheit! Eine Stunde spaeter, als es gerade hell wurde, bekamen wir dann sprudelnde und rauchende Geysire zu sehen. Allerdings erlebte ich an diesem Morgen den Winter, den ich dieses Jahr in Deutschland verpasse. Laut Fuehrer geschaetzte -5 bis -8 Grad. Und das ganze ohne jede warme Jacke! Ringsum lag uebrigens auch schon kraeftig Schnee. Wir waren auf 4870 Metern angekommen.

Um so schoener anschliessend das Bad in den naheliegenden Thermalquellen, zu dem wir uns nach langem Ueberlegen aus Angst vor dem Schock wieder herauszusteigen, entschlossen.

Weiter gings dann nach dem Fruehstueck zur "Laguna Verde", einer gruenen Lagune, die mit den Bergen im Hintergrund abermals ein idyllisches Bild abgab.

Auf dem Rueckweg nach Uyuni sahen wir noch jede Menge weiterer Steinfiguren, in denen man von Papageien ueber Gesichter wohl so ziemlich alles sehen konnte.

Alles in allem eine sehr schoene Tour. Schade nur, dass man fast die ganze Zeit im Jeep verbrachte und immer nur fuer relativ kurze Fotostops ausstieg. Eine Wanderung entlang einiger der Seen waere sicher noch schoener gewesen, allerdings wohl auch nicht so einfach, da die Entfernungen doch recht gross waren.

© Stefan Frei, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nach meinem Auslandssemester 2006/07 in Trujillo bot sich kurzfristig wieder die Möglichkeit dorthin zu reisen. Meine Reise führte mich nach einiger Zeit im Hause meiner Freundin in den Norden des Landes und nach Ecuador. Ein Monat Südamerika - im Nachhinein zu kurz, um sich wirklich wieder an das Leben dort zu gewöhnen. Schön wars trotzdem!
Details:
Aufbruch: 04.03.2008
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 04.04.2008
Reiseziele: Peru
Lambayeque
Bolivien
Der Autor
 
Stefan Frei berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.