Nach nur einem Jahr zurück in Peru!!!

Reisezeit: März / April 2008  |  von Stefan Frei

Nazca-Linien / Oase Huacachina

21.02.06:

Nazca

Eine der wenigen Enttaeuschungen meiner Reise. Schon morgens um 6, als ich nach einer Nachtfahrt ziemlich verschlafen ankam, begann mir die Stadt unsympathisch zu werden. Schlaftrunken aus dem Bus torkelnd, begann ein riesiges Geschrei von Taxifahrern, Abgesandten von Hotels oder Touranbietern, so dass ich mich erstmal zur Flucht aufs Klo entschied, wonach zum Glueck der Grossteil der Leute verschwunden war. So aehnlich stelle ich es mir vor als Promi von einer Meute Kameramaenner verfolgt zu werden.

Das einzige, was mir von der Stadt positiv in Erinnerung blieb, ist eine junge Peruanerin eimer Touragentur. Im Nachhinein hatte ich schon ein schlechtes Gewissen ihr merh als grosszuegiges Angebot eines Fluges ueber die Nazca-Linien nicht angenommen zu haben, da ich hoffte was billigeres zu finden und meine Ankuendingung anschliessend zurueckzukommen aufgrund der Entwicklungen des Tages auch nicht hielt.

Nach Nazca kommt man als Tourist, um die Linien von Nazca, bis zu 40m lange Linien in der Wueste anzukucken. Am Besten soll man die normalerweise wohl von einem Sportflugzeug aus sehen. Also entschied ich mich die 26€ zu investieren. Leider hatte ich aber grosses Pech, da in meiner fuenfkoepfigen Gruppe im Flugzeug ein etwas sehr uebergewichtiger Brasilianer war, der nach weniger als 5 Minuten begann sich zu uebergeben. Dies hatte wohl zur Folge, dass sich der Pilot aus Ruecksicht nicht ganz so nah wie normalerweise den Linien naeherte und man schon sehr genau hinkucken musste, um die Figuren vage zu erkennen. Allzu viele sah ich nicht.

Eines der besten Bilder, das ich aus der Luft schiessen konnte. Wer erkennt den Kolibri? Tipp: Ende der Linie

Eines der besten Bilder, das ich aus der Luft schiessen konnte. Wer erkennt den Kolibri? Tipp: Ende der Linie

Unsere Maschine

Unsere Maschine

Die Linien von Nazca entstammen der Nazcakultur, einer der aeltesten Kulturen Perus, die weit vor Christus in dieser Region herrschte. Es sind unter anderem ein Affe, ein Kolibri, eine Eidechse, eine Spinne, ein Astronaut und ein Baum zu "erkennen". Ausserdem fuehren von einem Huegel aus schnurgerade Linien auf die Figuren zu. Die Linien wurden geformt, indem die Steinchen, die normalerweise den helleren Sandboden verdecken, an den entsprechenden Stellen entfernt wurden. Wie sich die Linien ueber die Jahrhunderte halten konnten, ist mir ein grosses Raetsel. Vor allem, da ich immer wieder kleinste Wirbelstuerme entdeckte, die in der Ferne ueber den Sand fegten.

Ueber den Sinn der Linien gibt es eine Vielzahl an Theorien. Eine davon sieht die Linien als Startrampe fuer Ausserirdische, eine andere als Abbild der Sternbilder, eine andere behauptet sie dienten als Bilder fuer die Goetter, die waehrend Zeremonien abgelaufen wurden. Mir persoenlich scheint am wahrscheinlichsten, dass es irgendwelche Symbole fuer die Goetter waren oder einfach nur eine Art Kunst oder Freizeitbeschaeftigung(?).

Um die Linien auch aus der Naehe zu sehen, machte ich mich anschliessend auf die 24 km von der Stadt aus zum metallischen und natuerlichen Aussichtspunkt zurueckzulegen. Letzterer ist der Huegel, von dem die "Strahlen" ausgehen. Von ersterem hatte man einen schoenen Ausblick auf den Baum und die Haende. Ansonsten ist es leider nicht erlaubt sich den Linien nahe zu naehern, aus Angst diese koennten so zerstoert werden. Der weg zwischen den Miradoren schien nicht wirklich weit, da man in der flachen Wueste einfach endlos Sicht hat, wurde aber bei einer unglaublichen Hitze zu einer einzigen Qual.

Der Baum

Der Baum

Haende

Haende

Eine der schnurgeraden Linien von Nahe

Eine der schnurgeraden Linien von Nahe

Ica - Oase Huacachina

Da ich mit der Fahrt zu den Linien schon die erste halbe von gut 2 Stunden auf dem Weg nach Ica zurueckgelegt hatte, machte ich mich dann entgegen meiner urspruenglichen Planung doch noch auf nach Ica. Und von dort wenig spaeter zur Oase Huacachina. Auch Ica war mir relativ unsympathisch. Wie in Nazca ein grosses Geschrei von Taxifahrern, Hotelangestellten,...

Umso schoener anschliessend die Ankunft an der Oase 4 km ausserhalb Icas. Hatte ich meine Reise in der "Hoelle Perus" Lima begonnen, so war ich nun definitiv im Paradies angekommen. Rund um die schoene Lagune sieht man an dem Sandstrand jede Menge Palmen und gruene Pflanzen, in der Mitte der Lagune befindet sich Schilf, in und um dieses verstecken sich einige Wasservoegel, von denen ich nicht alle einzuordnen vermochte.

Die Oase wird umschlungen von Sandduenen, von denen man wie mit einem Snowboard "Sandboarden" kann, oder wie die meisten schlicht und einfach auf diesem die Duenen herunterrutschen. Ausserdem entschloss ich mich naruerlich zu baden, auch wenn das Wasser jetzt nicht gerade einen Hygiene- oder Sauberkeitspreis gewinnen wuerde. Auf jeden Fall richtig schoen nach dem doch relativ stressigen Tag einige Stunden hier zu relaxen, bevor ich mich abends auf nach Pisco machte.

Man beachte die Sandboarder an der Spitze der Duene

Man beachte die Sandboarder an der Spitze der Duene

© Stefan Frei, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nach meinem Auslandssemester 2006/07 in Trujillo bot sich kurzfristig wieder die Möglichkeit dorthin zu reisen. Meine Reise führte mich nach einiger Zeit im Hause meiner Freundin in den Norden des Landes und nach Ecuador. Ein Monat Südamerika - im Nachhinein zu kurz, um sich wirklich wieder an das Leben dort zu gewöhnen. Schön wars trotzdem!
Details:
Aufbruch: 04.03.2008
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 04.04.2008
Reiseziele: Peru
Lambayeque
Bolivien
Der Autor
 
Stefan Frei berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.