Nach nur einem Jahr zurück in Peru!!!

Reisezeit: März / April 2008  |  von Stefan Frei

Cajamarca mit Lisseth

25.02.07 - 01.03.07:

Da Lisseth einige Tage frei hatte, machten wir uns dann nach 2 Tagen der Erholung in Chimbote über Nacht auf nach Cajamarca. Wie bei meinem ersten Besuch der Stadt vor Semesterbeginn, schlug mir - obwohl mittlerweile eigentlich höhere Gebirge gewohnt- Klima und Höhe abermals im wahrsten Sinne des Wortes auf den Magen und so bestanden die einzigen erwähnenswerten Aktionen des ersten Tages aus Essen und der Besichtigung der Kathedrale.

Am Abend bekam ich dann anlässlich der Feierlichkeiten unseres Vierteljährigen (nur nicht vergessen in Peru, monatlich!) zum ersten Mal mit, dass es nicht gerade empfehlenswert ist ihr zu uu viel Alkohol einzuschenken

Nach Aufstieg auf den Cerro Santa Apolonia (siehe Kapitel Cajamarca) am nächsten Morgen, entschieden wir uns aufgrund der tollen Aussicht von dort in Richtung eines der umliegenden Berge zu wandern. Auf dem Weg dorthin erfuhren wir von einigen Einheimischen, dass es ein Stück weiter eine Lagune geben sollte. Aus dem Stück wurde dann leider doch ein weiterer Weg, aus der uns genannten Stunde knapp 3, ehe wir an der Lagune Suyuscocha ankamen. Leider bekamen wir während dieser Wanderung zu spüren, wie unglaublich stark die Sonne in der Höhe ist. Zwar wanderten wir die meiste Zeit über in dünnen Jacken, an den folgenden Tag waren wir beide aber dermaßen rot, allen voran mal wieder meine Nase, die laut medizinischem Gutachten (Lisseth) eine Verbrennung ersten Grades hatte.

Auf jeden Fall lohnenswert aber, diese Wanderung. Sowohl auf dem Hin- als auch auf dem sich noch länger zu ziehen scheinendem Rückweg, gab es immer wieder tolle Ausblicke auf die herrliche Landschaft oder auf die Stadt im Talkessel. Die Lagune liegt wunderschön ruhig und idyllisch auf einer Anhöhe. Schilf, rote Seepflanzen und einige Wasservögel vervollständigten den romantischen Anblick. Etwas nervend war nur der kleine Hund, der uns dort oben auf Schritt und Tritt begleitete und sich nicht vertreiben ließ.

Für den dritten Tag buchten wir die Tour nach Cumbe Mayo, Felsformationen ca. eine Stunde entfernt. Richtig schön, Wiesen und Felsen. Außerdem gab es einiges der Steinmetzkunst der Cajamarcakultur zu bestaunen, vor allem die Aquädukte, die Wasser ins Tal leiteten. Die Kanäle weisen erstaunlich genaue 90-Gradwinkel auf. Und Klettern innerhalb der Felsformationen war auch ein ziemlicher Spaß, auch wenn es zur Folge hatte anschließend der Gruppe hinterherrennen zu müssen.

An unserem letzten Tag entschieden wir uns unter mehreren Tourmöglichkeiten für die "Colpa-Tour", welche als erstes Halt bei der Colpafarm machte. Leider war uns vorher nicht gesagt worden, dass die Farm seit Jahren nicht mehr in Betrieb ist und nur noch als Touristenspektakel dient. Bekannt ist die Farm dafür, dass die Kühe beim Namen gerufen werden. So kamen diese vorher schon mehr oder weniger in einer Reihe aufgestellt dann auch auf Zuruf eine nach der anderen herbeigetrottet. Meiner Meinung nach nicht sonderlich beeindruckend, da sich ähnliches auch schon bei mir in der Nachbarschaft (Baiersbronn) abgespielt hatte.

Das Positivste an der ganz schönen Farm war somit wohl der leckere Käse, auf den sich die Familie schon freuen darf und der "Manjar Blanco", einem süßen Brotaufstrich, den wir von dort mitnahmen.

Die letzten der Rinder

Die letzten der Rinder

"La vaca Lisseth"

"La vaca Lisseth"

Anschließend ging es in einer kurzen Wanderung zu einem schönen kleinen Wasserfall, inmitten von Wald gelegen. Meiner Meinung nach wesentlich beeindruckender, diese Gegend, als die Colpafarm und so beschlossen Lisseth und ich den Aufenthalt zu verlängern. Einige Touristen einer anderen Gruppe machten uns auf einen schöneren und größeren Wasserfall wenige Minuten entfernt aufmerksam und so rannten wir mehr als wir liefen dorthin, während sich die Touris schon wiederauf den Rückweg machten. Gar nicht zum Gefallen Lisseths drängte ich dann zu noch mehr Tempo auf dem Rückweg, so dass wir die wartende Gruppe dann doch noch vor Abfahrt erreichten. Auf jeden Fall lohnenswert, dieser Abstecher, auch wenn es uns vielleicht nicht unbedingt die Gunst der anderen Touris einbrachte.

Der Abend endete dann noch mit einem entspannenden Bad in den "Banos del Inca" (siehe Kapitel Cajamarca).

Alles in allem eine ziemlich nette Stadt, Cajamarca, die mir nach anfänglichem Missfallen immer besser gefiel. Vor allem das Umland hat doch mehr zu bieten, als sich auf den ersten Blick vermuten lässt.
Auch zu empfehlen ist das Kino Cajamarcas in einem großen Einkaufszentrum bzw. speziell die Filme "All against John" und "Diamant Blood". Letzterer hat meiner Meinung nach den Oskar mehr als verdient.

Abends wären wir dann gerne weiter nach Chiclayo gefahren, um dort noch einen gemütlichen Tag in der Umgebung der Stadt zu verbringen. Allerdings passierte es mir das erste Mal, dass sämtliche Busse nach Chiclayo und auch Trujillo einige Stunden vor Abfahrt ausgebucht waren und so konnten wir uns erst am nächsten Morgen auf nach Trujillo machen, von wo aus sie sich auf nach Chimbote zurück an die Arbeit machte, während ich am folgenden Tag nach Tarapoto in die Selva aufbrach.

Plaza de Armas von oben

Plaza de Armas von oben

© Stefan Frei, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nach meinem Auslandssemester 2006/07 in Trujillo bot sich kurzfristig wieder die Möglichkeit dorthin zu reisen. Meine Reise führte mich nach einiger Zeit im Hause meiner Freundin in den Norden des Landes und nach Ecuador. Ein Monat Südamerika - im Nachhinein zu kurz, um sich wirklich wieder an das Leben dort zu gewöhnen. Schön wars trotzdem!
Details:
Aufbruch: 04.03.2008
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 04.04.2008
Reiseziele: Peru
Lambayeque
Bolivien
Der Autor
 
Stefan Frei berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.