Westwärts um die Welt - 9 Monate auf Weltreise

Reisezeit: Juli 2007 - März 2008  |  von Marc Petek

25.11.07: Neuseeland Suedinsel III

Fuer uns ging es weiter entlang der Westkueste in Richtung Queenstown. Die Reise fuehrt am Lake Wanaka entlang und wir sind mal wieder waehrend unserer Mittagspause haengengeblieben. Tolles Wetter, entspannte Menschen in den Cafes am Seestrand und wir hatten keine Lust mehr auf Autofahren! Der Motor Park liegt auch gleich um die Ecke, also hin, Camper abstellen und Strandtag geniessen...

Lake Wanaka

Lake Wanaka

... waere da nicht das Prospekt zum Skyjump am Lake Wanaka an der Rezeption gelegen. Marc's unverfaengliche Frage danach wurde beantwortet mit "I can call them for you!" und 1,5 Stunden spaeter sassen wir nicht am Beach, sondern am Airport von Wanaka und Marc mitten in der Einweisung zum Tandemsprung! Merke: Frage nie einen Neuseelaender unverfaenglich nach Angeboten!

Die ganze Crew war dann ein paar Minuten spaeter auch schon im Flieger, runter kamen sie allerdings auch mit demselbigen !

Der Wind wurde zu stark und das Risiko zu gross - also wurde alles auf den naechsten Tag verschoben. Da war der Wind noch heftiger und da keiner sagen konnte, ob und wann es besser werden wuerde, haben wir alles storniert und sind die 80 km nach Queenstown weitergefahren, die wir ursprunglich gestern noch machen wollten. Dort hat sich Marc dann wieder angemeldet und diesmal hat es geklappt!

12.000 Fuss Hoehe, 45 sec. freier Fall und ein debiles Grinsen, dass auch 2 Stunden spaeter noch da war

12.000 Fuss Hoehe, 45 sec. freier Fall und ein debiles Grinsen, dass auch 2 Stunden spaeter noch da war

Fuer mich, der ich Hoehenangst habe, war das die zweite, grosse Herausforderung nach der Besteigung des Huaynu Picchu in Peru!

Und ich bin mir noch nicht sicher, ob ich es ein weiteres mal mache: Die ersten Meter nach dem Sprung (der Guide schiebt einen im Sitzen aus dem Flugzeug, so dass man selber nur noch auf seinen Knien sitzt und unter sich 12.000 Fuss Luft - was schon alles fuer mich bisher dagewesene uebersteigt) meint man, alle Eingeweide wollen wieder nach oben, wobei der Rest runter fliegt. Das ist in etwa so wie mit Vollgas im Auto ueber eine Kuppe drueber, nur noch schlimmer! Aber wenn der Guide nach 2-3 Sekunden einen kleinen Stabilisierungsschirm zieht, dann wird's ruhiger und auf einmal denkt man nix mehr. Nur noch Adrenalin und es kommt einem nicht mal der Gedanke, ob der Schirm aufgeht.

Die Ohren gehen einem sofort zu und machen erst wieder auf, wenn der Hauptschirm gezogen wird. Der Ruck reisst einen regelrecht in das Geschirr rein, in dem man ziemlich fest eingewickelt ist (Gott sei Dank) und dann gibt es 2 Moeglichkeiten: Der Guide fliegt das Ding ruhig zu Ende oder er macht schnelle enge Kurven (von unten sieht das fuer mich aus als ob er abschmiert...). Kras hat mich gefragt, ob es mir gefaellt und mein jauchzen hat er wohl so gedeutet, dass ich noch mehr Adrenalin brauche...

Und dann sind wir zum schnellen Abstieg uebergegangen - was noch schlimmer war als die ersten Sekunden nach dem Sprung! Noch eine Drehung mehr, und um meinen Mageninhalt waere es wohl geschehen gewesen Aber er hatte ein Einsehen und hat die letzten Meter im Gleitflug zu Ende gebracht!

6 Minuten spaeter und ueberglucklich. Mit Kras, meinem Guide heil wieder unten!!!

6 Minuten spaeter und ueberglucklich. Mit Kras, meinem Guide heil wieder unten!!!

Ich war danach wirklich noch 2 Stunden angefixt (mir faeltt kein besseres Wort dazu ein) und kam ueberhaupt nicht mehr runter von diesem Kick! Es war richtig geil, aber wie ich am Anfang schon sagte: Ob ich noch ein zweites Mal brauche...

Wir haben uns dann noch anderhalb Tage in Queenstown gutgehen lassen. Nach diesem ultimativen Kick geht man an den ganzen anderen Attraktionen, die hier angeboten werden - zum Glueck fuer den Geldbeutel - ziemlich arrogant vorbei!

Downtown in Queenstown

Downtown in Queenstown

Queenstown hat nicht umsonst den Ruf der Party- und Sporthauptstadt Neuseelands. Hier ist immer was los und was Sport angeht: Hier kann man die verruecktesten Sachen machen (jedem sein Plaesirchen, wobei wir finden, dass auch viel Quatsch dabei ist) und es gibt wohl nix, was die Neuseelaender dabei ausgelassen haben. Ein Laden hat uns aber dann doch in seinen Bann gezogen: Ein profaner "T-Shirt zum Bedrucken" Shop!

Den letzten Kick fuer diese Reise haben wir uns ja mit dem Film "Das wilde Leben" geholt (wer ihn nicht kennt aber etwas Kurzweil gebrauchen kann: Ab in die Videothek und anschauen!) und da wir die beiden wirklich cool fanden, mutiert Vera seitdem manchmal zu Uschi und ich zu Bockhorn. Und auch, wenn wir diesen Coolnessgrad wohl nicht mal mit der zehnten Reise erreichen werden, fuehlen wir uns ab und an dann doch genauso frei!

Das wilde Leben: Uschi und Bockhorn

Das wilde Leben: Uschi und Bockhorn

Wir haben uns nach 2 Tagen dann entschieden, Neuseelands ultimative Touristenattraktion in Angriff zu nehmen: Den Milford Sound!

Er erstreckt sich 15 Kilometer von der Tasmanischen See ins Landesinnere und wird von bis zu 1200 Meter hohen (!) Felswänden umgeben. Er gehört zu den regenreichsten Gebieten der Erde, jaehrlich fallen hier 8000 mm Niederschlag oder aber, wie der Kapitaen unseres Bootes sagt: An 220 Tagen regnet es hier! Wir haben einen Zaubertag erwischt und muessen demnaechst wohl mal wieder einen Kniefall vor Petrus machen!

Der Reisefuehrer spricht davon, dass schon die Anfahrt ein Erlebnis ist - womit er Recht hat!

In Erwartung der vielen Touribusse, die hier taeglich ankommen, haben wir uns von Queenstown kommen entschieden, nicht in Te Anau zu uebernachten sondern durchzufahren. Die 119 km lange Milford Road fuehrt uns durch unveränderte Gebirgsregionen, vorbei an Bergseen...

Lake Gunn - wir glauben ja, hier wuerde unsere Fototapete aus den 80'ern gemacht

Lake Gunn - wir glauben ja, hier wuerde unsere Fototapete aus den 80'ern gemacht

... bis wir nach knapp 100 km dann an den 1200 m langen Homer Tunnel kommen. Dahinter oeffnet sich eine mit Regenwald bedeckte Schlucht, durch die die Strasse wunderschoen in Serpentinen steil runter zum Milford Sound führt. Dabei wurde uns mal wieder bewusst, dass es um die Bremsen unseres Wohnmobils nicht zum besten steht - na ja, er wird durchhalten, hoffen wir!

Serpentinen in den Sound hinunter

Serpentinen in den Sound hinunter

Bevor wir auf den Campground gefahren sind, haben wir uns am spaeten Nachmittag noch die Anlegestelle und den Beginn des Milford Sounds (oder das Ende...) angeschaut und gehofft, dass das Wetter am naechsten Morgen auch so toll wird. Wir hatten uns Tickets fuer das erste Boot um 8:55 Uhr besorgt (da musste der Early-Bird mal wieder fliegen ) weil wir auf den Sound wollten, bevor die ersten Touribussen ankommen und er von der Morgensonne angestrahlt wird.

Milford Sound vom kleinen Hafen aus

Milford Sound vom kleinen Hafen aus

Der erste Blick aus unserem Campervan um sieben Morgens hat denn auch kein Woelkchen am Himmel gezeigt (Juhuuu!) und da fiel uns dann auch das fruehe Aufstehen nicht sooo schwer! Frisch war es dann am Anfang zwar noch ein bisserl, dafuer durfte dann die Muetze aus Peru wieder ran

Die steilen Waende des Sounds sind - vor allem am Beginn der Fahrt - echt ein Erlebnis. Wasserfaelle stuerzen aus ueber 100m Hoehe herab (und wenn man auf eines der kleinen Boote bucht, kann man sich bei Bedarf sogar eine Dusche abholen, da die fast bis an die Felswand ranfahren koennen und es auch tun ...

... und die langsam aufsteigende Sonne taucht das Ganze in wunderschoenes Licht. Faszinierend fanden wir auch, dass die Waende an vielen Stellen - egal wie steil - bewachsen sind, oft sogar mit Regenwald. Und das, obwohl es hier durch den vielen Regen kaum noch Erde gibt.

Die naechsten Bilder nur mal so zum geniessen!

Im Hintergrund links der mit 1.692m hoechste Berg dort, der Mitre Peak

Im Hintergrund links der mit 1.692m hoechste Berg dort, der Mitre Peak

Nach zweieinviertel Stunden ist die Bootsfahrt beendet und wir haben uns auf den Weg Richtung Dunedin an der Ostkueste gemacht. Die ersten Busse waren auch schon auf dem Parkplatz und die vielen, die uns auf der Strasse zurueck nach Te Anau noch entgegenkamen zeigen, dass wir mit unserem Early Bird richtig lagen!

Von hier geht es fuer uns die naechsten Tage die Ostkueste hoch, vorbei am Kaka Point...

... und den Moeraki Boulders nach Christchurch.

Leider sind die Fotos davon nicht gut geworden. Wie man sieht, hat uns das Wetter auch schon wieder im Stich gelassen und den Besuch haben wir uns bei bestem Holland-Wetter hart erkaempft.

Besonders sind die Felsbloecke eigentlich nur, weil es keine Felsen im eigentlichen Sinn sind. Nachdem was wir verstanden haben sind es Verklumpungen, die sich durch Kristallisation um einen Kern herum gebildet haben, aehnlich wie bei Perlen in Muscheln. Die Bloecke sehen durch Ihre Marmorierung aus wie Fussbaelle, was bei schoenem Wetter wohl toll aussieht...

Moeraki Boulders ganz...

Moeraki Boulders ganz...

... und zerbrochen...

... und zerbrochen...

Morgen geht es dann zurueck nach Picton. Die Ueberfahrt nach Wellington wartet. Schliesslich haben wir noch ein, zwei Plaetze auf der Nordinsel und Bongo will auch wieder in Auckland zurueckgegeben werden

© Marc Petek, 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Geplante Weltreise von Frankfurt über New York, Westkanada, den Westen der USA, Peru, Bolivien, Chile, Argentinien, Neuseeland, Fidschi, Australien, Singapur und Thailand zurück nach Frankfurt.
Details:
Aufbruch: 02.07.2007
Dauer: 9 Monate
Heimkehr: 19.03.2008
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Kanada
Peru
Bolivien
Chile
Argentinien
Neuseeland
Fidji
Australien
Singapur
Malaysia
Kambodscha
Vietnam
Thailand
Großbritannien
Der Autor
 
Marc Petek berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.