Der große Traum wird endlich wahr!!!!

Reisezeit: August 2007 - August 2008  |  von Regina R.

????? - Wer? Wie? Was? und vor allem wohin?

Endlich ist unser Van soweit fertig: alles frisch besprayt, neuer Teppich drin, Regal gestrichen, neue Matratze (wir entdeckten, dass die alte verschimmelt war...wahrscheinlich sind wir deshalb beide gleichzeitig nach unserer ersten Nacht im Van krank geworden...), frischer Bettbezug, liebevoll selbst provisorisch aus Bettlaken zusammengenähte Vorhänge (!!!) und natürlich alles farblich zueinander passend...können halt nicht anders...und nun präsentiere ich euch ganz stolz unseren neuen (alten) Van:

Leider vom Innenraum keine Vorherfotos…schade, denn so kann man nur erahnen wie viel Zeit und Arbeit wir investiert haben…

Leider vom Innenraum keine Vorherfotos…schade, denn so kann man nur erahnen wie viel Zeit und Arbeit wir investiert haben…

Unser Haus auf Rädern

Unser Haus auf Rädern

Ein Jobangebot hatten wir leider immer noch nicht bekommen, wir wurden immer nur auf den nächsten Monat vertröstet, deshalb waren wir heilfroh als uns der Top 10 Holiday Park aus Kerikeri zurückgeschrieben hat, dass sie helfen einen Job zu finden und alle Backpackers, die bei ihnen ankommen nach wenigen Tagen Arbeit haben...im Grunde wussten wir wohl zwar, dass das nicht so leicht sein würde wie die uns das geschrieben haben, aber wir konnten ja nicht ewig auf Shekinah bleiben und hofften deshalb blauäugig auf eine positive Fügung in Kerikeri, denn irgendwann mussten wir ja mal Glück haben...dachten wir zumindest

Ben hatte auch keine Zeit mehr sich unser Anspringproblem anzuschauen und unser Lichter einzustellen, das hieß für uns, dass wir das ganze selbst in die Hand nehmen mussten (was im Genauen bedeutet, dass wir sobald wir in Kerikeri wären wir mal wieder in ne Werkstatt fahren würden...immer wieder mal was neues....

So war unser Entschluss endlich gefasst, nach dreieinhalb Wochen auf Shekinah wollten wir samstags nach Kerikeri aufbrechen...doch mal wieder wurde unser Plan jäh vom Schicksal durchkreuzt als Penny abends heimkam und meinte: "Ich glaub ihr fahrt nirgendwohin, euer Hinterreifen ist platt!"...ich lachte mich mal wieder strack, denn ich konnte einfach nicht glauben, dass das wirklich alles wahr sein sollte...es scheinte als dürften wir keine zwei Tage ohne Werkstattbesuch auskommen und zum Glück kann ich auch jetz noch darüber lachen...So stellten wir uns am nächsten Morgen tapfer dem Reifenwechseln und dank vieler lehrreicher Praxisstunden mit meinem Bruderherz, hatten wir es sogar geschafft den Ersatzreifen mit wenig Hilfe von Penny anzubringen (wir hatten kein Radkreuz, haben wir dann aber gleich in der Stadt in nem Second Hand Laden gekauft, um beim nächsten mal...wer weiß...wahrscheinlich irgendwo in der Pampa...nicht genauso hilflos dazustehn). Der Reifen war nach weniger als ner viertel Stunde für nur 20$ geflickt und wir wieder glücklich.

So packten wir Sonntag morgens alles in unseren Luxusschlitten, trödelten noch etwas (kennt mich ja) und verabschiedeten uns dann von Penny und Anita...Penny schenkten wir viel Schokolade (was Schokolade angeht hat sie hat die gleiche Einstellung wie ich...ihr wisst was das heißt) und Anita bekam ne Flasche Wein, der für den typischen neuseeländischen Lebensstil stehn soll. Der Abschied war diesmal nicht so schwer, denn wir wussten ja, dass wir uns in fast genau einem Monat wieder sehn würden, wenn wir die Farm schmeißen und sie in Urlaub fahren...nur unser Auto wollte wohl mal wieder nicht weg, denn es ist ca. 5 mal ausgegangen bevor es endlich richtig angesprungen ist, aber wir hatten ja die Hoffnung immer noch nicht aufgegeben, das bald alles flicken lassen zu können.

Nun hieß es für uns "Auf in den Norden" statt "Ab in den Süden" und schon kurz nachdem wir durch Auckland durch waren, wurde der Motor unseres Vans mal wieder heiß, leicht genervt, aber immer noch nicht frustriert, schütteten wir mal wieder in einer windigen Bucht Kühlwasser und auch Motoröl nach, denn von beidem schluckt unser Schmuckstück ziemlich viel...dazu muss man sagen, dass diese Dinge nie eine Sache von 5 Minuten sin, sondern ganz im Gegenteil, ein Riesenakt: erstmal heißt es aussteigen, Ärmel hochkrämpeln und den Arm zwischen Regal und Tür durchquetschen um die Seitentür überhaupt aufzubekommen (das Schloss ist nämlich auch kaputt...ihr könnt ja mal nachzählen wieviel genau jetz an unserem Van funktioniert, denn das nimmt wahrscheinlich weniger Zeit in Anspruch als umgekehrt ), dann müssen wir uns durch unser Chaos kämpfen um irgendwo im letzten Ecken Wasser- und Ölkanister zu finden, dann heißt es: im Regal hinter Beifahrersitz alles zerbrechliche ausräumen und Gaskocher abbauen um Regal nach vorne schieben zu können, denn sonst würde man den Beifahrersitz nicht hochbekommen unter dem sich ja unvorteilhafterweise der Motor befindet...dann haben wir schon eine klare Aufgabenaufteilung entwickelt: Elke hält Sitz hoch (welcher scheiße schwer ist) und gleichzeitig die Beifahrertür fest, denn es würde uns gerade noch fehlen, dass der Wind uns unsere Türen abreißt (ist hier übrigens gang und gebe bei dem Wind!), ich fülle dann alle möglichen Flüssigkeiten in unseren kleinen Patient, sodass wir auf baldige Genesung hoffen können...(oder auch nicht..ihr werdet sehn...)

Wir beim Rumdoktern...sieht schon ziemlich professionell aus, nicht wahr?

Wir beim Rumdoktern...sieht schon ziemlich professionell aus, nicht wahr?

Bis nach Kerikeri sind wir dann aber dank unserer Sonderbehandlung gut gekommen und checkten abends im Campingpark ein und buchten für eine Woche, da hieß es dann nur was Job betrifft, wir sollten jeden Morgen zwischen halb 8 und 8 an die Rezeption kommen und fragen ob es nen Job gibt...super, wir fühlten uns etwas verarscht und vor allem etwas verloren, denn wir hatten keinen Plan wie genau die nächsten drei Wochen bis Moni kommt aussehen sollten und vor allem hatten wir Geldverdienen nach den ganzen Vanausgaben einfach nötig...so saßen wir dann abends leicht deprimiert in unserem gemütlichen Bett im Van und hofften, dass die Welt am nächsten Tag einfach besser aussieht...

Natürlich gab es keinen Job für uns nicht am nächsten Morgen und auch nicht an allen darauffolgenden Morgen...wenn dann doch mal ein Job da war, war immer das Problem, dass wir nur 2 ½ Wochen arbeiten könnten (im Nachhinein wissen wir's besser: wir hätten das einfach verschweigen und dann kündigen sollen...nächstes Mal!). Auf jeden Fall entschlossen wir uns die Gegend etwas zu erkunden, gingen in Frustphasen ne heiße Schokolade in en suesses Cafe (uebrigens auch mit ner lieben deutschen Bedienung) trinken, bummeln ohne was zu kaufen, ließen mal wieder unseren VVVVAAAAAAAAAAAANNNNNNNNNNNN reparieren (wegen Anspringen und Lichtereinstellung wieder in Werkstatt...hat jedoch leider nichts geholfen, ganz im Gegenteil, der Van rasselte ab jetzt mehr als vorher und der Typ gab uns freundlich zu verstehn, dass man nicht mehr mehr aus unserem Schmuckstück herausholen könnte) oder reparierten einfach selbst irgendwas, man hat ja sonst nichts zu tun...die zweite Batterie, die man an zwei Steckdosen im Van anschließen können sollte funktioniert leider immer noch nicht richtig, denn die Anschlüsse der Batterie sind mit Säure verätzt und so hätten wir wohl ne neue Batterie kaufen müssen, was uns bis jetzt aber zu teuer war...dafür haben wir jedoch die Kühltruhe repariert, denn auch der Anschluss war kaputt...wir werden hier ziemlich erfinderisch: sobald irgendwas kaputt ist stapfen wir in en Auto- oder Elektroladen und kaufen irgendwelche Kabelverbindungsstücke, Anschlüsse usw bis wir das wieder zusammengefriemelt haben...nichts was wir nicht schaffen könnten, wie gesagt - auch ohne Hilfe der Angestellten (in Autoläden immer Männer), die uns ständig fragen ob wir zurecht kommen...und wir antworten natürlich immer ganz selbstbewusst: "Ja, natürlich kommen wir klar!" und sind immer ganz stolz, wenn wir mal wieder das Unmögliche geschafft haben und was neues zum Laufen gekriegt haben (mittlerweile gehören zu unserer VAN Grundaustattung: Alle möglichen Flüssigkeiten, Wagenheber, Radkreuz, Spraydosen, Schraubenzieherset und ganz wichtig: Klebeband!...immer zu gebrauchen!).

Unser Campingplatz war aber eigentlich ganz schön, und wir haben auch einige andere deutsche Backpacker getroffen (von Deutschen war hier oben alles voll)und haben bemerkt, dass so gut wie jeder, den wir angesprochen hatten, nach kurzer Zeit nach dem Autokauf mit seinem Auto liegen geblieben war...und wenn wir mal unsere ganzen Ausgaben verglichen haben, hatten wir im Gegensatz zu den anderen mit unserem Van en Superschnaeppchen gemacht...was uns sehr aufmunterte.Wir haben auch ein Maedchen wieder getroffen, das mit uns in Neuseeland angekommen war und wurden gleich zu ihrem Geburtstag eingeladen (wir haben ihr einen Kuchen mit vielen Kerzen geschenkt...). Sonst hat Labyrinth das Kartenspiel auch oefter unsere Stimmung gehoben...Danke Moni, das Ueberraschungsgeschenk war eine lohnende Investition (ich liebe es!)!
Während der vielen freien Zeit haben wir auch mehrere Tagesausflüge gemacht...z.B. wollten wir zu den Rainbowfalls wandern, aber der Track war dann kurz vor Ende gesperrt...unser Glück wie immer...mussten dann mit dem Auto von der anderen Richtung ranfahren.
An nem anderen Tag sind wir nach Waitangi gefahren, wo damals der Friedensvertrag zwischen Europäern und Maori unterschrieben wurde.
Hier ein paar Eindrücke dieser Woche, in der wir nicht wirklich wussten was wir machen sollten und eher so dahindrifteten...aber auch das haben wir durchgestanden:

Ich im Fluss auf dem Campingplatz in Kerikeri

Ich im Fluss auf dem Campingplatz in Kerikeri

Das Versammlungshaus der Maori in Waitangi

Das Versammlungshaus der Maori in Waitangi

An den Rainbowfalls in Kerikeri...die nächsten Wasserfälle sind hier nie weit weg...

An den Rainbowfalls in Kerikeri...die nächsten Wasserfälle sind hier nie weit weg...

Ich auf em Hundertwasserklo in Kawakawa (Ja, der hat auch hier seine Spuren hinterlassen...sehr schöne Abwechslung zu den anderen öffentlichen Gammelklos!)

Ich auf em Hundertwasserklo in Kawakawa (Ja, der hat auch hier seine Spuren hinterlassen...sehr schöne Abwechslung zu den anderen öffentlichen Gammelklos!)

Schließlich nach mehreren Depriphasen, weil einfach kein Job in Sicht war und wir keine Antworten auf unsere unzähligen Bewerbungen im Internet für Farmen oder für alle sonst möglichen Arbeiten bekommen haben, war abends der Dirty Dancing 2 Abend im Van fällig...(dank Anne)der Film den ich genau für solche Situationen dabei habe...und nach einem gemütlichen Laptopvideoabend im Van sah die Welt am nächsten Tag wirklich ganz anders aus: wir bekamen 2 Angebote auf Farmen gegen Verpflegung und Unterkunft zu arbeiten und schließlich sogar ein richtiges Jobangebot zum Geldverdienen (dachten wir bis dahin zumidest) und waren überglücklich...
So entschieden wir noch Britta auf unserem Weg nach Katikati, nahe Tauranga (an der Ostküste der Nordinsel), zu besuchen um dann Anfang der Woche endlich mit Geldverdienen anfangen zu können...
Es gab mal wieder ein paar Kühlerprobleme und als der Motor immer heißer wurde hielten wir in einer Haltebucht...da Stand noch eine Frau mit Kindern und die starrten uns an, zeigten mit dem Finger auf uns und der junge kam gerannt:"Euer Van raucht!" Ich nickte nur und winkte ab, denn, mein Gott, mittlerweile war das alles ja nichts neues mehr...nach kurzer fachmännischer Untersuchung war klar: es raucht aus dem Überlaufschlauch...warum steht mal wieder in den Sternen...am besten mal wieder Kühlwasser nachfüllen...aber vorher erstmal abkühlen lassen...jaja, da haben wir wohl nicht lange genug gewartet, denn als ich den Kühlerstopfen abgemacht habe kam mir das ganze heiße Kühlerwasser wie ein kleiner Geysir entgegen...zum Glück war meine Rückspringreaktion schnell genug, sodass keiner verletzt wurde...für Elke war das ein Moment der Verzweiflung, für mich, schwer vorzustellen, aber ich hab Tränen gelacht, so lustig fand ich die ganze Situation...und je mehr Elke sich mal wieder über unseren Van aufgeregt hat, desto mehr musste ich lachen...naja, wie auch immer, irgendwann hatte ich mich dann wenigstens wieder so gefangen, dass ich Kühlwasser einfüllen konnte und wir sind weitergefahren...uns war nach dieser Aktion mal wieder klar, dass irgendwas mit dem Kühler wohl immernoch net stimmt, aber solange er dann wieder gefahren ist, haben wir das ganze einfach mal wieder verdrängt...
Irgendwann nach diesem ganzen Trara sind wir schließlich doch bei Britta auf dem Gestüt wo sie arbeitete angekommen und machten uns nen schönen Tag zusammen...

Zwischenstopp am Strand...wir sin besoff von den vielen traumhaften Meerausblicken...die gibts hier einfach überall...

Zwischenstopp am Strand...wir sin besoff von den vielen traumhaften Meerausblicken...die gibts hier einfach überall...

Mit Britta in Hobbingen...Ja, ich war wirklich da (Kulissen leider nur weiß, weil es sonst Probleme mit den Filmrechten gibt)...obwohl ich ja nicht wirklich ein Fan bin...muss man halt gesehn haben (auf Anfrage: fuer alle nicht Hobbits: Filmkulisse von "Herr der Ringe")

Mit Britta in Hobbingen...Ja, ich war wirklich da (Kulissen leider nur weiß, weil es sonst Probleme mit den Filmrechten gibt)...obwohl ich ja nicht wirklich ein Fan bin...muss man halt gesehn haben (auf Anfrage: fuer alle nicht Hobbits: Filmkulisse von "Herr der Ringe")

© Regina R., 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Erstmal Work & Travel Neuseeland für ein halbes Jahr, inklusive 3 1/2 Wochen Besuch von meiner Schwester dann Ende Februar ab nach Australien, dort besuche ich vor allem zum Spaß einen Jackaroo/Jillaroo Farmkurs und dann mache ich vor allem zum Geld verdienen 3 Monate Farm & Travel, dann noch ein paar Wochen reisen und nach einem entspannten Zwischenstopp in Bali geht's wieder nach Hause ins kleine Saarland...ja und wer weiß was dann noch kommt...;-)
Details:
Aufbruch: 20.08.2007
Dauer: 12 Monate
Heimkehr: 20.08.2008
Reiseziele: Neuseeland
Australien
Der Autor
 
Regina R. berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.