Neuseeland '13 - ein altes Projekt

Reisezeit: Februar - April 2013  |  von Marco M

Neuseeland - Südinsel: Milford Sound

Irgendwie um 90 Grad gekippt. Behebe ich sobald ich an einem Computer bin

Irgendwie um 90 Grad gekippt. Behebe ich sobald ich an einem Computer bin

Ich befinde mich gerade auf dem Rückweg von Milford Sound nach Queenstown. Eins vorweg: Dieser Tag war der Hammer! Aber anfangen muss ich natürlich ganz vorne.

Gestern Abend war ich mit meinen Zimmerkollegen aus. Das Pärchen (Sie ist Schottin, er Ire) hat einen Freund (Ire) in Queenstown der uns am Hostel abgeholt hat und uns einen kleinen Liquorstore gezeigt hat. Ich hab mir mit Felipe (Brasilianer) ein 12er Pack Bier geholt und anschließend haben wir uns an den Lake Wakatipu gesetzt um den Tag ausklingen zu lassen. Als es später kälter wurde sind wir noch auf ein Bier in eine Bar und gegen 1 Uhr nach Hause.

Heute morgen wurde ich um 0820 von JucyCruz abgeholt um die Fahrt nach Milford Sound anzutreten. Während der 6stündigen Fahrt durch den Fjordlandnationalpark begann es stark zu regnen was sich letztlich als Glücksfall herausstellen sollte. Durch die Mengen an Wasser sind unzählige Wasserfälle an den Berghängen entstanden und haben ohnehin dauerhaft vorhandene Wasserfälle noch größer erscheinen lassen. Während der Fahrt erzählt der Busfahrer allerhand interessante Informationen über die Entstehung der geologisch sehr jungen Inseln und deren Bewohner. Zwischendurch haben wir an sogenannten Hotspots gehalten um kurz ein paar Fotos von Wasserfällen und dem Regenwald zu schießen. Dieser Teil der Südinsel ist deutlich grüner als die Gegend um Christchurch und weißt viel höhere Niederschlagswerte auf. Regenwald halt. Da ich sowas noch nie zuvor gesehen habe bin ich regelrecht überwältigt von der Pflanzenvielfalt und knipse was das Zeug hält. Wirklich eine Augenweide dieser Teil. Als wir nur noch gut 30 Minuten von Milford Sound entfernt sind halten wir vor dem Homertunnel und haben die Gelegenheit einige Keas zu fotografieren. Der Kea ist der einzige Bergpapagei weltweit und gilt als eines der intelligentesten Tiere. Sie zeigen relativ wenig Scheu vor Menchen und nehmen alles mit was sie bekommen können wie z.B. Scheibenwischerblätter und Gummidichtungen. Der Busfahrer erzählte von einem Mann der die Papageien verscheuchen wollte indem er seine Schlüssel nach ihnen geworfen hat. Klassisches Eigentor, denn auf glänzende Sachen steht der Kea besonders Ich bin glücklicherweise sehr nah dran gekommen und hab trotz Regen teilweise bis zu 4 Keas gleichzeitig vor die Linse bekommen. Sehr schöne Tiere mit grünem Federkleid und großem Schnabel. Es ist wirklich schön solche Tierarten in freier Wildbahn zu sehen.

Am Terminal in Milford Sound angekommen ging es also an Bord eines kleinen Boots (wichtig, damit man nah an die Felsen ran kommt) und raus auf die stürmische See. Der Milford Sound ist übrigens kein Sound (tiefer Eingang an der Mündung zum Meer) sondern ein Fjord (flache Mündung mit gerade mal 30m und sehr tiefem Verlauf zur Küste). Die Durchschnittstiefe beträgt um die 300m und die Form entspricht einem "V" (Sound: "U") was man sich bei den steilen Bergen gut vorstellen kann. Nach gut 45min und einigen Wasserfällen erreicht man die Mündung zur tasmanischen See und kehrt um. Der Regen hat übrigens aufgehört; perfektes Timing. Auf dem Rückweg sind wir dicht an einem flachen Felsen vorbeigefahren auf dem ca. 30 Fur Seals (also Robben) lagen und ein Nickerchen gehalten haben. Ich schätze wir sind auf ungefähr 10m rangekommen und konnten einige gute Fotos knipsen. Danach herrschte auf einmal Aufregung auf dem Boot und der Kapitän hat über die Lautsprecher mitgeteilt, dass sich direkt vor dem Boot einige Delfine in der Bucht verirrt haben. Nun aber zackig: Rucksack in die Ecke, Kaffee stehen lassen und mit gezückter Kamera ab den Bug! Und tatsächlich, zwei Delfine schwimmen direkt auf unser Boot zu und tauchen darunter her. Da das Wasser sehr klar ist und wir in einem windgeschützten Bereich sind kann man die Bottlenose Delfine super sehen und ich lerne die HD-Funkion meiner Kamera zu schätzen Bevor man auf Bildern nur verschwommene Umrisse erkennen kann habe ich direkt ein Video gemacht und man sieht sie astrein auf vielleicht 3m Entfernung. Plötzlich tauchen aber nochmal rund 10 Delfine auf und schwimmen vor dem Boot her und ich kann ein zweites, noch besseres Video drehen! Ich hab ja ohnehin einen Tick für Tierdokus aber Delfine aus nächster Nähe zu sehen ist unvergleichbar. Geile Erfahrung! Nun ist mein Wunsch vor der Küste von Kaikoura mit Delfinen zu schwimmen noch größer und ich mache mich gleich im Hostel an die Planung wie ich dorthin komme. In rund 4h werde ich zurück sein und hatte einen unvergesslichen Tag auf dem Milford Sound. Ich freu mich jetzt schon darauf meiner Mutter die Videos zu zeigen, da ich weiß dass sie vor Neid platzt wenn sie das liest. Pack dir Dad und fliegt hierhin, wir sind ja schon groß, Mum

Da ich immer nur Bilder vom iPhone hinzufügen kann hab ich einen Wasserfall geknipst. Die sind übrigens auch wunderschön, wurden aber von den Delfinen überboten. Morgen geht's weiter zum Fox Fletscher!

© Marco M, 2012
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Eine in 2009 geborene Idee kommt im Jahr 2013 zum Abschluss.
Details:
Aufbruch: 06.02.2013
Dauer: 10 Wochen
Heimkehr: 18.04.2013
Reiseziele: Neuseeland
Der Autor
 
Marco M berichtet seit 12 Jahren auf umdiewelt.
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