Neuseeland '13 - ein altes Projekt

Reisezeit: Februar - April 2013  |  von Marco M

Fazit

Routenplanung

Fangen wir mit der Routenplanung an. Was ein Chaos! Das hat mal gar nicht funktioniert. Allein meine drei Christchurch-Besuche im Süden Neuseelands demonstrieren wie wenig ich mich an meine herausgearbeitete Route halten konnte. Das lag zum einen an der Unpassierbarkeit der neuseeländischen Alpen und zum anderen an der Einschränkung durch die Busrouten. Durch die Berge ist es nur sehr schwer möglich von West- an Ostküste und umgekehrt zu wechseln. Das Streckennetz von Nakedbus bereitete mir gerade in den Catlins (Südosten) und im Südwesten Probleme weshalb es zu den massiven Veränderungen kam. Die Gletscher im Westen habe ich also komplett ausgelassen, ebenso den Nordwesten unterhalb des Abel Tasman Parks mit Spots wie den Pancake Rocks. Bitter wenn andere Backpacker ins Schwärmen verfallen bei Gesprächen über diese Region. Die Catlins bieten keine großen Städte und breite Straßen weshalb die Busunternehmen hier nur stark eingeschränkt operieren. Dort muss ein Auto her, um die schönen Ecken mitzunehmen.
Im Norden hat die Routenplanung deutlich besser funktioniert. Zum einen liegt das daran, dass dort zwei Drittel der Bevölkerung leben, was eine bessere Infrastruktur mit sich bringt und zum anderen konnte ich schon auf vier Wochen Erfahrung zurückgreifen. Irgendwann hat man halt den Dreh raus, weiß was geht und was nicht, wo es Informationen gibt. Zusätzlich wurde es mit der Zeit immer leerer was Bus und Hostelbuchungen erleichtert, sogar in der Zeit als wir zu zweit unterwegs waren. Christchurch und Queenstown im Süden sind gerne mal voll, da ist Vorausschau gefordert. Außerdem nutzen auch Kiwis die günstige Art des Reisens was sich an Wochenenden und Ostern bemerkbar gemacht hat. Das Mietauto im Norden war super und hat uns an manche Punkte geführt, die wir mit dem Bus nicht gesehen hätten. An den Linksverkehr gewöhnt man sich schnell, keine Angst diesbezüglich. 

Ich würde also zu Spontanität raten, auch wenn das in den gutbesuchten Monaten schwierig werden kann. Drei Tage im Voraus reichen, alles darüber hinaus ist Luxus

Gepäckplanung

Vom Gepäck her bin ich mit meiner Planung sehr zufrieden. Durch das Auslassen der Catlins und der Gletscher kamen lange Unterhose und Regenhose gar nicht zum Einsatz aber ansonsten hat sich alles als brauchbar herausgestellt.
Die Planung im 6-7 Tagesrhythmus zu waschen ging auf. Als nützlich hat sich die Handwaschseife erwiesen wenn es mal eng wird und man flott ein T-Shirt und Unterwäsche braucht. Zum Trocknen war das Wetter bestens geeignet und wenn es mal schnell gehen muss gibt es die Trockner. Hier hat sich übrigens die Wäscheleine gelohnt. Schlafende Backpacker erzeugen genug Wärme um Wäsche über Nacht zu trocknen
Der Kauf der Wanderschuhe war sehr gut. Ich erinnere mich zu gerne an die Japanerin die im Tongariro Nationalpark mit Converse Chucks und Pinguingang unterwegs war. Ist einfach angenehmer und vor allem sicherer mit gutem Schuhwerk. Als perfekte Ergänzung dazu die Merino-Wollsocken mit verstärktem Zehen- und Fersenbett. 
Lena hatte aus Deutschland Gefrierbeutel, Tupperdose, Edding, eine Strickjacke und Plastikklammern zum Verschließen von Beuteln mitgebracht. Das waren nützliche Ergänzungen, die erst mit der Zeit aufgefallen waren. Nur der Edding wurde letztlich doch nicht gebraucht... Die Mikrofaserhandtücher lohnen sich definitiv und haben einigen neidischen Blicken standhalten müssen. Klare Empfehlung. Selbes gilt für den Buff-Schlauchschal. Ob als Schal oder als Mütze, in kalten oder windigen Umgebungen war ich froh ihn dabei zu haben. Generell ändert sich die Temperatur ständig. Sowohl draußen als auch in Räumen und Bussen. Also auf multifunktionales Zeugs zurückgreifen: Ein Pullover mit Reißverschluss und Kapuze deckt gute 15 Grad Unterschied ab
Auch wertvoll war der Moneybelt. Dort hatte ich durchgehend mein Geld, Reisepass, und Karten wie Führerschein, Personalausweis und Visa Karte drin. Ausgedruckte DIN-A4 Dokumente können in einer Mappe verstaut und am verstärkten Rückenteil des Rucksacks aufbewahrt werden ohne zu verknicken. Mein geliehener Reiserucksack ist mit 90l wirklich ein extrem großes Exemplar, erleichtert aber das Suchen und spart extremes Stopfen. Auch super: Wenn er ganz flach liegt kann man mit Reißverschlüssen an der Seite das ganze Abteil öffnen und muss nicht immer von oben wühlen. Sollte ich mir demnächst einen anschaffen wäre mir das ein paar Euronen extra wert.
Laptop oder Tablet bedeuten viel Gewicht (Ladegerät nicht vergessen in der Rechnung) und erfordern ein wachsames Auge. Wer ein Smartphone hat kann damit alles erledigen und spart Gewicht sowie Sicherheitsbedenken. Mir wurden lediglich Lebensmittel aus dem Kühlschrank entwendet aber es geht nicht immer so glimpflich aus. Augen auf und ein bisschen Vorsicht walten lassen, dann geht das glatt. 

Reisezeit

Februar für die Südinsel, März und der halbe April für die Nordinsel. Diese Planung ging total auf. Wer konnte ahnen, dass ich den Jahrhundertsommer Neuseelands erwische? Noch bis zum 15.4. bin ich in Taupo mit kurzer Hose und T-Shirt einkaufen gegangen. Wenn ich kurz überlege komme ich in zweieinhalb Monaten auf ganze fünf Regentage! Was ein Glücksfall. Tatsächlich ist der Temperaturunterschied zwischen Süd- und Nordinsel nicht gerade gering weshalb ich immer wieder in Christchurch anfangen würde um die Reise in Auckland zu beenden.

Was sich gerade als besonders günstig herausstellt: In Auckland schüttet es seit einer Stunde wie aus Eimern und in Deutschland waren es gestern 20 Grad. Zeit für einen Wechsel!

Persönliches Fazit

Neuseeland hat zweifellos das gehalten, was die Bilder und Berichte im Voraus versprochen haben. Ich bereue die Reise keine Sekunde und kann mir schon jetzt, wo ich doch gerade erst zurückfliege, einen erneuten Besuch vorstellen. Eine unfassbare Natur und zahlreiche nette Menschen habe ich die letzten 10 Wochen erleben und kennenlernen können und ich bin sehr froh diese Erfahrungen gemacht zu haben. Auch bin ich stolz darauf, dass die intensive und langwierige Planung so gut aufgegangen ist und es zu keinen großen Komplikationen kam. Ich habe auch nie im Leben damit gerechnet, dass hier bei umdiewelt.de so viel zusammen kommen wird. Wenn ich den Bericht nach den 10 Wochen geschrieben hätte wären vielleicht fünf Seiten zusammengekommen. Ich werde mir alle Kapitel zusammenklauben und mit einigen Fotos ein Buch zur Erinnerung drucken lassen. Das wird sowieso nochmal eine Menge Arbeit die Fotos auszusortieren und auf eine angenehme Menge zu reduzieren. Jeder kennt ja das Gefühl wenn man als neutraler Beobachter vor einen Berg von 300+ Fotos gesetzt wird... 1.800 sind es übrigens geworden zusammen mit Kamera und iPhone.

Also dann bleibt mir nichts anderes mehr übrig als den Lesern zu danken, die sich durch die ganzen Kapitel gekämpft haben sowie dem Administrator Martin, der alle Berichte gegenlesen muss um unerwünschtes Material fernzuhalten. Danke für deine Mühe und die tolle Arbeit auf umdiewelt.de! Allen Reisenden viel Spaß und Glück bei zukünftigen Reisen. Happy travels!

Marco

© Marco M, 2012
Die Reise
 
Worum geht's?:
Eine in 2009 geborene Idee kommt im Jahr 2013 zum Abschluss.
Details:
Aufbruch: 06.02.2013
Dauer: 10 Wochen
Heimkehr: 18.04.2013
Reiseziele: Neuseeland
Der Autor
 
Marco M berichtet seit 12 Jahren auf umdiewelt.
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