Susn und Tanja in Indien

Reisezeit: Februar - April 2007  |  von Susanne Schmidt

Mumbai - die letzten Tage

Ich dachte eigentlich, dass ich über Mumbai nicht mehr viel schreiben kann. Aber das hat sich doch noch geändert. In Mumbai angekommen (26.04.), haben wir uns mit einem Pärchen aus Brasilien zusammen ein Taxi nach Colaba genommen. Dort haben wir uns wieder in unserem India Guest House einquartiert, das wir schon in der ersten Woche hatten. Dieses Mal kam es uns jedoch viel sauberer vor, als in der ersten Woche. Die Anschauung von vielen Dingen kann sich in ein paar Wochen gewaltig ändern. Am Donnerstag haben wir nicht recht viel gemacht, da wir von der Reise etwas erschöpft waren. Am Freitag haben wir jedoch mal wieder einen Shopping-Tag eingelegt. Ich hab doch noch meinen Ganesh (Elefantengott - für Glück) erstanden. Als wir dann wieder in unser Guest House zurück kehrten, wurden wir von einem Mann angesprochen. Er fragte uns, ob wir nicht Lust hätten am Samstag als Statisten in den Bollywood-Studios zu arbeiten. Das einzige Problem für uns war, dass es von 18.00 Abends bis 05.00 Morgens am Sonntag dauerte. Unser Flug ging ja am Sonntag in der Nacht. Haben also kurz überlegt und dann entschieden, dass wir das einfach machen müssen. Hat ja nicht jeder die Gelegenheit, in die Bollywood-Studios zu kommen und dort als Statist zu arbeiten. Haben uns also am Samstag (28.04.) Abends um 18.00 am vereinbarten Treffpunkt getroffen und sind dann mit ca. 15 anderen Touristen in die Studios gefahren. Die Fahrt dauerte ca. 1,5 Std. Am Set angekommen, durften wir uns erst mal setzen. Wir hatten Aussenaufnahmen. Es war ein langer roter Teppich aufgebaut mit vielen Lichtern, etc. Um 20.00 haben dann die Dreharbeiten begonnen. Wir dachten eigentlich, dass wir nicht sehr viel zu tun hätten, aber da haben wir uns getäuscht. Wir waren schreiende und winkende Fans am roten Teppich. So gegen 22.00 haben wir dann Abendessen bekommen. War echt ein super Essen. Danach gings gleich wieder weiter. Das war auch unsere einzige große Pause während der Dreharbeiten. Haben wirklich, bis auf ein paar kleine Raucherpausen bis 05.00 Morgens durchgedreht. Einmal wollten die Tanja und ich eine Rauchen gehen, weil wir schon so müde waren, da wurden wir von unserem Betreuer gleich wieder zurück geschickt. Erst kommt die Arbeit, dann das Vergnügen. Immer wieder wurden die Szenen wiederholt und so gegen 03.00 Morgens wurden die Leute langsam müde. In jeder noch so kleinen Pause, (wenn z.B. irgendwas verstellt wurde) haben sich alle auf den Boden gesetzt, um die Füße etwas zu entspannen. Unsere Handgelenke schmerzten auch schon von der ständigen winkerei. Als dann um 05.00 die Dreharbeiten abgeschlossen waren, atmeten alle laut auf. Das ist doch ganz schön anstrengend. Das hieß für uns, wieder zurück nach Colaba und schnell ins Bett und schlafen. Aber es hat sich echt gelohnt. Hatten viel Spass und es ist einfach toll sowas mal mit eigenen Augen zu sehen. Es waren jedoch keine Dreharbeiten für einen Film sondern für irgendein Musikvideo oder sowas. Das wir am Freitag schon in Indien ausgestrahlt. Leider sind wir nicht mehr dort um es uns im Fernsehen ansehen zu können.

Haben Sonntags (29.04.) dann bis Mittags geschlafen und danach unsere Sachen gepackt. Hatten mit Hartmut (Agonda) vereinbart, dass wir uns nochmal am Flughafen treffen, da er am gleichen Tag von Agonda ankam und nach Berlin zurück flog. Sind also schon um 21.00 von unserem Hotel gestartet. Hatten am Set einen Inder kennengelernt und der hat uns zum Flughafen begleitet. Im Nachhinein waren wir sehr froh darüber. Der Hartmut war leider schon zu seinem Gate gegangen und wir konnten nicht hinein und er nicht wieder raus. Sind also zu dritt in ein Restaurant gegangen und haben uns über alles mögliche unterhalten. So verging dann die Zeit wie im Flug. So gegen 03.00 Morgens sind wir dann auch in den Flughafen rein und haben eingecheckt. Unser Flug ging um 04.30 Uhr. Die letzten 1,5 Std. vergingen voll schnell. Bist du alle Kontrollen hinter dir hast, vergeht einige Zeit. Sind dann auch gleich gestartet. In Dubai hatten wir dann nochmal einen 2,5 stündigen Aufenthalt und dann gings nach München.
Ich dachte, dass ich von München mit dem Zug nach Hause fahren müsste, denn mir hat jeder gesagt, dass er keine Zeit hat, mich abzuholen. Aber ich wurde am Flughafen von der Bine und dem Manu (meine Schwester und ihr Freund) überrascht. Ich war überglücklich die beiden zu sehen. Die Tanja wurde von dem Danl (ihrem Bruder) abgeholt. Am Flughafen mussten wir uns dann voneinander verabschieden. Aber wir wussten ja, dass wir uns bald wieder sehen. 24 Stunden am Tag über 3 Monate schweissen gewaltig zusammen und es hat sich eine gute Freundschaft entwickelt. Wir haben in den letzten Wochen so viel gelacht; wunderschöne Dinge gesehen; rumgealbert; rumgezickt; uns nach 2 Minuten wieder vertragen; zusammen getrauert, dass wir dieses wunderschöne Land wieder verlassen müssen; uns zusammen auf unsere Familien und Freunde gefreut; uns einfach perfekt verstanden.....
Indien hat mein Leben bereichert. Ich kann nicht für die Tanja sprechen, aber ich denke, ihr geht es genau wie mir. Wir haben niemals bereut was wir gemacht haben und waren in der ganzen Zeit immer glücklich. Für mich steht bereits fest, dass ich nächstes Jahr auf jeden Fall wieder zurück kehren werde. Aber dann leider nicht mehr über einen so langen Zeitraum. Mal sehen, was kommt.......

© Susanne Schmidt, 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Indien wir kommen!!! Mumbai-Aurangabad-Ahmedabad-Udaipur-Jaipur-Delhi-Agra-Varanasi-Bodhgaya-Kolkata-Bhubaneshwar-Visakhapatnam-Hyderabad-Bangalore-Chennai-Pondicherry-Madurai-Kochi-Mangalore-Panaji. Von allem etwas.
Details:
Aufbruch: 04.02.2007
Dauer: 12 Wochen
Heimkehr: 30.04.2007
Reiseziele: Indien
Agonda
Der Autor
 
Susanne Schmidt berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.