von mumbai aus ins nirgendwo - indien 2007

Reisezeit: Februar - April 2007  |  von David Camnitzer

10.03.07 - 13.03.07 chennai - mamallapuram

tag 1
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die zugfahrt nach chennai war lange und im wahrsten sinne des wortes hart, doch wohl erhalten kommen wir im bahnhof an und duerfen uns auch gleich wieder mit zahlreichen
rikschafahrern vergnuegen.
einer bekommt den zuschlag und faehrt uns zum hauptbahnhof, von wo aus wir weitere informationen und ggf. zugbuchungen bekommen moechten.

erfreulicher weise gibt es dort eine extra einrichtung fuer auslaender, man muss sich also nicht in die schlange vor den countern quetschen, wo man schlussendlich eh wieder nichts versteht, weil der beamte gut zwei meter vom etwa 5x5 cm grossen sprachfenster entfernt sitzt, ueberzeugend monoton und ruhig spricht und sich derweil mindestens 15 maenner und frauen hinter einem quetschen und genau in dieser
sekunde ihr zugticket brauchen und defintiv auch kaufen werden. ob sie nun an der reihe sind oder nicht ist dabei erstmal irrelevant.

wir koennen uns nicht so recht entscheiden in welche himmelsrichtung es gehen soll, also entschliessen wir uns erstmal ein GEMUETLICHES cafe aufzusuchen um nachzudenken. leichter gesagt als getan.
unsere idee war ein starbucks cafe, immerhin hat chennai viele, viele millionen einwohner. trotzdem: eine utopische vorstellung wie sich zeigen wird. unser
rikschafahrer jedenfalls tut erstmal so als wuerde er starbucks kennen. natuerlich ist dem nicht so. wir nennen ihm also ein anderes cafe, nicht sonderlich weit
entfernt und promt moechte der gute 50rupies pro person. das dreifache vom urspruenglich ausgehandelten. am ziel angekommen gibt es also zunaechst eine muntere diskussion, unsere nerven liegen bereits blank, ein einheimischer sagt wir sollen ihm nicht mehr als 30 rupies geben. natuerlich fangen sich jetzt auch die beiden noch an zu zoffen - herzallerliebst. wir geben ihm 70 und gefrustet faehrt er von dannen.

bei lauter musik geniessen wir ein plane croissant (so plane, das es mit scharfem curry gemuese gefuellt ist), trinken einen cafe und ueberlegen wie es weitergeht.

schlussendlich sitzen wir zwei stunden spaeter im bus nach mamallapuram. wir sitzen, schlafen ein und verpennen fast unser ziel, als wir zwei stunden spater wieder
aufwachen. vom bus fallen wir in die naechste rikscha und fahren zur lakshmi lodge, unserer bleibe fuer die kommenden tage.das hotel ist ziemlich schoen. die zimmer liegen verteilt um einen hof, alles ist relativ bunt, verschiedene skulpturen ergaenzen das bild. eine freundliche atmosphaere, mit dachterasse und haengestuehlen zum chillen. hier laesst es sich defintiv aushalten.

tag2
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es ist bereits ziemlich heiss, trotzdem brechen wir auf in richtung tempel, berappen die 250rupies eintritt und sind bezueglich des sauberen tempelgelaendes postiv
ueberrascht. der strandtempel liegt direkt am golf von bengalen und ist viel mehr eine ruine als ein intakter tempel. errichtet wurde er im 7. jh. es gibt zwei shiva schreine und einen vishnu schrein. wirklich suess sind die unzaehligen streifenhoernchen die auf dem tempelbau herumtollen.

zu fuss geht es weiter in richtung der fuenf rathas. auf dem weg dorthin passieren wir die zahlreichen geschaefte der im ort ansassiegen steinklopfer. mamallapuram ist ein bekanntes bildhauerzentrum und ueberall kann man kleine wie auch grosse skulpturen kaufen.

die fuenf rathas sind abermals kleine tempel und aus der zeit der pallava dynastie. sie sind nach den mahabharata-cahmpions benannt, naemlich draupadi ratha (geweiht der goettin durga), arjuna rahta (geweiht shiva),bhima ratha (geweiht vishnu),

dharmaraja ratha (u.a surya und indra) und ausserdem der nakula-sahadeva ratha (indra geweiht). die kleine anlage ist recht nett und die skulpturen ziemlich imposant und schoen anzusehen. im schatten der tempel ist es angenehem kuehl, denn so langsam wird die temperatur nahezu unertraeglich.

im anschluss machen wir uns auf die umgebung mamallapurams bzw. der rathas zu erkunden. das oertchen liegt in einem abschnitt zwischen meer und einem roten, felsigen stueck land, wo sich imposante und grosse felsen auftuermen.ueber die klettern wir in den kommenden stunden, besichtigen abermals kleine tempel, werden wie eh und je fotografiert und entfliehen irgendwann der sengenden hitze in richtung hotel...beim abendlichen bummel durch die geschaefte treffen wir zwei deutsche taveller. beide sind sehr nett und wir entscheiden uns spontan gemeinsam essen zu gehen. sie
kommen gerade von andamanen, haben den norden indiens bereits hinter sich und sind nun auf dem weg in den sueden. und das alles in sechs wochen... nicht schlecht.

tag3
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heute wird es rasant. etwas zumindest. wir wollen uns naemlich motorraeder leihen.um bei der wahrheit zu bleiben: es sind mofas. trotzdem: ich finde sie erstaunlich flott und so heizen wir heute durch die umgebung mamallapurams.
ob man schonmal auf so nem ding gessesen haben muss um es zu mieten? nein.einen fuehrerschein haben? iwoh...
alter? sekundaer...

etwas ueberfordert schlingern wir zunaechst durch das oertchen, schon nach einigen hundert metern geht es sichtlich besser und wir fahren in das 14km entfernte dorf
tirukkalukkunram (ja, es heisst wirklich so...).
die fahrt macht tierisch spass, wir veranstalten kleine wettrennen mit unseren harleys und erreichen das ziel wohl erhalten. genau zur mittagszeit, also sind beide tempel zu und wir schlaenden stattdessen ein wenig durch die stadt und ueber den markt. beides ziemlich unspektakulaer, aber uns zieht es eh wieder auf unsere zweiraeder und so fahren wir zurueck nach mamallapuram, schiessen ein wenig uebers ziehl hinaus und landen so in einem schoenen strandresort, erfrischen und bei einem lassi und lassen so den tag ausklingen...

am abend gehen wir dann noch essen. es wird unser letztes gemeisnames abendessen werden, denn am folgetag werden wir fuer den rest der reise in unterschiedliche himmelrichtungen aufbrechen...

david

...zwischen madurai und chennai. morgestimmung aus dem zug raus fotografiert...

...zwischen madurai und chennai. morgestimmung aus dem zug raus fotografiert...

morgenstimmung zwischen maduari und chennai

morgenstimmung zwischen maduari und chennai

morgenstimmung zwischen maduari und chennai

morgenstimmung zwischen maduari und chennai

toilette in einkauszentrum...

toilette in einkauszentrum...

unser zimmer in mamallapuram - sehr nettes hotel

unser zimmer in mamallapuram - sehr nettes hotel

strandtempel

strandtempel

bildhauer

bildhauer

fünf rahthas

fünf rahthas

krishn´s butter ball

krishn´s butter ball

und wieder mal posieren fürs familienalbum

und wieder mal posieren fürs familienalbum

© David Camnitzer, 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
am 15.02.07 diesen jahres ging es endlich los - nach indien. 6 wochen lang beschreibe ich hier eine wunderbare, unglaublich schöne, bunte, eindrucksvolle, geruchsintensive, belebende, bereichernde, aber auch widersprüchliche reise, so oder so, das genialste was ich bisher gesehen und erlebt habe...unglaublich.
Details:
Aufbruch: 15.02.2007
Dauer: 7 Wochen
Heimkehr: 01.04.2007
Reiseziele: Indien
Der Autor
 
David Camnitzer berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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