von mumbai aus ins nirgendwo - indien 2007

Reisezeit: Februar - April 2007  |  von David Camnitzer

25.02.07 goa - mangalore

servus!
unsere zeit in goa neigt sich dem ende zu und fuer uns heist es aufbrechen in richtung mangalore. wir sind zu beginn relativ unschluessig welches verkehrmittel am
sinnvolssten waere, am ende entscheidet der preis. von 50 rupies bis 10000 waere alles dabei gewesen. wohlgemerkt, fuer die gleiche strecke. wir entscheiden uns fuer den local train, eine gute wahl wie sich spaeter herausstellen wird, doch zunaechst hat unser zug natuerlich verspaetung und wir verbringen rund 3h in einem minibahnhof, geniessen dabei einen bollywoodfilm und brechen mit reichlich verspaetung in ziemlicher hitze auf.

die fahrt ist mal wieder einmalig. dieses mal fahren wir rund 5h entlang der kueste durch karnataka.
an uns rauschen palmen, seen, in das land hineinreichende meerarme und durchweg saftiges gruen vorbei, auf reisfeldern arbeitende inder ergaenzen die durchweg "postkartenmotivesken" bilder. wer mag stellt sich an die offenen zugtueren, laesst sich vom wind erfrischen und ist so noch ein stueckchen naeher an der aussenwelt.

natuerlich gibt es auch hier wieder haendler, neben chai und kaffee, gibt es suessigkeiten, warme gerichte und kuehle getraenke. eine wirklich entspannte fahrt also, gespickt mit netten und kurzweiligen bekanntschaften zu unseren sitzbanknachbarn.
eine stunde bevor wir mangalore erreichen gesellen sich zwei junge maenner zu uns, nach ein paar minuten entsteht ein gespraech ueber deutschland und indien, studium, filme und musik und natuerlich so manches mehr. gegenseitig spielen wir uns musik auf unseren handys vor, was von den anderen reisenden natuerlich konstant beobachtet wird. wir erreichen mangalore im dunkeln, der eine student, jasim, begleitet uns noch ein stueckchen weiter, wir tauschen handynummern, wie auch emailadressen aus, verabschieden uns und werden mal wieder von einer indischen grossstadt verschluckt. trotzdem, mangalore ist uebersichtlich und nicht ganz so chaotisch wie andere staedte, gegen 22h ist bereits relativ viel geschlossen und wir haben kaum mehr zeit essen zu gehen.

also landen wir in einem restaurant direkt neben unserem hotel, das "janatha deluxe" soll uns heute kulinarisch begluecken. atmosphaerisch dicht ist das resturant nicht unbedingt, wir fuehlen uns bald wie in einergefaengniskantine, das essen wird uns von allen seiten her zugeschledeudert, mal kommt ein loeffel dazu, dann wieder ein anderes toepfchen, schlussendlich ist alles essebare auf unserem tisch, wir sind dem koller nahe und koennen nur noch hysterisch lachen. lecker wars schon, aber stressig, stressig, stressig und die mit plastik bezogenen plastikstuehle tun ihr uebriges...

zuegig verlassen wir das restaurant, fliehen in unser hotel und wollen uns gerade bettfertig machen, als ploetzlich, ohne grosse vorwahnung, einer der hotelangestellten in unserem zimmer steht: wir haetten besuch.
besuch? wir? in indien?
das kann doch eigentlich nur unsere heutige zugbekanntschaft sein. und so wars dann auch. jasim und sein mitbewohner naufal stehen vor uns, angeblich hat jasim seine kopfhoerer verloren und wollte sichergehen, dass keiner von uns sie aus versehen
eingesteckt hat...sicher doch.
keine zwei minuten spaeter sitzen wir zu fuenft in unserem zimmer und fuehren die gespraeche der zugfahrt fort. nett sind die beiden allemal und so entschliessen wir uns am folgenden tag das college zeigen zu lassen, um 11h wollen wir uns treffen.
wir fallen kurze zeit spaeter ziemlich erschoepft ins bett, werden von ein paar cockroaches beglueckt, mitten in der nacht durch ploetzlich angehendes licht erleuchtet und am morgen durch ein sich selbst anschaltendes radio geweckt.
herzallerliebst...

landschaft karnatakas

landschaft karnatakas

...wenn sich doch bloss jemand daran halten würde...

...wenn sich doch bloss jemand daran halten würde...

© David Camnitzer, 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
am 15.02.07 diesen jahres ging es endlich los - nach indien. 6 wochen lang beschreibe ich hier eine wunderbare, unglaublich schöne, bunte, eindrucksvolle, geruchsintensive, belebende, bereichernde, aber auch widersprüchliche reise, so oder so, das genialste was ich bisher gesehen und erlebt habe...unglaublich.
Details:
Aufbruch: 15.02.2007
Dauer: 7 Wochen
Heimkehr: 01.04.2007
Reiseziele: Indien
Der Autor
 
David Camnitzer berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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