Neuseeland im November 2010

Reisezeit: Oktober / November 2010  |  von Thorsten Rector

Campen in Neuseeland

Neuseeland ist das absolute Campingland. Die Strassen sind super ausgebaut, es gibt viele schöne Aussichtspunkte mit Parkmöglichkeiten und vor allem darf man in vielen Gegenden auch wild campen.

Da die Neuseeländer selbst sehr gerne campen, gibt es sehr viele schöne Campingplätze (Motorhomes, Holiday Parks), die sehr gut ausgesattet sind. Standard sind WCs, Duschen, Grillplätze, Küchen und Laundrys mit Waschmaschinen. Manche haben auch Aufenthaltsräume mit Internet, manche sogar Pools.

Die Premium-Marke unter den Campinganbietern ist TOP TEN (zumeist sehr hochwertig, stadtnahe Lagen), besonders interessant sind aber auch die Campingplätze der staatlichen Umweltorganisation DOC (Department of Conservation, DOC). Gedruckte Campingverzeichnisse gibt es in den Tourist-Informationsbüros. Und die gibt es in fast jedem noch so kleineren Ort!

Die DOC-Campingplätze haben zwar meistens nur Toiletten (kein Strom, keine Duschen), liegen dafür aber mitten in den Naturparks und kosten nur sehr wenig (ca. 6 NZ$/ 3 € pro Nacht pro Person).

Bezahlt wird, indem man die ausgefüllten Anmeldung zusammen mit dem Geld ins Postfach wirft. Und bitte bezahlen - wir sind sogar auf einem völlig abgelegenen Platz einmal kontrolliert worden!

Für die anderen Campingplätze haben wir so um die 30 NZ$ bezahlt, also ca. 15 EUR pro Nacht (2 Personen, inkl. Strom).

Ein seltenes Bild - meistens waren wir fast alleine unterwegs auf Neuseelands Strassen -zumindest auf der Südinsel

Ein seltenes Bild - meistens waren wir fast alleine unterwegs auf Neuseelands Strassen -zumindest auf der Südinsel

Camper-Vermieter
In Neuseeland sind KEA, BRITZ und APOLLO die bekanntesten Vermieter von Campingwagen, alle haben auch "normale PKW" im Angebot. KEA wurde von einem deutschen Auswanderer gegründet und hat - was Camper angeht - den besten Ruf: gute, neuwertige Autos, viele deutsche Fabrikate (VW, Mercedes). KEA ist allerdings auch am teuersten. Auch Apollo und Britz versprechen aber, dass ihre Fahrzeuge maximal drei Jahre alt sind. Daneben gibt es weitere kleinere Anbieter.

Eine sehr günstige Alternative zum Campingvan sind die so genannten SPACE CAMPER, das sind normale Kombi-PKW, die sich durch intelligente Umbauten um eine kleine Küche mit Gaskocher etc. erweitern lassen. Die Space Camper sind leichter zu fahren und sehr günstig, sind aber sicher keine Lösung, um z.B. vier Wochen wild zu campen.

Ich empfehle, eine deutschsprachige Camper-Einweisung zu buchen, wenn man nicht so gut Englisch spricht und das erste Mal einen Campingwagen leiht. Es gibt viele Dinge, die man wissen muss: Frischwassertank, Abwassertank, Gasversorgung, Strom, wie funktionieren Toilette und Dusche.

Camping erfordert häufig Kreativität und Einfallsreichtum - und eine gute Grundausstattung

Camping erfordert häufig Kreativität und Einfallsreichtum - und eine gute Grundausstattung

Praktisch ist eine Übersicht, wo man sein Abwasser (Waste Water) loswerden kann - das geht an den so genannten Dumping Stations. Ein paar Tipps dazu habe ich auf der Seite Neuseelandbilder gefunden.

In der Regel gibt einem der Vermieter einen Atlas, wo die Dumping Stations und Campingplätze eingezeichnet sind. Eine gute Straßenkarte mit eingezeichneten Campingplätzen und ein Campingverzeichnis sind ein Muss und sollten vom Vermieter gestellt werden.

Im Nachhinein finde ich auch die Alternative "Normaler PKW + Backpackerhotels" sehr interessant, weil die Backpacker- und Moteldichte in Neuseeland sehr hoch ist und auch die Campingplätze wunderschön sind.

Das war unser Camper von innen - Küche, Esszimmer, Wohnzimmer, Schlafzimmer - alles in einem. Zum Glück hatten wir viel Platz.

Das war unser Camper von innen - Küche, Esszimmer, Wohnzimmer, Schlafzimmer - alles in einem. Zum Glück hatten wir viel Platz.

Man spart sich dann den großen Camper, ist dann allerdings nicht mehr so flexibel was die Übernachtungsorte angeht und kann natürlich nicht mehr wild campen. Nimmt man einen Mittelklassewagen liegt man bei ca. 60 EUR/Tag, für Motels/Backpacker sollte man 50 EUR einkalkulieren.

Insgesamt liegt man dann also leicht über dem Niveau eines Campervans, vor allem, wenn man einen Benziner nimmt (= höhere Verbrauchskosten).

Ein Argument für den PKW ist die Tatsache, dass man damit auch ungeteerte Strassen nutzen darf (das verbieten die Camper-Vermieter!), allerdings sollte man dann einen Jeep mieten und viele Vermieter lassen sich das extra bezahlen. Zu Beruhigung: wir sind (fast) nur auf geteerten Wegen gefahren und haben nichts verpasst!

© Thorsten Rector, 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Vier Wochen waren wir mit dem Camper auf der Süd- und Nordinsel unterwegs - von Christchurch über Queenstown, Milford Sound, Abel Tasman bis zu Wellington, Coromandel Halbinsel, Rotorua und Auckland - insgesamt 3.500 km.
Details:
Aufbruch: 30.10.2010
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 26.11.2010
Reiseziele: Neuseeland
Hongkong
Der Autor
 
Thorsten Rector berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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