Kleine Thailandrundreise mit 2 Kindern und 4 Koffern - Backpacker light

Reisezeit: Juli / August 2013  |  von Heike Antina

5 Nights in Bangkok: Green Mango Tour und Abendessen am Fluss

Für den heutigen Tag haben wir uns etwas besonderes gegönnt: Wir werden mit einem privaten Guide von 'Green Mango' durch die Stadt streifen.
Diese Touren kann man schon in Deutschland buchen und mit 110 Euro (ohne Eintrittsgelder und Essen) für uns vier ist es zwar nicht billig, aber für die Kinder wollten wir gerne einen deutschsprachigen Führer.

Wir treffen Saki in der Empfangshalle unseres Hotels und er will von uns wissen, was wir sehen wollen. Hm, ich dachte, er macht uns Vorschläge und wir haben keine Ahnung was wir sehen wollen: Alles eben! OK, Königspalast und co. wollen wir uns alleine anschauen, dafür brauchen wir keinen Guide.
Etwas mühselig kommen wir dann auf einen Tagesplan und quetschen uns zu fünft in ein Taxi gen Blumenmarkt.
Selbst die Kinder und Norbert, der kein bekennender Blumenfreund ist, sind beeindruckt. Die Vielfalt und Fülle an Blumen ist sehenswert. Der Markt ist für Händler konzipiert und die Preise sind dementsprechend günstig. Eine Halle weiter werden Sträuße gebunden und Blumenschmuck für Tempel arrangiert. Man weiß gar nicht, was man zuerst fotografieren soll.
Saki ist zwar keine Plappertasche, aber er kennt sich wirklich sehr gut aus und führt uns direkt weiter zum angrenzenden Großmarkt für Gemüse und Obst. Alleine hätten wir uns in diesem Gewirr aus Gassen und Hallen schon längst verlaufen.
Die Körbe und Stände der Händler stehen, als ob sie extra für ein Photo aufgebaut worden wären.

Der Gemüsegroßmarkt hüllt einen ein mit seiner Vielfalt an Düften.

Der Gemüsegroßmarkt hüllt einen ein mit seiner Vielfalt an Düften.

Der größte Chilihändler auf dem Gemüsemarkt könnte wahrscheinlich ganz Deutschland mit den scharfen Schoten beliefern.

Der größte Chilihändler auf dem Gemüsemarkt könnte wahrscheinlich ganz Deutschland mit den scharfen Schoten beliefern.

Nach diesem Fest der Sinne, stehen wir urplötzlich wieder in einer heruntergekommenen Seitenstraße und wandern über Hinterhöfe und Straßen zum Wat Prayoon.
Von uns bekommt der Tempel das Prädikat 'kindgerecht', was natürlich nicht am kleinen, mit vielen Relikten ausgestatteten Museum liegt, sondern am hübsch angelegten kleinen Teich, in dem schon eine Meute Schildkröten auf uns wartet.
Auf Zuruf kommen sie ans Ufer geströmt und lassen sich mit Futterstangen von uns mit Leckerbissen füttern.

Antina und ich müssen zur Besichtigung des Chedis ausgeliehene Sarongs tragen, Maurits darf in kurzer Hose zur Besichtigung starten.
Wir umrunden 3x diesen wohl größten Chedi Bangkoks (bringt Glück) und klettern bis in den ersten Stock. Dort steht ein kleiner Buddha im Raum und um den Raum zu verlassen, kann man auf den Knieen rutschend unter ihm her rutschen. Niemand ist halt größer als Buddha.

Ma! Ma! zu Deutsch: Komm! Und schon stürzen sich die kleinen und großen Schildkröten am Wat Prayoon ins Wasser und wollen mit den Futterstangen gefüttert werden.

Ma! Ma! zu Deutsch: Komm! Und schon stürzen sich die kleinen und großen Schildkröten am Wat Prayoon ins Wasser und wollen mit den Futterstangen gefüttert werden.

Weiter geht's durchs Portugisische Viertel zum nächsten Wat.
Die Kinder sind genervt, aber wenigstens weht im Tempel ein frischer Wind. Saki setzt sich gemütlich auf eine Bank und ich höre den Erklärungen einer holländischen Reiseführerin zu, die mit ihrer Radgruppe unterwegs ist.
Zur Versöhnung schlagen die Kinder mit einem riesen Holzbalken auf einen Riesengong, 3x, denn das bringt Glück.
Durch weitere Seitengassen gelangen wir auf einen kleinen Platz, auf dem 2 Familien für Mönche kochen und warten auf TukTuks. Für je 60 Baht bringen uns 2 Ratterkisten zur portugisischen Kirche. Direkt daneben befindet sich eine kleine Bäckerei, in der auf alten Holzkohlebecken köstliche kleine Gebäckstücke fabriziert werden. Ohne Saki hätten wir den Eingang wahrscheinlich nicht gefunden und auch die kleine Gässchen, durch die wir wir durch das Christenviertel schlendern, sind ohne ihn ein einziges Gewirr.

Hier werden die zarten und trotzdem knusprigen kleine Törtchen mit Holzkohle gebacken.

Hier werden die zarten und trotzdem knusprigen kleine Törtchen mit Holzkohle gebacken.

Irgendwo hinter dem Königspalast landen wir auf einen großen Markt und Saki schickt uns für eine halbe Stunden shoppen. 2,50 Euro für eine kurze Jeanshose für mich, und Antina handelt so lange bis sie eine Bluse für 5 Euro für ihre Schwester bekommt. Niemand zieht uns in Geschäfte herein oder ruft laut hinter uns her. Thailändische Händler sind allesamt freundlich und unaufdringlich.

Mit der Fähre, einer wildschaukelnden Plattform mit Geländer, überqueren wir den Chao Phraya und setzen mit einen beherzten Sprung vom Boot wieder auf der Bangkok Seite auf.
Sakis einzige Erklärung: Amulettmarkt jetzt. Nun ja, das hätten wir auch so gemerkt.
Stand an Stand reihen sich Amulette, Talismane und kleine Statuen, teils wirklich antik. Jeder Tempel verkauft eigene Produkte, mit dem man dem Glück oder dem Seelenheil näher kommt.
Aber nur wer sich an die Gebote hält, den beschützt das Amulett.

Mittlerweile sind die Kinder völlig erschöpft und weigern sich nur einen Meter zu laufen. Saki verfrachtet uns deshalb in einen öffentlichen Bus und so fahren wir für 40 Baht in dieser Höllenmaschine gen Chinatown. Ohne AC dafür mit geöffneten Fenstern rast der Fahrer durch den Stau und die Autoabgase.
Mehrmals denke ich, dass er jetzt ein TukTuk oder einen Rollerfahrer erwischt hat. Aber scheinbar wirken die zig Amulette an der Fahrerkonsole und wir steigen in Chinatown aus.
Die Kinder sind so fertig, dass wir es gerade noch bis zum nächsten Straßenrestaurant schaffen. Es ist heiß und laut, aber das Essen ist prima und billig.
Saki führt uns durch die Hinterhöfe Chinatowns und wir staunen und schauen. Alleine hätten wir uns mal wieder heillos verlaufen, aber unser Führer kennt sich wirklich gut aus. Leider erklärt er von alleine gar nichts und jede Info muss man im mühsam aus der Nase ziehen.
Chinatowns abgelegene Gassen sind trotzdem eindrucksvoll und wir müssen irgendwann noch mal in Ruhe herkommen.
Weil die Akkus der Kinder jetzt völlig leer sind, verabschieden wir uns von Saki lange vor der verabredeten Zeit.
Es dauert einige Zeit, bis er uns ein Taxi rufen kann. Es ist wohl gerade Wechselzeit bei den Taxifahrern, d.h. sie haben ihre Schicht fast beendet und müssen tanken und das Auto waschen, um es dem nächsten Fahrer zu übergeben.
Für 80 Baht fahren wir in unser Hotel und chillen den Rest des Tages am Pool.
Abends lassen wir uns die 12 km für 110 Baht zum Restaurant am Chao Phraya bringen.
Das 'Baan Klang Nam 1' ist ein echter Glücksgriff. Wir sitzen auf einer Terasse direkt am Fluss und genießen das köstliche Mahl aus 7 Gerichte, 3 Cocktail, 2 Smoothie und Unmengen an Cola für 2300 Baht.
Das Restaurant ist so beliebt, dass ohne Reservierung am Abend kein Platz zu bekommen ist.

Das Ban Klaan Nam ist sehr zu empfehlen. Direkt am Chao Phraya gelegen, kann man den unbeleuchteten (!) Schleppern zu schauen, die Nachts über den Fluss fahren. Nebenbei wird authentische Thaiküche serviert und wir waren am Abend die einzigen Falangs.

Das Ban Klaan Nam ist sehr zu empfehlen. Direkt am Chao Phraya gelegen, kann man den unbeleuchteten (!) Schleppern zu schauen, die Nachts über den Fluss fahren. Nebenbei wird authentische Thaiküche serviert und wir waren am Abend die einzigen Falangs.

© Heike Antina, 2013
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Als absolute Asienneulingen haben wir uns an eine kleine Rundreise in Thailand gewagt. Sie führte uns von U Thong, nördlich von Bangkok, mit dem Zug ins südliche Ban Krut am Golf von Thailand, über Cha Am / Hua Hin nach Bangkok. Angewiesen auf die Sommerferien der Kinder, sind wir 3,5 Wochen im August 2013 unterwegs gewesen. Eigentlich Regenzeit - gesehen haben wir viel, nur nicht besonders viel Regen.
Details:
Aufbruch: 29.07.2013
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 22.08.2013
Reiseziele: Thailand
Der Autor
 
Heike Antina berichtet seit 11 Jahren auf umdiewelt.