Ein bischen Spanisch und gaaanz viel Spaß und Erfahrung

Reisezeit: Juni - September 2006  |  von J T.

Costa Rica: Tortuguero Nationalpark, San Jose

Der Grenzuebergang in Sixaola ging wieder ohne Problem von statten. Und im Bus nach Limon rueckte mein Ziel noch etwas naeher, als Steve, ein etwa 40 Jahre alter Ami spontan entschloss auf Grund des schlechten Wetters den geplanten Zwischenstopp in Puerto Viejo zu canceln. Somit waren wir schon einmal zu zweit und ich war zuversichtlich, dass ich es bis Tortuguero schaffen wuerde.
Nach Umsteigen in Puerto Limon, kamen wir in der sehr ungemuetlich und wohl auch sehr gefaehrlichen Hafenstadt Moin an, wo wir nach langem Gerede und einem Tipp eines Einheimischen den Fahrtpreis des Wassertaxis von 35 auf 20 Doller runterhandeln konnten... endlich mal ein erfolgreiches Geschaefft.

Auf der Bootsfahrt wurde mir seit langem zum ersten mal wieder leicht kuehl und es regnete von Zeit zu Zeit. Der Bootstrip durch die natuerlichen Kanaele parallel zur Kueste war sein Geld aber (fuer Costa Ricanische Verhaeltnisse) trotzdem vollkommen Wert.

Auf Grund des extrem glatten Wasser angenehmer als jeder Bustrip

Auf Grund des extrem glatten Wasser angenehmer als jeder Bustrip

In Tortuguero fanden wir dann kurz vor der Dunkelheit noch ein extrem guenstiges Hostel, in dem Steve seine Jugend neu entdeckte. Er war hin und weg von dem Gefuehl endlich wieder, wie frueher auf einem Schuelerbudget zu leben und genoss jeden Cent, den ich ihm ersparte. Wobei mir ein Raetsel ist, wie er frueher rumgereist ist... er war so planlos, dass er mich bald seinen "Guide" nannte und mir einige Nuetzlichkeiten aus seinem Gepaeck als Trinkgeld gab, da er nur noch 3 Reisetage vor sich hatte.

Am naechsten Tag ging es dann nach einem guten Fruehstueck und einem kleinen Mittagsschlaf (war ein wenig angeschlagen und hatte wenig Schlaf) auf eine Kanustour... meinem momentanen Lebensstyl angepasst hat aber nur unser Guide Henry (Sehr zu empfehlen) gepaddelt
Die 2 stuendige Tour war super, da wir ohne Motor (die Luxusvariante) weniger Tiere verscheuchten und so gemuetich Affen, Faultiere und saemtlcihe Voegel beobachten konnten, die uns kaum wahrnahmen.
Ausserdem erzaehlte uns Henry von interessanten Verhuetungsmethoden und von erstaunlichen Mensch-Tierbeziehungen.

eines der wenigen Bilder, die die Gesamtatmosphaere Tortugueros halbwegs wiedergibt

eines der wenigen Bilder, die die Gesamtatmosphaere Tortugueros halbwegs wiedergibt

White-face Monkey... einer von vielen, aber so schnell wie die sind braeuchte man extrem viel Licht um sie mal gut fotografieren zu koennen.

White-face Monkey... einer von vielen, aber so schnell wie die sind braeuchte man extrem viel Licht um sie mal gut fotografieren zu koennen.

Henry unser Guide und Paddler im Hintergrund

Henry unser Guide und Paddler im Hintergrund

Nette Echse, dessen Namen ich wohl nie behalten werde

Nette Echse, dessen Namen ich wohl nie behalten werde

Sonnenuntergang vom Wasser, ein netter Abschluss der Kanutour

Sonnenuntergang vom Wasser, ein netter Abschluss der Kanutour

Abends um 10 gingen wir dann noch auf eine gefuehrte Tour an den Strand um den "gruenen Schildkroeten" beim legen ihrer Eier zuzusehen. Leider durften wir dort keine Fotos machen, da jegliches Licht die Tiere stoert.
Es war trotzdem ein super Erlebnis. Zum einen war es eine Sternklare Nacht an einem Strand mit lautem Rauschen (sehr starker Wellengang)im Hintergrund und zum Anderen waren die Schildkroeten sehr eindrucksvoll, da sie bis zu 1,5m gross werden, bis zu 200kg wiegen und nach und nach hunderte (!) huehnereigrosse weiche Eier in die zuvor gegrabenen sehr grossen und Tiefen Loecher legen.
Anschliessend vergraben sie die Eier, robben zurueck ins Meer und lassen den Nachwuchs fuer immer zurueck. Dies machen sie alle 2-3 Jahre 3-4mal innerhalb von 3 Wochen. Die Maennchen verlassen den Schutz des Wassers nie.

Am naechsten Morgen ging es um 10 weiter nach San Jose.

einer der Wasserkanaele auf dem Rueckweg

einer der Wasserkanaele auf dem Rueckweg

ein Babykrokodil, was wir unterwegs entdeckten

ein Babykrokodil, was wir unterwegs entdeckten

Aasfressende Voegel, die ein totes Pferd verzehren (wahrscheinlich wurde es von einem Krokodil gerissen)

Aasfressende Voegel, die ein totes Pferd verzehren (wahrscheinlich wurde es von einem Krokodil gerissen)

In San Jose angekommen, machte ich mich daran meinen Rucksack zu leeren. So entschloss ich mich mein Zelt, meine Schlafmatte und allerlei der Art endgueltig in San Jose zu lassen. Mein Rucksack wiegt nun etwa die Haelfte und ich bin froh, dass ich den wieder vollen Rucksack auf dem Rueckflug kaum tragen muss.
Vielleicht schaffe ich es ja sogar noch mein Zelt in San Jose zu verkaufen!

Fuer den naechsten Teil eine kleine Vorgeschichte:
Wie viele von euch wissen, war ich mit 11 in einem Camp, wo jeweils 4 Kinder aus 12 Laendern gewesen sind. Ich hatte seit nun 8 Jahren keinen Kontakt zu irgendwem aus diesem Camp und als ich in Panama war, schreibt mir doch tatsaechlich ein Maedchen der Costa Ricanischen Delegation, wie es mir geht! Was fuer ein Zufall ist das bitte!? 8 Jahre nichts und dann schreibt sie mir zufaellig, als ich grad 4 Wochen in Costa Rica bin! Nach ein paar E-mails, einigten wir uns drauf, dass ich sie anrufe, wenn ich in San Jose bin (wo sie wohnt).

Gesagt, getan: an meinem Abend in San Jose trafen wir uns zum Essen. Das war unglaublich komisch, da ich im Camp fast nix mit ihr zu tun hatte und sie trotzdem irgendwie wiedererkannt habe und wir uns klasse verstanden haben.

Zudem ist es einfach gut mal endlich wieder aus den Tourigegenden rauszukommen, so dass ich ueberlege frueher nach San Jose zu fahren als gedacht, da sie mir angeboten hat mich mal nen Tag zu bechaeftigen

Giovanna, meine CISV Bekanntschaft

Giovanna, meine CISV Bekanntschaft

Am naechsten Tag goennte ich mir mal auszuschlafen und erledigte einige Sachen, die ueberfaellig waren... wie meinen Bocas Bericht schreiben .

Danach hatte ich noch Zeit, so dass ich beschloss zu Fuss zum Busterminal zu gehen... SCHLECHTE IDEE!
Mit einem mal befand ich mich nicht mehr im "netten" Touriviertel, sondern in einer heruntergekommenen Gegend, wo Leute anfingen sich zu pruegeln, offen Drogen konsumiert wurden und ich dumm angelabert wurde.
Ich also ab ins naechste Taxi.

Wohl eher mit seehhr viel glueck, kam ich ungeschoren am Terminal an, wo ich nach kurzem Warten nach Monteverde aufbrach.

Heute schrieb mir auch eine Reisebakanntschaft, dass ihr in San Jose aus einem Restaurant ihr Rucksack zwischen den Beinen weg geklaut wurde... San Jose IST also ein heisses Pflaster und ich werde wohl ohne Ruecksicht aufs Reisebudget oefter zum Taxi greifen muessen!

© J T., 2006
Du bist hier : Startseite Amerika Costa Rica Tortuguero Nationalpark, San Jose
Die Reise
 
Worum geht's?:
Direkt nach meinem Abitur werde ich für jeweils etwa 5 Wochen nach Ecuador und Costa Rica reisen. Am Anfang werde ich in Ecuador eine Sprachschule besuchen in der Hoffnung mich später besser zurecht zu finden. Dann werde ich reisen, wie es sich ergibt und möglichst viele Möglichkeiten nutzen "Trekken" zu gehen! Ich hoffe mit dieser Reise meine wohl letzte Möglichkeit (Ausbildung ruft) so lange zu reisen optimal zu nutzen und ganz viele Menschen, Kulturen und mich selbst kennenzulernen.
Details:
Aufbruch: 27.06.2006
Dauer: 11 Wochen
Heimkehr: 13.09.2006
Reiseziele: Ecuador
Costa Rica
Panama
Nicaragua
Der Autor
 
J T. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Bild des Autors