50 Tage im Westen der USA

Reisezeit: Juni / Juli 2008  |  von Ralf P.

Lake Powell + Glen Canyon Recreation Area

Hmmmm - lecker Bier, könnte zwar etwas kälter sein, aber nach mehreren Tagen im mehr als 35 Grad warmen Auto kann man wohl nix Kühleres erwarten. 'Budweiser', kein Tschechenbier, sondern Ami-Brühe, aber geht, bissl dünne...freu mich schon auf´s erste Altpieschener im Watzke Ende Juli - wer ist dabei???
Äh ja, gestern haben wir uns dann nach noch einigen kurzen Stops vom Grand Canyon (Desert View am Ostausgang) verabschiedet und sind seitdem im Navajo-Land unterwegs. Wir befinden uns weiterhin auf dem großen Plateau und die Vielfalt der Landschaft ist trotz der scheinbaren Eintönigkeit sehr beeindruckend. Viele sehr farbige und schroffe Felsformationen und weite Ebenen, dazwischen immer wieder die tiefe Ritze, die der Colorado River hier in dieses Felsplateau geschnitten hat. Anja war noch an den Navajo-Handmade Arts Ständen shoppen, dann ging es auf der #89 gen Norden, wie gesagt durch landschaftlich sehr beeindruckende Gegend hierher nach Page. Die Stadt ist nicht groß älter als 50 Jahre und hat ihre Entstehung und Popularität dem Bau des Glen Canyon Damms zu verdanken. Dieser steht dem Hoover Damm eigentlich in nichts nach, hier wird der Colorado ebenso angestaut. Das Resultat ist ein dadurch entstandener 150km langer See, der sich zum Mekka der Bootsbesitzer entwickelt hat. Die Uferlinie des Lake Powell ist über 3000km lang. Aber nebenbei gibt es viele andere Sachen hier zu entdecken. So haben wir einen der bisher wenigen Mehr-Nacht-Stopps eingelegt. Waren dann heute kurz vor Mittag - wie im Reiseführer empfohlen - im Lower Antelope Canyon, eine nicht billige, aber echt lohnende Angelegenheit. Auf Navajo-Land gelegen, geht es aus einem unscheinbaren Flüsschen-Bett plötzlich in einer 40cm breiten Spalte Meter für Meter immer tiefer in den roten Navajo-Sandstein hinab. Das reflektierte Sonnenlicht zur Mittagszeit gibt dabei so fantastische Eindrücke und Bilder wieder, dass man diese schwer beschreiben kann. Anja meinte nur, das dies mit das Beste ist, was sie bisher fotografiert hat...seht selbst!

Danach ging es zum Antelope Point, einem von 3 Stellen, an denen man überhaupt per Auto an den Lake Powell rankommt. Dort sind wir baden gewesen und es war wirklich gut, angenehmes Wasser, leichter Wind, blauer Himmel, eine echte Erfrischung für uns alle. Maya hat schön Mittagsschlaf gemacht, das kann sie immer und überall gut. Danach ging es zur Horseshoe Bend - Hufeisenkurve - (soll wohl sehr bekannt sein) und es war wieder sehr einprägend, in den Canyon des Colorado River hinunter zu sehen. Wenn man darauf zuläuft, sieht man erst ca. 5-10m vorher dieses Naturspektakel. Der Colorado hat hier eine ca. 300 Grad Kurve in den Stein geritzt, etwa 300m tief. Ein echter Platz zum Verweilen! Ich war allein da und jemand hat Fotos von mir an der Kante gemacht. War glaube auch gut so, dass Anja das nicht gesehen hat, sie musste inzwischen auf den schlafenden Nevio im Auto aufpassen. Sorry, dass hier meine Technik nicht professionell genug ist, da hat der 0815-Weitwinkel einfach nicht ausgereicht.
Dann das wieder mal lang hinausgeschobene Mittag+Abendessen in Einem um 17 Uhr: Sorry Chinaman im 'Mandarin' von Page, aber an uns konntest du heute nix verdienen. Ausgehungerte Camping-Nomaden nehmen dein Abendbuffet (A-y-c-e) händeringend an und zahlen auch nur für 2 Erwachsene (Kinder erst ab 3...und Maya wird ja erst in 3 Wochen so alt ;o))). Für 10$ p.P. ist das eine sehr willkommene Abwechslung und Alternative zu den Kollegen Subway, McD, BurgerKing, Spaghetti a la Campingkocher... gewesen.

Dann wieder abendliches Pool-Abbaden in der teuren Lodge, diesen dürfen wir auch als Campground-User nutzen, auch wenn wir hier nur 19§ statt 160$ pro Nacht in der Lodge lassen. Zum Sonnenuntergang gab´s von der Pool-Bar Strawberry-Daiquiri...
Nun geht´s in das nur rohbaumäßig aufgestellte Zelt, das Überzelt ist bei der Wärme überflüssig. Da hat man außerdem nen super Blick auf den klaren Sternenhimmel beim Einschlafen, milder Wind und abnehmender Vollmond werden uns begleiten...Geweckt werden wir sicher wieder kurz vor 6Uhr, wenn die Sonne aufs Zelt knallt, ab 6.30Uhr ist es darin schon nicht mehr auszuhalten.

Arizona: nordwärts zum Lake Powell

Arizona: nordwärts zum Lake Powell

Lake Powell, nahe Page

Lake Powell, nahe Page

Glen Canyon Damm - auch am Colorado River

Glen Canyon Damm - auch am Colorado River

Eingang in den Lower Antelope Canyon

Eingang in den Lower Antelope Canyon

einzigartige Farben und Formen im Sandstein

einzigartige Farben und Formen im Sandstein

Bei einer Flash Flood starben hier 1997 über 20 Menschen...

Bei einer Flash Flood starben hier 1997 über 20 Menschen...

Abkühlung im Colorado River / Lake Powell

Abkühlung im Colorado River / Lake Powell

Horseshoe Bend

Horseshoe Bend

steile Klippen auch hier

steile Klippen auch hier

Sunset...

Sunset...

...and Sunrise am Lake Powell

...and Sunrise am Lake Powell

© Ralf P., 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Der Plan ist nichts großartig Neues, eine individuelle Tour mit unseren Kindern durch den Westen der USA, aber immer auf der Suche nach beeindruckenden, einsamen Naturplätzen, ein paar aufregenden Begegnungen und hoffentlich auch einem Hauch Abenteuer. Grobe Route: San Francisco - Yosemite - Las Vegas - Zion - Grand Canon & Co. - Salt Lake City - Yellowstone - Mt.Rainier - Seattle. PS: Danke Angie!
Details:
Aufbruch: 03.06.2008
Dauer: 7 Wochen
Heimkehr: 24.07.2008
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Ralf P. berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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