You don\'t find the way, the way finds you.

Reisezeit: September 2008 - Februar 2009  |  von Anja Mueller-Thurgau

Chang Mai

Die Fahrt von Bangkok nach Chiang Mai war ok und ohne Aergernisse. Ich habe fuer die Fahrt 450 Baht bezahlt. Interessehalber habe ich mich mit anderen Reisenden unterhalten und herausgefunden, das fuer die selbe Busfahrt Preise von 250 - 500 Baht bezahlt wurden. Oft wird ja vor zu guenstigen Anbietern gewarnt, doch in diesem Fall war die Vorsicht unbegruendet und die Leistung in jedem Fall dieselbe.

Frueh am Morgen des 21.10. um 6 Uhr bin ich dann im stroemenden Regen in Chiang Mai angekommen. Alle Passagiere des Busses wurden erstmal auf Kleinbusse verteilt und dann zu Guesthouses gebracht, in denen die Fahrer Provision bekommen. Das ist eben nun der fade Beigeschmack der privaten Busunternehmen. Aber man weiss dies ja und kann sich auch galant aus dem Staub machen. So wie ich das tat, in Begleitung einer hollaendischen Familie und einem Australier. Zusammen machten wir uns auf die Suche nach den Unterkuenften unserer Wahl.

Nach einem feuchten Fussmarsch und kurzen Orientierungsschwierigkeiten bin ich dann im Julie Guesthouse untergekommen. Eine, wie ich finde, gemuetliche und irgendwie heimlige Staette mitten in Chiang Mai. Ein guter Ausgangspunkt fuer jegliche Art von Unternehmungen.

Link Julie Guesthouse

Da an diesem Morgen echt viel los war und der Checkout der Zimmer erst gegen Elf erfolgte, lies ich mich erstmal im Restaurant nieder. Dann nach einem ausgiebigen Fruehstueck und einer ordentlichen Portion 'Kucken' bezog ich endlich mein Zimmer und erfrischte mich mit der langersehnten Dusche.

Den restlichen Tag verbrachte ich dann mit einer ausgiebigen Tempeltour quer durch die Stadt. Es ist fuer mich schon erstaunlich, wieviele Tempel in einer einzigen Stadt erbaut wurden. Allein in Chiang Mai gibt es glaube ich 79 Tempel und Tempelanlagen. Wenn man diesmal aufs Land hochrechnet... Wahnsinn! Ok, Chiang Mai speziell ist auch als Tempelstadt bekannt, aber dennoch... ich habe das Gefuehl in Thailand gibt es Tempel wie Sand am Meer. Ich habe allein an diesem Tage ca 7 davon gesehn und mir hat es am Ende des Tages gereicht. Alle Wats waren reichlich mit Ornamentik versehen und wunderschoen. Ich habe bewusst versucht, Tempel unterschiedlicher Art zu besichtigen und ich denke, das ist mir ganz gut gelungen. Es ist einfach immer wieder beruhigend, vom Trubel der Stadt einzutreten in die Stille eines Wat.

An daraufolgenden Tag war ich noerdlich von Chiang Mai am 'Crazy Horse Buttress' klettern, das war cool! Ich hatte mal wieder das Glueck zwei pesoenliche Guides zu haben und wir hatten zusammen echt nen riesen Spass. Diesmal habe ich mich auch echt richtig aufgehoben gefuehlt, alles war sehr profesionell. (Chiang Mai Rock Climbing Adventures) Okok, profesionell mit klassischer Thainote.

Ein kleines Beispiel: Der Tag beinhaltete auch ein Abseilen von einer Hoehle und die Jungs meinten zu mir, die Kletterschuh wuerd ich dafuer nich brauchen. So hab ich also mit meinem einzig verblieben Schuhwerk, meinen Flip-Flops, den steilen Aufstieg gewagt. Es war recht rutschtig und schmierig, da es die Tage zuvor geregnet hatte. Doch dies war alles kein Problem fuer mich, nach 5 Wochen sind mir die Flip-Flops wie ne zweite Sohle an meine Fuesse gewachsen. Reine Gewoehnungsache. Oben angekommen, nach einem Blick hinunter in die tiefe Hoehle, musste ich mich doch nochmal vergewissern, ob ich sie schon richtig verstanden haett vonwegen keine Kletterschuh. Jaja, sei alles kein Problem. Nunja, so hab ich mich eben grinsend in Flip-Flops abgeseilt. Die Hoehe weiss ich nicht mehr, aber es war schon ordentlich. Ich glaub sowas passiert einem nur hier und es fuehlt sich trotz all meinem Sicherheitsverstaendnis richtig an. Nach dem langen Nichtstun hat es einfach mal wieder richtig gut getan meinen Koerper voll und ganz zu einsusetzen und zu spueren. Anmerkung Mama, Papa, Oma... macht Euch keine Sorgen, ich pass auf mich auf! Ups

Die Abende kann man ganz gut im Guesthouse verbringen, man lernt unglaublich leicht Leute kennen und ich mag es in multikultureller Runde zusammenzusitzen. An meinem zweiten Abend war z.B. wieder ein so netter zufaelliger Abend. Da sass ich mit zwei amerikanischen und einem britischen Maedel, einem brititschen Paerchen und einem Slowenen zusammen. Es wurde Gitarre gespielt, gesungen und wir haben so viel gelacht. Ich verbessere mein Englisch von Tag zu Tag. Ich denke mittlerweile auch in Englisch, zeitweise Dank Olivier auch mit franzoesischen Akzent.

In Chiang Mai hab ich mich nich allzu lang aufgehalten. Die Umgebung ist wunderschoen, aber trotzdem bin ich mit der Stadt nicht richtig warm geworden. Vielleicht hab ich ihr auch nich wirklich ne Chance gegeben... Irgendwie hat es mich innerlich weitergetrieben. Ich mag ja auch das Leute kennenlernen, bin aber mittlerweile den typischen, oberflaechlichen Travellertalk leid. 'Wie heisst Du? Wo kommst Du her? Wie alt bist Du? Wie lange reist Du schon? Wie lange reist Du noch? Was ist dein naechstes Ziel? Warum reist Du allein?' Blablabla... Das ist schon schoen und gut aber irgendwann auch einfach... laaaangweilig! So hab ich nach einem weiteren Abend in Julies Guesthouse spontan meine Weiterreise nach Pai gebucht.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Geplant sind zwei Monate Suedostasien und drei Monate Neuseeland. Doch bekanntlich kommt es erstens anders und zweitens als man denkt. Mit offenen Augen und offenem Herzen, achtsam fuer die kleinen Dinge des Lebens, bin ich bereit fuer meine persoenliche, kleinegrosse Reise. Die Erfuellung eines langwaehrenden Traums.
Details:
Aufbruch: 13.09.2008
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 17.02.2009
Reiseziele: Thailand
Laos
Kambodscha
Neuseeland
Der Autor
 
Anja Mueller-Thurgau berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.