You don\'t find the way, the way finds you.

Reisezeit: September 2008 - Februar 2009  |  von Anja Mueller-Thurgau

Bangkok

Da war ich wieder in Bangkok. Mein liebgewonnenes Staedtchen. Wir beide. Ein letztes Mal. Bedaechtig durch die Strassen schlendern, bei Mae Kadees sich den Bauch vollschlagen, das seltsame Treiben einer Grossstadt beobachten und sich genuesslich mittreiben lassen. Ich mag Bangkok einfach.

Einen Tag vor meiner Abreise hab ich mich dann doch noch dem Shoppingwahn in Bangkoks Shoppingcenter hingegeben. Brauchte ich fuer Neuseeland doch noch ein paar Trekkingschuhe, ein Kaeppi und ein gut sitzendes Paar Jeans. Ok, die Jeans brauchte ich nich wirklich. Aber es ist schon seltsam, zuhause traegt man wie selbstverstaendlich Jeans und dann geht man auf Reisen und traegt in Hinsicht auf Gewicht nur noch diese superpraktischen Cargo- und Fishermanhosen. Die ja wirklich bequem aber eben keine Jeans sind. Jeans bleibt Jeans. Scheiss auf Gewicht. Es lebe die Jeans! So machte ich mich auf zum Shoppingcenter meiner Wahl, dem MBK.

Es ist schon unglaublich, da trifft man mitten in dieser Millionenstadt auf eine Reisebekanntschaft von Chang Mai/Pai, die Ziva aus Slowenien. Das war wirklich nett, wir hatten die selbe Richtung, so fuhren wir zusammen mit dem Klongtaxi und tauschten uns aus. Klong nennen sie hier die Wasserkanaele in Bangkok und eine Fahrt mit dem Klongtaxi, eine Art Bus auf dem Wasser, ist schon ein Erlebnis wert. Mit ordentlich Speed duest man durch die Stadt und versucht ja keinen Spritzer Wasser abzukriegen. Ein nicht einfaches Unterfangen, aber bei der Wasserqualitaet zu empfehlen.

Bangkoks Shoppingcenter sind unglaublich riesig, komplex und man bekommt einfach alles was das Herz begehrt. Ich war wirklich beeindruckt. Ich bin erstmal staunend durch die etlichen Etagen gestiefelt, von Elektonik, ueber Kleidung, Foodcenter zur Spielothek und Cinema. Ein riesiges Warenangebot und alles zu reisebudgetfreundlichen Preisen. Da wuenscht man sich man haette ein Riesenbackpack und muesste nicht aufs Gewicht achten und koennte den Shoppingdrang frei entfalten. Aber man ist ja Traveller, alles was man kauft muss man auch tragen koennen und so muss man sich a bissel am Riemen reissen. Und einfach nur kucken ist auch schon was. Letztendlich hab ich alles gefunden, was ich suchte.

Ueber mein neues Paar Jeans war ich besonders happy, hab sie im Hotel sogleich uebergeworfen und bin stolz durch Bangkoks Gassen schaugelaufen. Schon wiztig wie nach Monaten Jeansentzug so ein simples Paar Jeans einen so gluecklich stimmen kann... Bin abends durch die Gassen geschlendert, hab mich von Mae Kadee und meiner Reisevermittlerin verabschiedet. Hab auf die letzten paar Baht geskypt und mir genau ein Bier leisten koennen. So hab ich fuer mich persoenlich a bissel meinen Abschied von Thailand zelebriert und bin zufrieden ins Bett gefallen.

Am Tag meiner Abreise bin ich mit dem Shuttlebus von der Khao San Road zum Airport gefahren. Schon an der Haltestelle hab ich die lustige Bekanntschaft von Dennis gemacht. Da standen wir beide mit dem selben Rucksack, den selben Hosen und dem selben Flug nach Sydney. Ich liebe diese Zufaelle. Fuer beide hiess es Neuanfang, fuer Dennis in Australien und mich in Neuseeland. Wir hatten die selben gemischten Gefuehle und haben uns dadurch auf Anhieb einfach gut verstanden.

Auf dem Weg zum Airport haben wir die Unruhen am Bangkoker Airport live miterlebt. Zu diesem Zeitpunkt waren die Demonstranten auf dem Highway und haben die Zufahrt zum Airport dichtgemacht. Ich sah Szenen, die man normal nur aus den Nachrichten kennt, wie Polizisten die Demonstranten mit Wasserkanonen in Schach gehalten haben etc. Im Nachhinein muss ich sagen, das wir doch sehr viel Glueck hatten. Unser Flieger muss einer der letzten gewesen sein, der noch gestartet ist. Gottseidank, ein zweites Mal wollte ich meinen Flieger nun wirklich nicht verpassen! Kurz nach uns haben die Demonstranten den Airport besetzt. Ich hatte etliche Bekannte, deren Flug gecancelt wurde und die in Bangkok durch die Unruhen gestrandet sind.

In Sydney hiess es dann Abschied von Dennis nehmen und auf zum Weiterflug nach Auckland. Im naechsten Flieger hab ich ein deutsches Paerchen kennengelernt, die genauso aufgeregt waren wie ich. Zusammen sind wir bei der Ankunft aus dem Flieger und waren bei dem Ausblick aus dem Panoramafenster auf Neuseelands Berge ueberwaltigt. Wow! Breites Grinsen. Da war ich nun. Neuseeland.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Geplant sind zwei Monate Suedostasien und drei Monate Neuseeland. Doch bekanntlich kommt es erstens anders und zweitens als man denkt. Mit offenen Augen und offenem Herzen, achtsam fuer die kleinen Dinge des Lebens, bin ich bereit fuer meine persoenliche, kleinegrosse Reise. Die Erfuellung eines langwaehrenden Traums.
Details:
Aufbruch: 13.09.2008
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 17.02.2009
Reiseziele: Thailand
Laos
Kambodscha
Neuseeland
Der Autor
 
Anja Mueller-Thurgau berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.