Tauchen und Abenteuer auf den Philippinen mit Lui und Andrea

Reisezeit: Dezember 2009 - Januar 2010  |  von Lui & Andrea Volmar

Insel Negros - Dumaguete: Mopedtour zu Seen und Wasserfällen

Heute geht's mit einem Motorrad auf große Tour! Von einem Tricycle lassen wir uns in die Stadt fahren, eine Fahrt dahin kostet übrigens umgerechnet 10 Cent pro Person. Das können wir uns gerade noch leisten . Relativ schnell finden wir eine Mopedvermietung, die uns sogar Helme zur Verfügung stellen kann - und das hat wirklich Seltenheitswert, denn wir haben bisher noch keinen einzigen Helmträger gesehen. Die Fahrt durch die Stadt gestaltet sich zunächst etwas abenteuerlich, bisher waren wir nur Beobachter, jetzt sind wir mittendrin. Es gibt kein Rechts vor Links, sondern nur ein Irgendwie, da aber niemand aggressiv fährt, funktioniert das kreuz und quer einfädeln in den Kreuzungen mit Blickkontakt, oder es hat derjenige Vorfahrt, der in der Kreuzung 10 Zentimeter weiter vorne ist. Ampeln gibt es hier übrigens nicht...
Wir finden relativ gut den Weg aus der Stadt, weil wir die Straße nehmen, die am meisten befahren ist. Eine Karte haben wir natürlich nicht (so was gibt's hier einfach nicht...), aber dafür ein gutes Gespür für die Himmelsrichtung. Relativ bald biegen wir ab in die Berge und abseits der Hauptstraße sind wir plötzlich in einer anderen Welt. Asphalt und 'Feldweg' wechseln sich ab, wobei wir die Feldwege mit einem normalen Auto aufgrund der enormen Schlaglöcher nicht hätten befahren können. Glücklicherweise verfügt unser 125er-Moped über Stollenreifen. Wir fahren durch eine wunderschöne Landschaft: Kokospalmenwälder, Bananenstauden, Maisfelder und kleine Dörfer.

Easy Rider

Easy Rider

Alle Menschen winken uns freundlich zu und grüßen uns mit 'Merry Christmas' oder einem 'Hello', und mit jedem Höhenmeter nähern wir uns spürbar der Wolkendecke.

Wir nähern uns dem Bergregenwald und der Wolkendecke

Wir nähern uns dem Bergregenwald und der Wolkendecke

Der Ochsenkarren ist in den Bergen unverzichtbares Transportmittel - das sogar den Kindern Spaß macht

Der Ochsenkarren ist in den Bergen unverzichtbares Transportmittel - das sogar den Kindern Spaß macht

Weiterer Ausblick

Weiterer Ausblick

Hier kriegen die Bäume mächtig nasse Füße

Hier kriegen die Bäume mächtig nasse Füße

Wir erreichen den ersten der beiden Twin Lakes, den Lake Balinsasayao, und genießen erst einmal die Aussicht. Es ist spektakulär, weil die Wolken hereinziehen und zwischendurch immer wieder die Sonne durchdringt. Von hier aus gibt es einen Wanderweg zum zweiten See, dem Lake Danao. Die Kletterpartie dorthin brechen wir aber nach 300 m ab, weil es einfach zu rutschig und unwegsam ist.

Lake Balinsasayao

Lake Balinsasayao

Farnbaum mit Seeblick

Farnbaum mit Seeblick

Wir wissen nicht, wie der Vogel heißt, aber wir sind uns ziemlich sicher: er selbst weiß es auch nicht

Wir wissen nicht, wie der Vogel heißt, aber wir sind uns ziemlich sicher: er selbst weiß es auch nicht

Unsere Weiterreise führt uns zunächst wieder ans Meer, und wir stärken uns in einer landestypischen Garküche, einer 'Eatery'. Alles was es zu essen gibt steht in Töpfen auf der Theke. Man kann reinschauen und sich dann was aussuchen. Das gefällt uns!

Kleine Preisskala: 2 Cola, 2 Suppen, 2 Reis, 3 Hauptgerichte, 1 Banane = € 1,20
Mopedmiete für den Tag: € 4
Übernachtung in einen Guesthouse: € 10
Taxifahrt innerhalb der Stadt: € 0,20

Kleine Preisskala: 2 Cola, 2 Suppen, 2 Reis, 3 Hauptgerichte, 1 Banane = € 1,20
Mopedmiete für den Tag: € 4
Übernachtung in einen Guesthouse: € 10
Taxifahrt innerhalb der Stadt: € 0,20

Weiter geht es nach Valencia, was sich als ungemeines Abenteuer herausstellt. Das Ziel ist der Casaroro Wasserfall, der sich irgendwo in den Bergen befinden soll. Ohne Karte hilft uns natürlich nur ein Durchfragen, und nachdem wir fünf Mal im Abstand von zehn Minuten jedes Mal den Hinweis bekommen haben, es seien noch 20 Minuten bis dahin, haben wir eine sehr abenteuerliche Fahrt durch den Regenwald absolviert, um dann schließlich den Eingang zu den Wasserfällen zu finden. Wir haben ca. 2 Stunden bis dahin gebraucht, komfortabel war die Fahrt wahrhaftig nicht. Auf den Bergab-Passagen haben wir den Motor ausgeschaltet, weil der Sprit so langsam zur Neige ging. Und ganz ehrlich: wir haben jeden, aber wirklich jeden Muskel unseres Hinterteils gespürt...das reicht für die nächsten Jahre - warum zur Thai-Massage gehen, wenn man all dies auf in der freien Natur finden kann....

Bananen und sonstiges Gedöns, dies sich in dem tropisch feucht heißen Klima offensichtlich wohler fühlen als wir...

Bananen und sonstiges Gedöns, dies sich in dem tropisch feucht heißen Klima offensichtlich wohler fühlen als wir...

Das wäre doch mal was für Inter Chalet?

Das wäre doch mal was für Inter Chalet?

Die beschwerliche Anreise hat sich aber fraglos gelohnt. Wir steigen hinab zu dem schönsten Wasserfall, den wir bisher überhaupt gesehen haben und befinden uns mitten in einer grünen Hölle.

Der Casaroro Wasserfall stürzt aus einer Höhe von 36 m herab.

Der Casaroro Wasserfall stürzt aus einer Höhe von 36 m herab.

Andrea am Wasserfall

Andrea am Wasserfall

Bananenstaude...alla U. R.

Bananenstaude...alla U. R.

Sage und schreibe 335 Stufen führen zum Wasserfall hinab - und diese geht es auf dem Rückweg natürlich auch wieder bergauf - Allerdings durch einen phantastischen Bergregenwald.

Sage und schreibe 335 Stufen führen zum Wasserfall hinab - und diese geht es auf dem Rückweg natürlich auch wieder bergauf - Allerdings durch einen phantastischen Bergregenwald.

Der Rückweg vom Wasserfall führt uns geradewegs bergab, und wir sind erstaunt, dass wir schon nach 20 Minuten Asphalt bereits wieder in Dumaguete sind. Sind wir da etwa auf Hinweg einen kleinen Umweg gefahren? Offensichtlich... Nicht unerwähnt bleiben sollte vielleicht an dieser Stelle, dass die lieben und freundlichen Philippinos lieber eine falsche als gar keine Auskunft geben. Nichtsdestotrotz war die Anfahrt zum Wasserfall an sich wunderschön und sie hat sich sehr gelohnt.
In Dumaguete haben wir noch ein bisschen Zeit zum Shoppen, bevor wir das Moped wieder abgeben müssen. Im absoluten Kaufrausch erstehen wir zusammen 5 mega-coole Marken-Sonnenbrillen (na ja, zumindest steht der Markenname drauf...) im Wert von jeweils 70 Cent. Und da wir mal wieder keine Sonnenbrille dabei haben und die Mopedtour von heute ordentlich Staub aufgewirbelt hat, ist es uns diese hohe Investition für den morgigen Ausflug durchaus wert. Selbstverständlich werden bei Gelegenheit Fotos folgen.

Robinson Plaza - ein nagelneu eröffnetes Shopping-Centre mit jeder Menge Platz. Zu viel Platz?

Robinson Plaza - ein nagelneu eröffnetes Shopping-Centre mit jeder Menge Platz. Zu viel Platz?

Den Abend verbringen wir völlig erschöpft in unserem Gästehaus, bringen unseren Reisebericht auf Vordermann und chillen ein bisschen. Wir werden sicherlich wieder früh ins Bett gehen, da auch morgen wieder ein spannender Tag auf uns wartet.
P.S: wir warten jetzt schon seit 1,5 Stunden auf unser Essen...uns fallen fast die Augen zu, aber wir geben die Hoffnung auf ein leckeres Abendessen noch nicht auf! Letztendlich bekommen wir unser Essen nach 2 Stunden. Luis scharf bestelltes Chicken Curry ist äußerst mild, und Andreas normal georderte Pizza ist höllenscharf...

© Lui & Andrea Volmar, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nahezu 2 Monate werden wir auf den Philippinen unterwegs sein. In den ersten drei Wochen werden wir viel tauchen und sicherlich jede Möglichkeit nutzen, die Umgebung zu erkunden. Ab dann ist alles offen und wird unserer Spontanität überlassen. Lasst euch wie wir überraschen...
Details:
Aufbruch: 05.12.2009
Dauer: 8 Wochen
Heimkehr: 28.01.2010
Reiseziele: Philippinen
Der Autor
 
Lui & Andrea Volmar berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.