Kanada - Von der West-zur Ostkueste oder doch erstmal in den Norden?

Reisezeit: Mai 2010 - September 2011  |  von Isabel Maltan

Blachfordlakelodge

Die Mainlodge

Die Mainlodge

Ess-, Wohnzimmer und Bar

Ess-, Wohnzimmer und Bar

Blick vom Esszimmer auf den See

Blick vom Esszimmer auf den See

Die Blachfordlakelodge ist ein Uebernachtungs- und Konferenzzentrum. 60 km und eine halbe Stunde mit dem Wasserflugzeug von Yellowknife, am 17 km langen Blachfordlake, noerdlich des grossen Sklavensees, gelegen.
Begonnen hatte es mit der trapper`s cabin, vor 30 Jahren uebernahm Mike die Huette und das Land und baute Mitte der 90er das Haupthaus.
Ausserdem gehoeren fuenf weitere Huetten zum Gelaende, die Zelthuetten fuer die Mitarbeiter und zwei Tipis.

Rechts cabin at the point und links trapper`s cabin

Rechts cabin at the point und links trapper`s cabin

Raven`s cabin

Raven`s cabin

Die Lodge ist bekannt als eine, der am meisten auf die Umwelt achtenden und umweltfreundlichsten abseits gelegenen Unterkuenfte.
Energie wird durch ein hybrid power system und Wind- und Solarenergie erzeugt.
Alle Produkte sind recyclebar, Toilettenabfaelle werden kompostiert und fuer den Garten verwendet und das Gemuese stammt aus dem eigenen Gewaechshaus.
Ausserdem finden Universitaetskurse statt, in denen die Studenten von Dene (First Nations der noerdlichen und arktischen Zonen Kanadas) Aeltesten die einstige Lebensweise gezeigt bekommen. Man moechte dynamische und selbststaendige communities schaffen in denen moderne Lebensweise in altem Wissen verwurzelt ist.
Man lebt in einem Tipi, raeuchert Fisch, zerlegt Moose, stellt Kleidung her und vieles mehr.
Tolle Idee und ein wichtiger Schritt, um Unklarheiten zu beseitigen und Kommunikation zwischen den Voelkern herzustellen.
Wer mehr darueber lesen moechte: dechinta.ca oder ueber die Lodge blachfordlakelodge.com kann sich hier informieren.
Man moechte den Leuten eine gesunde und in Einklang mit der Natur stehende Lebensweise wieder nahebringen.
Dazu gehoeren z.B. so einfache Dinge wie waehrend des Zaehneputzens oder Einseifens nicht das Wasser laufen zu lassen oder das Licht auszuschalten, wenn man den Raum verlaesst.

Um uns ist keinerlei Zivilisation, nur Wildnis.
Flache in Felsen zerklueftete und von unzaehligen Seen zerfaserte Landschaft.
Es ist zu schoen, um wahr zu sein!
Es gibt Woelfe(erst ab dem Herbst), Karibus(ab Januar), Luchse, Moose, unzaehlige Seetaucher, Eichhoernchen, Dragonflies (Ich liebe diesen Namen fuer Libellen und ich liebe diese Tiere, weil sie Moskitos verspeisen) und Schwarzbaeren.
Fuer diese hat man auch immer ein Baerenspray dabei, das man aber erst im Notfall benutzen sollte. Vorher lieber mit einer Hupe verscheuchen.
Ab Mitte August kann man die Nordlichter sehen! Darauf freu ich mich schon unbaendig!
Der See vor der Haustuer laedt zum schwimmen, kayaking, canyoeing, angeln ein und die Inseln zum wandern und erkunden.
Wem das noch nicht reicht, fuer den hat es auch noch eine Sauna,

Sauna

Sauna

einen natuerlich betriebenen Whirlpool in dem man naechtens auch die Aurora beobachten und einen Cocktail geniessen kann und einen BBQ- und Picknickbereich!

Hottub und der Ausblick auf den See von dieser

Hottub und der Ausblick auf den See von dieser

Jipiie, Jippiie, Yeeeaaahh!
Ich kann mich so gluecklich schaetzen ein Juwel wie dieses gefunden zu haben

Nachdem ich jetzt fuer sechs Wochen zum Stab gehoere, durfte ich als erstes die Sicherheitsvorkehrungen betreffend Feuer, Baeren, Erste Hilfe, Helikopter (Es gibt einen Landeplatz und die Tankstation fuer die Helikopter rund um den grossen Sklavensee ist hier) und Wasserflugzeugen lesen und ich habe mein eigenes Funkgeraet, dass ich immer bei mir haben muss.
Meine Taetigkeitsbereiche werden vor allem Haushaltsfuehrung, trailwork und Ende August Holz machen, sein.
Als erste Aufgabe durfte ich die Oefen in den Huetten saeubern, Papier und Holz auffuellen und ab morgen, wenn die Gaeste weg sind wird gestrichen und alles fuer die kommende Woche und die neuen Besucher auf Vordermann gebracht.
Meine Zelthuette

vorher, nachdem ich aber schon ein Weilchen gewuetet hatte

vorher, nachdem ich aber schon ein Weilchen gewuetet hatte

nachher

nachher

ist nah am Wasser, so dass ich in der Frueh reinspringen und nach getaner Arbeit, das kuehle Nass geniessen kann.
Nachdem mich die Sonne auf den warmen Felsen getrocknet hat und ich ein kurzes Nickerchen gehalten habe, geht es auf, um die Gegend zu erkunden.

Auf dem Weg zum Wasser

Auf dem Weg zum Wasser

Heute beim Fruehstueck als die Wellen im Sonnenschein glitzerten oder auch gestern als wir den Abend am Lagerfeuer ausklingen liessen, war ich fassungslos und unglaeubig meine Zeit nun hier verleben zu duerfen.
Diese Landschaft hat etwas an sich, dass mich im Innersten beruehrt und meinen Bauch vor Wohlsein und Zufriedenheit kribbeln laesst.
Du siehst dich um, atmest tief ein, bestaunst das Wunder, fuehlst dich sooo gut und kannst es einfach nicht glauben!

© Isabel Maltan, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Trudele durch die Welt. Sie ist so schoen; Gib dich ihr hin und sie wird sich dir geben. Kurt Tucholsky
Details:
Aufbruch: 16.05.2010
Dauer: 16 Monate
Heimkehr: September 2011
Reiseziele: Kanada
Der Autor
 
Isabel Maltan berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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