Kanada - Von der West-zur Ostkueste oder doch erstmal in den Norden?

Reisezeit: Mai 2010 - September 2011  |  von Isabel Maltan

Zimmermaedchen

Auch in einem ansonsten langweiligen und fuer Muskelkater sorgenden Job, gibt es doch viele erfreuliche und oft sehr lustige Momente.
So wie einen Mitarbeiter, der von einem Vorgesetzten in der Dusche in einem bewohnten Gaestezimmer ertappt wurde. Auf die Frage, was er da mache, gab er zur Antwort:`Ich hatte keine Zeit zu Hause zu duschen!`
Logisch, oder?
Oder mehr als einmal wurde ein Housekeeper schlafend in einem Checkout vorgefunden.
Na ja, Banff ist einfach ein Partydorf und irgendwann muss ja jeder mal schlafen.
Speziell, wenn man auch noch einen Kater hat. Und zwanzig Minuten sind doch jedem zu vergoennen.
Also ich kann das voll und ganz verstehen, vor allem deswegen, weil ich letztens ueber dem Badewannenrand in einen kurzen Tiefschlaf gefallen bin.
Natuerlich kommen meine Ermuedungserscheinungen nicht vom Party machen. Natuerlich nicht! Was denkt ihr denn!
Niemals wuerde ich weggehen, wenn ich am naechsten Tag arbeiten muesste.
Ich weiss gar nicht wie ich mir den Spitznamen crazy German eingehandelt habe.
Das Gute ist, dass ich beim Arbeiten Radio hoeren kann und dann erledige ich es singend und tanzend, mit meinen Gedanken woanders und einem Grinsen im Gesicht.
Mit das Beste an diesem Job sind die Gaeste.
Die Schauspieler, Musiker , Saenger, Taenzer.
Wenn die Gaenge von Gitarrenklaengen, von Singen, Lachen und Musik erfuellt sind, ist das schlicht wunderbar. Zudem sind sie hoeflich und freundlich, verplant und vertraeumt.
Da fuehl ich mich auf jeden Fall wohl.
So kann es passieren, dass man einen im Aufzug sitzenden, seinen Gedanken nachhaengenden und schreibenden Poeten antrifft, der seine Kreativitaet mit dem Auf und Ab in Schwung haelt und einen anlaechelt, vollkommen gluecklich und zufrieden in seiner Welt.
Die Zimmer bunt, unaufgeraeumt, faszinierend!
Was kann ich zum Besten geben?
Ein ganz normaler Tag, vielleicht hatte ich einen kleinen Hangover, mit vielen stayover (heisst Bett machen, Staub wischen, Badezimmer, all die spannenden Dinge) und wie immer habe ich geklopft, Housekeeping gerufen, nochmals geklopft.
Keine Antwort! Tuer geoeffnet, Licht angemacht, Vorhang aufgezogen.
Was als naechstes? Bett machen. Gute Idee!
Fange ich an die Kissen auf die Seite zu legen, die Bettdecke zurueckzuschlagen, alles wie immer.
Ploetzlich taucht ein verschlafenes, kaeseweisses Gesicht aus den Untiefen des Lakens auf. Uuuups, da lag der Gast wohl noch im Bett.
Oh Gott, mich hat fast der Schlag getroffen! Ihn wahrscheinlich auch.
Er nahms ganz cool, sagte nur Passt scho, drehte sich um und schlief weiter, waehrend ich den Rueckzug antrat.
So was kann wirklich nur mir passieren.
Wer konnte denn auch damit rechnen, dass anstatt von Kissen ein Mensch unter der Bettdecke vorzufinden ist! Sachen gibt`s, die gibt`s gar nicht.
Seitdem verfolgt es mich und ich rechne immer damit, dass sich jemand ganz klein unter der Bettdecke versteckt hat, nur um mich zu erschrecken!
Als ich die Geschichte beim Mittagessen erzaehlte, hab ich auf jeden Fall fuer einige Lachtraenen gesorgt

© Isabel Maltan, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Trudele durch die Welt. Sie ist so schoen; Gib dich ihr hin und sie wird sich dir geben. Kurt Tucholsky
Details:
Aufbruch: 16.05.2010
Dauer: 16 Monate
Heimkehr: September 2011
Reiseziele: Kanada
Der Autor
 
Isabel Maltan berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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