Kanada - Von der West-zur Ostkueste oder doch erstmal in den Norden?

Reisezeit: Mai 2010 - September 2011  |  von Isabel Maltan

per Anhalter von der West- an die Ostküste

Am Ende habe ich es doch noch an die Ostküste geschafft, da ich von Halifax zurückflog, nur eineinhalb Jahre brauchte ich dafür.
6.000km legte ich an sechs Tagen zurück.
Durchquerte das bergige BC, die Rockies Albertas, die wunderschönen Prärielandschaften Saskatchewans und Manitobas.
Viele Leute sagen, dass dort gar nichts zu finden wäre und nach drei Tagen könnte man noch seinen davongelaufenen Hund am Horizont sehen. Doch ich liebe diese flachen Landschaften in denen der Wind die Heuballen vor sich hertreibt, die farbenprächtigen Sonnenuntergänge und die wundervollen braun, gelb und grün Schattierungen.
Dort scheint die Erde direkt in den Himmel überzugehen.

Die Seenlandschaft Ontarios, die unglaubliche 1.600 km umfasst und mit seiner Breite Deutschlands Länge um 600km überragt. Wahnsinn!
Schon an der Grenze zu Quebec hört man mehr kanadisches französisch als englisch und trifft faszinierenderweise viele Leute in einem zweisprachigen Land, die kein englisch sprechen.
Dafür habe ich die beste Poutine(die kanadische Nationalspeise, die sich aus Pommes, zerschmolzenem Käse und Bratensoße zusammensetzt) in Québec City bekommen, wo sie erfunden wurde.
In Montréal eine Bustour vom Flughafen zum Bahnhof gemacht, bevor ich entlang des St Lawrence rivers und dann am Atlantik durch das europäisch anmutende New Brunswick fuhr.
Und all das, nicht mit dem Zug oder Bus, sondern per Anhalter.
Eine Menge interessante Leute treffend und mit einem Durchschnitt von 1.000 km pro Tag, ebenso schnell als wenn ich selbst gefahren wäre.
Was für ein Abenteuer!
Übernachtet habe ich bei Couchsurfern in Winnipeg und Saskatoon, geschlafen im LKW oder Auto oder auch bei einer Fahrerin in Ottawa, die mich ohne mich zu kennen mitgenommen hatte und auf ihrer Couch schlafen ließ. Unglaublich! Die Freundlichkeit und Offenheit der Leute ist wirklich der pure Wahnsinn!

eines meiner Schilder

eines meiner Schilder

Meine Reise möglich machten:
Ein Inder, der mit seinem Kurierdient geld verdiente und mich 1.200km von Van nach Edmonton fuhr.
Eine thailändische Familie, die auf Folkfestivals kocht, auf dem Weg zu einer Hochzeit in Saskatoon.
Verrückte Riders Fans.
Ein Taekwandolehrer, der mit seinem cool bus unterwegs war.
Eine Neuseeländerin auf dem Weg nach Neufundland.
Sowie ein Truckfahrer, der die ganze Zeit Country hörte(ich bin davon immer noch ein bißchen geschädigt.
Eine Angehörige des Ottawa tribes.
Ein Jaguar Fahrer aus New York.
Nicht zu vergessen, all die Leute, die mich vielleicht nur 20 oder 50km mitnahmen, aber dennoch voranbrachten.
Das spannende war nicht nur neue und sehr unterschiedliche Landschaften zu sehen, sondern auch so viele interessante Menschen zu treffen und Lebensgeschichten zu hören.
Die Tipps, die man bekommt und die Geschichten über fremde Länder, die man hört und die die Reiselust noch mehr anstacheln.
Mit dieser Reise und dem trip ist wirklich ein absoluter Traum in Erfüllung gegangen.

Danke für all die tollen Momente, schönen Begegnungen, wunderbaren Erinnerungen. Was für eine Reise!
Danke für dieses wunderschöne Leben.

Mein nächster Reisebericht folgt im Herbst.
Von wo? Das werden wir noch sehen

© Isabel Maltan, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Trudele durch die Welt. Sie ist so schoen; Gib dich ihr hin und sie wird sich dir geben. Kurt Tucholsky
Details:
Aufbruch: 16.05.2010
Dauer: 16 Monate
Heimkehr: September 2011
Reiseziele: Kanada
Der Autor
 
Isabel Maltan berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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