Kanada - Von der West-zur Ostkueste oder doch erstmal in den Norden?

Reisezeit: Mai 2010 - September 2011  |  von Isabel Maltan

Vancouver-Ankunft: Erik`s legendary tour

Am Dienstag nahm in an Erik`s Tour teil. Legendaer nicht nur deswegen, weil er einem ausgewaehlte Plaetze zeigt, die nicht in jedem Reisefuehrer stehen und zu allem sehr unterhaltsame Geschichten erzaehlen kann, sondern auch weil er seit fuenfzehn Jahren jeden Dienstag und Freitag auf freiwilliger Basis seine Tour macht, die den ganzen Tag dauert und fuer Hostel-Bewohner auch erschwinglich ist.
Klar, das mach ich doch auch mit.
Vorgestern hat es dann natuerlich auch wie aus Kuebeln geschuettet. Super, dachte ich mir, kann ich gleich mal meine Regenkleidung testen.
Zuerst ging es durch Downtown, am Gerichtsgebaeude und der Art Gallery vorbei, im Anschluss durch Chinatown, nach San Francisco die zweitgroesste Nordamerikas.
Ich hatte mich schon gefragt, warum hier eine so grosse Anzahl von Chinesen lebt.
1880 wurde die Canadian Pacific Railway Zugstrecke gebaut und dazu brauchte man Arbeiter. Die ersten wurden in Kalifornien angeworben, spaeter siedelten auch immer mehr aus China ueber. Allerdings wurde den Chinesen nur ein Drittel des ueblichen Lohnes bezahlt, fuer eine Arbeit die weitaus gefaehrlicher war, da sie das Dynamit zuenden mussten und die Zuendschnuere kurz waren, um Geld zu sparen.
Nach dem Ende des Baus wollte die kanadische Regierung die Arbeiter wieder in ihre Heimatlaender zuruecksenden, doch sie blieben und obwohl auf jeden einreisenden Chinesen eine Kopfsteuer(stieg innerhalb von drei Jahren von 100$ auf 500$) erhoben wurde, kamen immer mehr und stellen heute einen Grossteil der Bevoelkerung dar und tragen zu einem bunten und abwechslungsreichen Stadtbild bei.
Vor vier Jahren wurde den Chinesen eine Entschaedigung angeboten, 20.000 bekam man fuer die Kopfsteuer, die man damals selbst aufbringen musste. Allerdings wirklich nur die Person, die diese bezahlt hat und nicht deren Nachfahren.

Vor dem Eingang in eine fremde Welt

Vor dem Eingang in eine fremde Welt

Nach einer Kaffepause ging es mit dem Bus nach North Vancouver und im stroemenden Regen Richtung Lynn Canyon.
Dort war auch die erste Warnung vor Baeren aufgestellt, aber ich habe keinen gesehen. Erik meinte auch Baeren und Koyoten muesse man nicht so sehr fuerchten wie ein Pumaaehnliches Raubtier, dessen Namen ich vergessen habe. Ich hoffe, ich begegne keinem

Haengebruecke ueber den Lynn Canyon

Haengebruecke ueber den Lynn Canyon

Ueber diese Bruecke ging es dann zurueck Richtung Bus. Haengebruecken sind ja nicht so wirklich mein Fall, aber diese ging ja noch.
Heute waere die Capilano Tour(koennt ihr euch auch im Internet anschauen-sehr beeindruckend) gewesen, die durch Gastown gefuehrt haette und ueber die Suspension Bridge gegangen waere, aber diese haengen ungefaehr viermal so hoch. Vielleicht mach ich sie naechste Woche, wenn ich meinen ganzen Mut zusammen genommen habe.
Derweil schlendere ich lieber, festen Boden unter mir, durch die Strassen und geniesse die Mannigfaltigkeit der Stadt und ihrer Bewohner .

© Isabel Maltan, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Trudele durch die Welt. Sie ist so schoen; Gib dich ihr hin und sie wird sich dir geben. Kurt Tucholsky
Details:
Aufbruch: 16.05.2010
Dauer: 16 Monate
Heimkehr: September 2011
Reiseziele: Kanada
Der Autor
 
Isabel Maltan berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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