Neun kleine Inselchen - die Azoren

Reisezeit: April 2012  |  von Herbert S.

Insel Faial: noch ein wenig Kolonialstadt Horta

Zum Frühstück will ich wenigstens einmal von dem Espumante probieren - da ich aber vor Jahren nach einem Glas Sekt zum Früstück den ganzen Tag zu nichts zu gebrauchen war, verdünne ich ihn heute mit Osaft. Wir laufen zunächst noch einmal durch Horta. Diese Stadt wirkt wie ein Museum der Kolonialzeit. Einige Straßen ziehen sich parallel zur Küste von einer Seite Hortas zur anderen. Zum Teil steile Travessas laufen quer dazu und bilden ein Netz, bestückt mit teils wunderschönen Häusern aus dem 18., 19. und 20. Jh. Die 20er und 30er Jahre des letzten Jahrhunderts sind unverfälscht präsent. Horta besteht aus drei Vierteln (nach Pfarrgemeinden benannt): Matriz (Zentrum), Angüstias (nahe Hafen), Conceicäo (ab Markt).

Hoch über der Stadt liegt ein interessantes Gebäude mit achteckigem Turm, einen Weg dorthin finden wir aus der Stadt heraus nicht - erst nachmittags mit dem Auto - es ist die meteorologische Station von Prince Albert von Monaco?! - aber man muß sie nicht gesehen haben! Noch in der Sonne laufen wir zur Deutschen Kolonie, wo ich noch ein paar Nisperos stiebitze (sauer - aber ich habe die Samen) und wollen zu der hoch gelegenen Kirche, aber die ist Baustelle und es wird über der See rabenschwarz - schnell laufen wir zur Matriz und schauen, ob dort Ostermesse ist, die beginnt aber erst um 12.00 Uhr und das ist für uns zu spät.
Trödeln ist für uns ja recht schwierig, aber im Internacional am Hafen kann ich ja ins Netz (Alemannia kämpft um den Abstieg aus der 2. BL). Dort nehmen wir einen Tee.

Die Kirchen von Horta - von der Sonne bestrahlt vor rabenschwarzem Himmel

Die Kirchen von Horta - von der Sonne bestrahlt vor rabenschwarzem Himmel

noch ein paar Gemälde am Hafen

noch ein paar Gemälde am Hafen

Krebse im Hafenbecken

Krebse im Hafenbecken

Tee im Internacional

Tee im Internacional

Dann wird es endlich Zeit zum Mittagsbuffet der Pousada. Die Bedienung erkennt uns wieder - wir sind die ersten Gäste und man trägt noch auf. Aber die Suppe könnten wir schon probieren, meint die freundliche Dame. Wir warten noch was und dann probiere ich die Fischsuppe, die wie in Frankreich schmeckt, nur fehlen die Rouille, die Croutons und der Käse. Danach geben wir uns an die leckeren kalten Sachen. Muschelsalat, Scampis, boeuy gestuffed, und die Scheren von ihm - aber die bekomme ich nicht geknackt - beim Abräumen zeige ich der Dame, dass die Scheren so nicht zu knacken sind. Daraufhin räumt sie die Platte praktisch leer und verschwindet in der Küche und nachdem man es hämmern hörte, kommt sie mit einem ganzen Teller zertrümmerter Scheren zurück. Ulrike ist inzwischen beim dritten oder vierten Kaltgang. Auch ich gehe nochmal und empfehle ihr die vor Knoblauch stehende Sauce zu den Scampi. Den eigentlich Warmgang läßt Ulrike ganz aus, sie hat nämlich creme caramel gesehen. Ich möchte jedoch mitreden können und gönne mir eine ganz kleine Portion seafood-stew (mit weißen Bohnen), bevor ich die mousse au chocolat vernichte. Zum Kaffee braucht Ulrike dann noch einen Brandy. Die freundliche Dame erklärt den Kaffee als Gratisofferte des Hauses, da wir noch beim Auftragen haben zuschauen müssen.!

letzter Blick von der Pousada auf den Pico

letzter Blick von der Pousada auf den Pico

Seafood-Buffet in der Pousada

Seafood-Buffet in der Pousada

Ich finde meine Fotobatterie nicht in der Hosentasche!! Also mache ich das Hotelpersonal noch einmal jeck mit einer Suche im Zimmer, bevor wir den Wagen aus der Tiefgarage holen. Am Flughafen vorbei geht es zunächst nach Vardouro, einem winzigen Fischerort mit Lavabadebecken. Dort müssen wir uns erst einmal vom Essen erholen. Auch an der Nordküste ist noch einmal ein schöner schwarzer Strand. Aber dann geht es allmählich zurück.

Vardouro

Vardouro

schwarzer Lavastrand an der Nordküste

schwarzer Lavastrand an der Nordküste

Die Landspitze Castelo Branco, zeugt von der Verschiebung der Kontinentalplatten, wo man neben hellem vulkanischen Bims auch braune Sandsteinschichten des Meeresbodens vorfindet.
Dann folgt Wagen abgeben, einchecken, warten, bei amazon kann ich gerade noch zwei kostenlose ebooks absahnen, bevor es bei denen Mitternacht wird.

Castelo Branco

Castelo Branco

© Herbert S., 2012
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nachdem wir uns in manchen Wüsten rumgetummelt haben, wollten wir nun einmal frisches Grün genießen. Dazu sind die Azoren mit praktisch nur einer Jahreszeit (täglich etwas Frühling, etwas Sommer und etwas Herbst) bestens geeignet.
Details:
Aufbruch: 01.04.2012
Dauer: 15 Tage
Heimkehr: 15.04.2012
Reiseziele: Portugal
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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