Mit dem Zug nach Armenien und zurück

Reisezeit: August - Oktober 2019  |  von Caroline Gustke

7. Etappe: Armenien: Expedition in die Armenischen Highlands

Historische Stätten um Yerevan

Am ersten Exkursionstag haben wir per Auto ein paar historische Ziele rund um Yerevan angesteuert.

Der Gottheit Mithra gewidmete Garni Tempel; er ist Teil einer der ältesten altertümlichen Siedlungen Armeniens. Garni liegt 28 km östlich von Yerevan auf einem Felsen, am Fluss Azad und umgeben von den Geghama Bergen. Die Siedlung war vom 4. Jahrtausend BC (!) bis ins späte Mittelalter bewohnt, wurde durch Angriffe und ein schweres Erdbeben (1679) zerstört und im Laufe des 19. Jahrhunderts neu besiedelt. Sorgfältig wurde der Tempel Anfang der 2000er restauriert. Vieles in dem Gebiet liegt noch im Verborgenen; neben dem Tempel wurde u.a. ein römisches Badehaus ausgegraben.

Der Gottheit Mithra gewidmete Garni Tempel; er ist Teil einer der ältesten altertümlichen Siedlungen Armeniens. Garni liegt 28 km östlich von Yerevan auf einem Felsen, am Fluss Azad und umgeben von den Geghama Bergen. Die Siedlung war vom 4. Jahrtausend BC (!) bis ins späte Mittelalter bewohnt, wurde durch Angriffe und ein schweres Erdbeben (1679) zerstört und im Laufe des 19. Jahrhunderts neu besiedelt. Sorgfältig wurde der Tempel Anfang der 2000er restauriert. Vieles in dem Gebiet liegt noch im Verborgenen; neben dem Tempel wurde u.a. ein römisches Badehaus ausgegraben.

Römische Heißwasseranlage.

Römische Heißwasseranlage.

Eine besondere Atmosphäre erzeugt der Mann mit seiner Duduk.

Eine besondere Atmosphäre erzeugt der Mann mit seiner Duduk.

Zum Mittag kehren wir in eine Art ländliches Familienrestaurant ein, wo wir noch einmal beim Lavash Backen zugucken können - und das Brot im Angesicht dieser Knochenarbeit noch mehr zu schätzen wissen.

Wir fahren weiter über Sewan, am Sewansee entlang zum Friedhof von Noratus, einem beeindruckenden mittelalterlichen Gräberfeld mit rund 800-900 Khachkars/Chatschkaren unterschiedlichster Größen, Formen und vor allem Details. Die meisten stammen aus der Zeit zwischen dem 9. und dem 17. Jahrhundert.
Ein ähnliches, mehr als doppelt so großes Gräberfeld wurde in der aserbaidschanischen Exklave Nakhchiwan um das Jahr 2000 von Aserbaidschan systematisch zerstört; es wurde einfach plattgewalzt und auf dem Gelände wurde ein militärisches Sperrgebiet errichtet. Nach diesem sadistischen Akt des Vandalismus behauptete Aserbaidschan, dass dort niemals ein armenischer Friedhof existiert habe...

Wir fahren weiter über Sewan, am Sewansee entlang zum Friedhof von Noratus, einem beeindruckenden mittelalterlichen Gräberfeld mit rund 800-900 Khachkars/Chatschkaren unterschiedlichster Größen, Formen und vor allem Details. Die meisten stammen aus der Zeit zwischen dem 9. und dem 17. Jahrhundert.
Ein ähnliches, mehr als doppelt so großes Gräberfeld wurde in der aserbaidschanischen Exklave Nakhchiwan um das Jahr 2000 von Aserbaidschan systematisch zerstört; es wurde einfach plattgewalzt und auf dem Gelände wurde ein militärisches Sperrgebiet errichtet. Nach diesem sadistischen Akt des Vandalismus behauptete Aserbaidschan, dass dort niemals ein armenischer Friedhof existiert habe...

Jeder Stein erzählt seine Geschichte, d.h. er gibt Details über das Leben und das Sterben der darunter Begrabenen preis. Dies ist einer der detailliertesten Chatschkaren von Noratus. Er bildet die Hochzeitsfeier eines royalen Brautpaares (oben links) ab. Leider gab es einen Rivalen, seinem Helm nach zu schließen ein mongolischen Krieger, der sich wohl dachte, bevor ein anderer die Frau kriegt, soll sie lieber keiner haben...

Jeder Stein erzählt seine Geschichte, d.h. er gibt Details über das Leben und das Sterben der darunter Begrabenen preis. Dies ist einer der detailliertesten Chatschkaren von Noratus. Er bildet die Hochzeitsfeier eines royalen Brautpaares (oben links) ab. Leider gab es einen Rivalen, seinem Helm nach zu schließen ein mongolischen Krieger, der sich wohl dachte, bevor ein anderer die Frau kriegt, soll sie lieber keiner haben...

Bauern, Musiker, Adelige, Handwerker, Tiere... Hier wimmelt es von ineinander verwobenen Geschichten aus uralter, teils vorchristlicher Zeit.

Bauern, Musiker, Adelige, Handwerker, Tiere... Hier wimmelt es von ineinander verwobenen Geschichten aus uralter, teils vorchristlicher Zeit.

Wer nicht viel Geld hatte, konnte sich nur einen kleinen Stein leisten. Hier liegt eine erwachsene Frau, was man an ihrer Kopfbedeckung erkennen kann.

Wer nicht viel Geld hatte, konnte sich nur einen kleinen Stein leisten. Hier liegt eine erwachsene Frau, was man an ihrer Kopfbedeckung erkennen kann.

Modern, aber gleichsam imposant, ist dieser Teil des Friedhofs.

Modern, aber gleichsam imposant, ist dieser Teil des Friedhofs.

© Caroline Gustke, 2019
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Fliegen kann jeder - Zugfahren auch. Der Klimawandel macht mir Angst und mein bisheriger CO2-Fußabdruck ist erschreckend. Daher steht für mich fest: Bis Fliegen nachhaltig geht, wird nicht mehr geflogen! Nun ist die Reise - Pferdetrekking durch den armenischen Westen - schon lange geplant und so gehe ich das Wagnis ein, die etwa 5000 km pro Weg per Zug zurückzulegen, quer durch Europa und darüber hinaus - als Konsequenz von Erkenntnis, als Klimastreik und Selbstversuch.
Details:
Aufbruch: 26.08.2019
Dauer: 6 Wochen
Heimkehr: 07.10.2019
Reiseziele: Armenien
Deutschland
Rumänien
Türkei
Schweiz
Der Autor
 
Caroline Gustke berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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