Mein Mittel gegen Fernweh - einmal um die Welt

Reisezeit: Februar 2006 - Februar 2007  |  von Baba B.

Thailand: In und rund um Chiang Mai

13.07.06

Fuer meine noch verbleibenden 3 Wochen in Thailand hatte ich mir eigentlich einiges vorgenommen. Nan-Provinz, goldenes Dreieck, Fahrt durch die bergige Region des Nordens, Tempel-Anlagen von Sukhothai ueber Phitsanulok nach Ayutthaya... das alles stand auf meinem moechte-ich-noch-sehen-Plan. Gekommen ist es dann aber doch ganz anders. Nach einem kurzen Abstecher nach Pai bin ich doch glatt in Chiang Mai haengengeblieben...

Aber erstmal zu meinen 4 Tagen in Pai. Das kleine Doerfchen, umgeben von Reisfeldern und den kuehlen Bergen des Nordens, ist ein Ort wo man sich schnell zuhause fuehlt und man einige Gaenge runterschalten kann. Jeden Morgen frische, warme Broetchen, Croissants und Muffins vom Baecker nebenan, gemuetliche Cafes und Bars zum verweilen und all die einfachen, meist am Fluss gelegenen Bungalows.

Ich habe mich in der Villa de Pai einquartiert. Ein schnuckeliges Bungalow mit grosser mit Polstern und Kissen bestueckter Veranda fuer 200 Bath. Einen "Wachhund" gabs noch gratis dazu. Ich musste lediglich meine Bananen-Muffins mit dem kleinen Floh-Faenger teilen - danach wurde ich nicht mehr aus den Augen gelassen !!

Vermutlich waere ich bereits hier hangengeblieben, waere ich nicht dem gnadenlosen Dauerregen ausgesetzt gewesen. Jeder Ausflug ins Freie endete in einer regelrechten Schlammschlacht. Vor meinem Bungalow wurden sogar schon Sandsaecke gestapelt... "vorsichtshalber"!! Mhh - sehr beruhigend...!!

Von meiner israelischen Bungalow-Nachbarin Miri liess ich mich dann doch noch zu einer Fahrrad-Tour breitschlagen. Nachdem wir allerdings auf dem ersten Kilometer fuenfmal tief im Schlamm steckengeblieben sind, gaben wir uns geschlagen und schenkten unsere Aufmerksamkeit wieder unserer Veranda !!

Leider muesst ihr an dieser Stelle auf eine visuelle Zugabe verzichten, da sich meine Kamera waehrend den nassen Pai-Tagen in ihrer wasserdichten Huelle versteckt hat. Kein einziges Foto!! Ja, ja, ich weiss - ziemlich schwach. Aber ich werde mich wieder bessern!!

Als ich keine Lust mehr hatte darauf zu warten, dass sich die dicken Wolken verziehen, entschloss ich mich weiterzuziehen. Da mir aber aus der Richtung Mae Hong Song, wohin ich eigentlich wollte, genau dasselbe berichtet wurde - Regen, Regen, nichts als Regen - gings erstmal nach Chiang Mai, um von da aus weiterzusehen. Aus dem "weitersehen" wurden dann aber ploetzlich 3 Tage... 10 Tage... 2 Wochen...!! Vermutlich waeren noch Monate daraus geworden, wenn man mich nicht am Flughafen in Bangkok erwartet haette... dazu spaeter mehr...

Ich glaube meine Art zu Reisen hat sich mittlerweile einfach etwas veraendert. Mir ist es wichtiger geworden mich an einem Ort wohl zu fuehlen, als von einer Sehenswuerdigkeit zur anderen zu hetzen. Deshalb bin ich immer langsamer unterwegs und bleibe laenger an einem Ort als zu Beginn meiner Reise.

Zudem hat ein echter Gueckstreffer bei meiner Unterkunftswahl sicher auch seinen Teil zu meinem ausgedehnten Aufenthalt beigetragen. Das Chiang Mai Blue House - absolut empfehlenswert!! Gut gelegen in der Altstadt, grosse, kuehle Zimmer mit Warmwasser-Dusche, Fernseher und jetzt kommts... riesigem Kuehlschrank!! Im kleinen von Gruenzeug umgebenen Restaurant laesst es sich gut verweilen und die suesse Rin und Jimmy kuemmern sich rund um die Uhr um die Gaeste. Einfach zum Wohlfuehlen!!

Aber auch die Stadt selber hat mich vom ersten Augenblick an in ihren Bann gezogen. Chiang Mai ist sozusagen das spirituelle Zentrum von Thailand. Alle paar Meter findet man einen Tempel, auf den Strassen wimmelt es nur so von Moenchen in ihren leuchtenden Gewaendern und ob Yoga, Tai-Chi, Qi Gong oder Reiki - an jeder Ecke haengt ein Kursangebot. Da war die taegliche Yoga-Stunde genau das richtige um meine unbeweglichen Glieder ein wenig auf Vordermann zu bringen !

Auch kulinarisch hat Chiang Mai einiges zu bieten. Ich habe noch nirgens sooo leckeres Thai-Essen gefunden wie hier. An den vielen Staenden am Strassenrand habe ich mir regelmaessig ein richtiges Schlemmer-Essen zusammengekauft. Und damit ich meinen Gaumen auch zuhause noch weiter verwoehnen kann, war ein Kochkurs Pflichtprogramm. Hat riesen Spass gemacht zwei Tage lang Curry-Pasten zu stampfen, hinter dem Wok zu schwitzen, haufenweisse Chilli zu schnippeln und meine eigenen Kreationen dann zu verdruecken - war ueberigens immer geniessbar. ich glaube jetzt bin ich bereit fuer alle die sich freiwillig als Versuchskaninchen zur Verfuegung stellen wollen ...!!

Meisterkoch Nadia...

Meisterkoch Nadia...

Was habe ich denn sonst noch die ganze Zeit getrieben...?? Ach ja, Klosteraufenthalt...!! In vielen Wats in der Umgebung von Chiang Mai kann man einige Tage, Wochen oder sogar Monate verbringen, um zu meditieren und um einen Einblick in den Buddhismus und das Leben der Moenche zu erhalten. Eine Woche Aufenthalt im wunderschoenen Huegel-Tempel Doi Suithep hatte ich anfangs im Sinn. Der Gedanke daran jeden morgen um 4 Uhr aufzustehen und um 12 Uhr mittags das letzte Mal zu essen, hat einen bekennenden Morgenmuffel und ueberzeugten abends-wie-ein-Koenig-Esser dann doch noch von diesem Vorhaben abgebracht. Stattdessen habe ich mich fuer die Light-Variante entschieden. 2 Tage im internationalen Meditations-Zentrum vom Wat Suan Dok. Von 5 Moenchen erhielten wir eine Einfuehrung in den Buddhismus und die verschiedenen Arten der Meditation. Gar nicht so einfach so lange ruhig zu sitzen ! Dazwischen gab es auch immer wieder Gelegenheit zu interessanten Gespraechen mit den Moenchen. War eine super Erfahrung und hat Lust auf mehr gemacht. Aber dazu muss ich wohl erstmal frueh aufstehen ueben...!!

Sitzmeditation...!! 5 Minuten - O.K.!  2 Stunden - Autsch !!

Sitzmeditation...!! 5 Minuten - O.K.! 2 Stunden - Autsch !!

Ich glaube das waren sie im ungefaehren... meine letzten Wochen in Thailand, bevor es wiedermal zurueck in die Hauptstadt ging um das naechste Ziel anzusteuern - Indonesien!

Erstmal aber noch ein paar Chiang-Maiische Impressionen...

© Baba B., 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nachdem mich mein andauernd akutes Reisefieber bereits zu einigen wunderschönen Fleckchen der Erde geführt hat, ist nun die Zeit gekommen für meinen ersten längeren Trip rund um den Globus.
Details:
Aufbruch: 01.02.2006
Dauer: 13 Monate
Heimkehr: Februar 2007
Reiseziele: Thailand
Similan Islands
Kambodscha
Laos
Malaysia
Indonesien
Der Autor
 
Baba B. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.