Weiberreise – Nepal 2022
Walk on the wild side
Der Fluss, der auch direkt am Hotel vorbei fliesst, bildet eine Art Grenze. Auf der Hotelseite bieten Steinwände Schutz vor den wilden Tieren, die auch sehr gerne mal den Fluss überqueren. Auf der gegenüberliegenden Seite gibt es weder Mauern noch Grenzen. Die Menschen bleiben auf Wegen und die Tiere sind frei. Wir müssen also hinüber auf die „wild side“ und steigen mit vielen Menschen in einen Einbaum. Unser Guide ist auch dabei, aber wir entdecken die Tiere zu Teil auch ohne ihn. Da die Boote keinen Motor haben, ist es sehr still auf dem Wasser, wenn die Menschen schweigen.
Man gleitet an Sandbänken, Totholz und Dschungelstreifen vorbei. Überall liegen in ein paar Metern Entfernung Sumpfkrokodile und Gaviale. Man sieht viele Reiher und auch große Wollhalsstörche. Es gibt mehrere Arten Kingfisher, aber wir haben nur den Braunliest gesehen. Da wir schon um 7 Uhr ins Kanu steigen, wird es auf dem Wasser auch noch nicht so heiss.
Die Begegnung mit dem Dschungel ist heute viel unmittelbarer als gestern, denn hinterher brechen wir zu einem mehrstündigen Spaziergang auf.
Da wir nur zu dritt sind und schweigen, können wir die Geräusche des Dschungels genauer wahrnehmen und geniessen. Wir gehen auf kleinen Trampelpfaden, hauen teilweise den Weg mit der Machete frei und der dichte Dschungel verschluckt den letzten (Ines), als ob wir nie dagewesen wären.
Wir sehen auf diesem Walk zwar keine Großtiere, aber wir erfreuen uns auch an einem Waran, der auf einem Ast über dem Wasser schläft und an allerlei Insekten.
Wir haben sogar Tigerspuren gesehen und große Adler.
Die Erfahrung an diesem Tag ist direkter, denn der Boden ist uneben. Wir müssen über große Wurzeln und Bäume steigen. Bei der Kanufahrt lassen wir die Hände ins Wasser hängen und natürlich müssen wir auch die vielen Blutegel erwähnen.
Diese etwas ekligen Gesellen leben keineswegs im Wasser und attakieren uns von trockenen Blättern aus. Wir mussten etliche von unserer Kleidung absammeln, aber Ines haben sie im Nacken und an der Hüfte erwischt.
Natürlich kommen abends wieder die Elefanten durch Sauraha. Hier laufen auch gar nicht so selten Panzernashörner entlang. Es gibt auch hier Konflikte zwischen Mensch und Tier um Lebensraum und Territorium. Tödliche Zwischenfälle gibt es in jedem Jahr. Laut Gerüchten, soll ein Betrunkener letzte Woche auf ein Nashorn eingeschlagen haben. Das ist nicht gut für ihn ausgegangen.
Aufbruch: | 02.10.2022 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 01.11.2022 |