Australien 2006 & Hochzeit in Byron Bay

Reisezeit: März 2006  |  von Thomas Hilger

14. Tag - Nightcap National Park

Nach dem gestrigen Highlight - unserem Hochzeitstag - fahren wir heute zu den Protestors Falls nahe Nimbin im Nightcap National Park, der knapp 2 Fahr- stunden entfernt liegt. Der Wasserfall wurde uns von unserer Gastgeberin Liz als Ausflugsziel empfohlen und wir sind gespannt, ob sich der Ausflug lohnt.

Eigentlich war die Tour bereits für den vorgestrigen Freitag geplant, musste jedoch aufgrund meines Sonnenbrandes auf heute verschoben werden.

Wir haben uns eine Straßenkarte von Liz besorgt und starten am Vormittag mit unserem Mietwagen Richtung Osten. Doch die von Liz prophezeiten anderthalb Stunden Fahrtzeit stellen sich für uns als nicht ganz machbar heraus. Nach etwa 2 Stunden erreichen wir erst einmal Nimbin, ein kleines Hippie-Nest am Fuße der Berge, wo wir eine kurze Pinkelpause einlegen.

Während ich im Auto warte, werden diejenigen, die mal austreten müssen, kaum nachdem sie das Fahrzeug verlassen haben, angesprochen, ob sie nicht Drogen kaufen wollen.
Alle bleiben aber standhaft und lehnen dankend ab. Nachdem wieder alle im Auto sitzen, orientieren wir uns noch mal kurz auf der Karte und fahren weiter in die Berge. Spätestens jetzt wird die Straße doch ziemlich ungemütlich und die Schlaglöcher in der Schotterpiste machen der Federung unseres Toyota einige Mühe.

Da unsere Karte auch nicht sehr detailliert ist, müssen wir 2-3 Mal anhalten und nach dem Weg fragen. Dabei kommen wir an eine Hütte im Busch, die wirklich an einem verlassenen Fleckchen Erde liegt. Natalie & ich gehen zum Haus und fragen die Besitzerin nach dem Weg.

Diese erklärt uns wie fast immer und überall in Australien freundlich und sehr hilfsbereit, wie wir zum Nationalpark gelangen.

Nach ca. 30 Minuten weiterer holprigrer Fahrt (ich vermute, dass wir mit unserem Toyota diese Strecke aus versicherungstechnischen Gründen eigentlich nicht fahren durften) kommen wir endlich an unserem Ziel an.

Als wir aussteigen, begegnen wir einem Ranger, der soeben mit der Motorsäge damit beschäftigt ist, die Büsche & Sträucher zu schneiden.

Dabei schauen ihm neben uns noch zwei ca. 2 m lange Echsen zu, vor denen wir erst einmal zurückschrecken. Auf seine beruhigenden Worte, dass die beiden friedlich seien, trauen wir uns doch an ihnen vorbei. Wir fragen den Aussie, der mehr Haare auf den Armen hat, als wir alle zusammen auf dem Kopf, noch nach dem Weg zum Wasserfall. Dabei kommt er so richtig in Schwung und erzählt ein paar Geschichten über die Echsen und Schlangen, die uns eventuell auf dem Weg begegnen können.

Noch schnell auf die Toilette (welche wirklich nicht sehr einladend ist) und dann machen wir uns auf den Weg in den Wald.

Die Vegetation hat sich - so scheint es uns zumindest - von einer Minute auf die andere völlig verändert. Aus der Buschlandschaft ist ein dichter feuchtwarmer Regenwald geworden.

Der anfangs befestigte Weg geht nach einigen hundert Metern in einen natürlichen Trampelpfad über, der sich am Flusslauf entlang schlängelt.

Nach einer Weile kommen wir an eine Lichtung, wo wir eine kurze Pause einlegen. Während Julia, Verena, David & Daniel schon weiter gehen, machen Natalie & ich noch ein paar Fotos. Als ich einige Meter vorausgehe, ruft Natalie plötzlich, dass sie etwas entdeckt hat.

Direkt neben dem Weg am Wasser hat es sich eine Python auf einer Pflanze gemütlich gemacht.

Nach einem kurzen Fotoshooting folgen wir den anderen auf dem teilweise recht mühseligen Weg nach oben. Die Steine sind verdammt rutschig und Natalie macht bei einem Sturz eine unschöne Erfahrung, wobei ihre Kamera und der Blitz beschädigt werden.

Oben angekommen wartet der Rest am Fuße des Wasserfalls. Der Ausblick ist schon recht beeindruckend und entschädigt für den Aufstieg.

Auf dem Rückweg verabschieden wir uns von der Schlange, die noch genau so da liegt wie vor 30 Minuten.

Unten angelangt sehen wir noch Buschkängurus, die sich aber nicht von uns fotografieren lassen wollen und sich, als wir uns mit den Kameras nähern, ins Unterholz zurückziehen.

Die Rückfahrt gestaltet sich weitaus weniger problematisch als der Hinweg und zuhause werden wir an unserem letzten Abend in Byron Bay noch einmal den Grill anwerfen.

Deshalb geht es im Ort noch schnell in den Supermarkt zum einkaufen. Am Abend verabschieden wir uns dann mit einem Glas Sekt von Liz...

... und packen danach die Koffer für die morgige Weiterfahrt nach Noosa Heads.

© Thomas Hilger, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Australiens Ostküste mit integrierter Hochzeit in Byron Bay
Details:
Aufbruch: 04.03.2006
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 27.03.2006
Reiseziele: Australien
Der Autor
 
Thomas Hilger berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.