Indienreise von Mon und Olaf

Reisezeit: Oktober - Dezember 2011  |  von Olaf und Mon -

Cochin

Olaf

17.11 - 19.11

Nachdem wir die Nacht im 3 AC Tier verbracht hatten, sind wir in Cochin bzw Ernakulam angekommen. Die Nacht im Zug war ganz okay, dennoch schlief ich kaum. Da mein Schlafplatz aus 2 Sitzplaetzen (Side lower) bestand, fuehlte ich die ganze Zeit die Stangen auf meinem Becken, was nicht gerade angenehm war. Meine Empfehlung: 3 AC Tier ist recht gut, Decken und Kissen kann man gegen 50 Rupees mieten und am besten versucht man sich den " upper" Seat zu ergattern (Website www.cleartrip.com, falls nicht schon alles nur aus waitlist besteht).
In Ernakulam (die Festlandstadt in der Naehe, da Cochin auf einer Insel liegt) augestiegen, sind wir natuerlich sofort von der Rikscha Mafia umzingelt worden (Ein grosser Ruecksack auf dem Ruecken ist wie eine Leuchtreklame fuer alle Rikschafahrer und Guesthousevermittler). Um dem Quaengeln zu entgehen und um herauszufinden, wie wir nach Cochin kommen, sind wir zuerst in einen Tea stall gegangen, um einen Chai bzw. Kaffee zu trinken. Es schien sich jedoch um einen Rikschafahrer Treff zu handeln und die Fahrer dort wollten uns dann auch sofort helfen. Dadurch fanden wir heraus, dass wir zwar in Ernakulam waren, aber es sich nicht um den richtigen Bahnhof (Junction) handelte, sondern um den weiter entfernten City Bahnhof. Statt jedoch eine Rikscha zu nehmen, sind wir die Strecke bis zur Faehre gelaufen. 3-4 km ist eigentlich nicht viel, aber die Sonne warf uns schon jetzt eine unbarmherzige Hitze entgegen (9 Uhr), so dass ich schon nach 5 Minuten im Schweiss badete. Aber immerhin konnten uns die Rikscha Fahrer nicht abzocken, aetsch.

In Cochin sind wir mit der Fähre angekommen und sind dann auf die Suche nach unserem Guesthouse gegangen (gebucht auf "www.bedandbreakfastworld.com", Super Seite!). Das Bastian's Homestay ist sehr zentral gelegen, mitten in einem Wohnquartier, wodurch alles sehr ruhig und idyllisch aussah. Die Besitzer waren sehr freundlich und es gab nur vier Zimmer, wodurch alles noch familiärer wurde.

Cochin selber war angenehm: saubere Strassen, nicht zuviele weisse Touristen und dennoch viele huebsch aussehende westlich Cafe's und Restaurants. Wir sind in diesen Tagen durch die Gassen gewandert, haben den Sonnenuntergang vor den beruehmten chinesischen Fischernetzen genossen und feinen Fisch gegessen. Zur sportlichen Ertuechtigung haben wir dann auch eine Velotour zum Cherai Strand unternommen. Es ist definitiv keine Empfehlung, im Sueden mit dem Fahrrad auf der Haupstrasse bei brennender Sonne 25 km zurueckzulegen (one way). Nach 10 gequaelten Kilometern haben wir aufgegeben und sind mit dem Bus weiter, nur damit wir eine Stunde dort kurz baden gegangen sind und dann wieder zurueck mussten. Uff, war nicht so toll.
Cochin war sehr schoen und wir waeren gerne laenger geblieben, wenn wir nicht schon ein Guesthouse in den Backwaters gebucht haetten, sniff.

Um den Bus zu den Backwaters (Allepey) zu nehmen, MUSSTEN wir eine Rikscha nehmen, da die Busstation 5 Kilometer entfernt war. Auf dem Weg wollten wir noch Geld bei einem Bankomat beziehen und unser Rikscha Fahrer hat doch tatsaechlich fuer die 100 Meter Umweg noch 10 Rupees verlangt. Zur Veranschaulichung: Wir haben 85 Rupees bezahlt fuer 5 Kilometer und 100 Meter. Taxameter funktioniert natuerlich nicht. Jedoch ist auf der Fahrer Rueckseite ein Hinweis, dass 1 km 7 Rupees kostet und zusaetzliches Gepaeck 5 Rupees. Man rechne: 5 km x 7 Rupees + Gepaeck (2) + 12 Rupees Grundtaxe = 57 Rupees. Okay, sind eigentlich nur 28 Rupees, aber dafuer kann ich mir ne Cola in der Kneipe bestellen. Es gibt uebrigens noch schlimmere Fahrer: Eine kurze nicht represantative Umfrage bei Rikschafahrer fuer eine 3 km enfernte Strecke: Zwischen 50 und 200 Rupees. Man kann uns also nicht veruebeln, dass wir nicht gerade Fans der Rikscha Mafia sind.

Die Busreise von 1 Stunde ging ganz schnell vorueber, da wir ganz vorne sassen und einen Anschaungsunterricht im indischen Fahrstil bekamen: Die Mittellinie scheint nicht den Gegenverkehr von unserem zu trennen, sondern dient wohl eher als Richtlinie. So wie ueberall in Asien hat das groessere und staerkere Gefaerht Vorrecht. Also mussten Autos, Motorraeder und Rikscha's vor unserem grossen Bus ausweichen, auch wenn dieser auf der Gegenfahrbahn war. Die Hupe von unserem Bus hatte sicher 90 dB und so war ich froh, dass ich meine Oropax in der Naehe hatte, sonst waere ich sicher nach 1 Stunde Hupkonzert taub geworden. Der Busfahrer hatte sogar mehrere Hupschalter (einer davon war ein Lichtschalter), damit sein Finger wohl ein bisschen mehr Abwechslung hatte.
In Alleppey gings dann direkt auf die Faehre zu unsrem Guesthouse (Green Palms), das mitten in den Backwaters lag und wir durch die Fahrt mit der Faehre schon einen schoenen Eindruck von dem "Venedig Indiens" bekamen.

© Olaf und Mon -, 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Indiens Sueden: Von Mumbai bis nach Trivandrum & Rajasthan
Details:
Aufbruch: 10.10.2011
Dauer: 11 Wochen
Heimkehr: 26.12.2011
Reiseziele: Indien
Der Autor
 
Olaf und Mon - berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.