Hamburg im Herzen

Reisezeit: Oktober 2010 - September 2011  |  von Henry Kunkel Anja Niendorf

Philippinen: Busuanga: Coron

Der Unterwasserverkehr laeuft nach den selben Regeln wie in der Metro: erst raus....

Der Unterwasserverkehr laeuft nach den selben Regeln wie in der Metro: erst raus....

.....dann rein!

.....dann rein!

Coron stellt die letzte Etappe unserer Philippinen-Tournee dar. Ein wahrer Wallfahrtsort fuer Wracktaucher, da die U.S.Air Force hier im 2.Weltkrieg aeusserst erfolgreich operierte und 24 Schiffe der Japaner versenkte. Die Japaner nennen es ihr "Pearl Harbour".
Von diesen Schiffen ist noch knapp "ein dreckiges Dutzend" betauchbar, und ich wollte sie alle, da dies voraussichtlich meine letzten Taucherlebnisse unserer Reise sein werden.
Also machten wir uns von El Nido frohen Mutes auf den Weg, oder wir versuchten es zumindest. Am Abend den Trip gebucht, ein groesseres Boot fuer ca. 35 Leute, mit Essen und so. Am naechsten morgen standen wir dann vor einer Nussschale von Boot, wo max. 6 reinpassten, und von Essen war auch keine Rede mehr. Da diese Nussschale so aussah, als wuerde es jeden Augenblick den japanischen Schiffen Gesellschaft leisten wollen, weigerten wir uns an Bord zu gehen und verlangten nach harten Diskussionen unser Geld zurueck.
Wer diesen Blogg hier als Reisehilfe nutzt, dem empfehle ich dringend, nicht bei Yssabel zu buchen, die haben bis zum bitteren Ende versucht, uns abzuzocken und dabei die ganze Zeit schaebig gegrinst.
Zu ihrem Pech ist die Faehre vom Vortag nicht abgelegt, so dass wir eine viel bessere, schnellere und billigere Mitfahrgelegenheit fanden und sich wieder mal alles zum besten wandte!

In Coron haben wir uns dann auch gleich am naechsten Tag die ersten drei Wracks vorgeknoepft, wobei heftige Stroemung und schlechte Sicht herrschte. Wirklich schoene Fotos konnten so leider nicht entstehen, hat aber das Unheimliche noch mehr unterstrichen.....War schon cool, sich auch durch die kleinsten Oeffnungen zu quetschen!

Maschinengewehr...funktioniert aber nicht mehr, habs versucht

Maschinengewehr...funktioniert aber nicht mehr, habs versucht

Auf der Rueckfahrt zum sicheren Hafen erzaehlte uns unser Tauchguide dann, dass man hier auch Hoehlentauchen betreiben kann. Da niemand von uns das jemals zuvor gemacht hatte, waren wir alle gleich Feuer und Flamme und ueberredeten den Manager des Resorts, uns morgen dahin zu bringen.
Somit brachen wir dann am naechsten morgen auf, um den vielleicht schoensten Tauchtag meines Lebens zu zelebrieren, den ich Tags darauf dann teuer bezahlen musste. Wars aber trotzdem wert, doch erst einmal der Reihe nach.
Nach 2-stuendiger Fahrt trafen wir auf eine steil vor uns aufragenden Insel, die das erste Ziel des Tages war. Inmitten dieser undurchdringlich erscheinenden Wand sollte eine Hoehle versteckt sein, die es nun zu erkunden galt. Die ganze Insel sah aus, als koennte King Kong jeden Moment aus dem dichten Dschungel brechen und Jane suchen.
Durch einen ca. 10m langen Tunnel ging es hinein, und dann eroeffnete sich uns die Cathedral cave in ihrer vollen Pracht. Ein etwa 25m grosser Raum breitete sich vor uns aus, welcher durch ein Loch in der Decke von Sonnenstrahlen geflutet wurde. Das Wasser war glasklar und leuchtete spektakulaer. Es handelte sich um eine Tropfsteinhoehle, in welcher Fledermaeuse ihr Unwesen trieben, nicht unaehnlich dem underwater river in sabang, nur mit Licht! Das war schon ziemlich cool!!

erster Blick von unten

erster Blick von unten

bizarre Felsformationen

bizarre Felsformationen

Ausgang

Ausgang

Nach diesem ersten Highlight gings aber erst richtig los. Als zweiter Tauchplatz stand der Barracuda lake auf dem Programm. Die Besonderheit dieses Sees besteht darin, dass er sich aus drei verschiedenen Wasserschichten zusammsetzt, Salz-,Suess-, und Brackwasser. Diese Schichten zerfliessen nicht etwa miteinander, sondern sind Messerscharf voneinander getrennt, und haben unterschiedliche Wassertemperaturen.
Namensgeber dieses Sees ist ein grosser Barracuda, der als einziger Raubfisch der unumstrittene Koenig dieses Gewaessers ist.
Man startet also bei einer Wassertemperatur von 28*C, was ja bereits ziemlich warm ist, doch ploetzlich kannst du eine Kante im Wasser erkennen, und du befindest dich in 38*C heissem Wasser. Das ist schon ein irres Gefuehl. So ist es moeglich, mit einer Haelfte deines Koerpers im kuehlen, mit der anderen im heissen zu tauchen, was wohl einmalig ist.
Ausserdem kann man im See echt lustige Sachen machen!!
Anja hatte dort zudem einen schoenen Schnorchelplatz.
War sowieso ganz lustig, Anja beim hochschauen da tiefenentspannt im Wasser liegen zu sehen, waehrend um sie herum lauter orangene Kleckse um ihr Leben plantschten. Dabei handelte es sich um eine Reisegruppe nichtschwimmender Koreaner, die alle mit Badelatschen und Schwimmwesten versuchten zu ueberleben. Die haben mit Sicherheit nicht viel gesehen......arme Anja.

Zum Abschluss gabs dann noch einen Corallentauchgang, der aber unspektakulaer im Vergleich zu den beiden vorherigen Tauchplaetzen war.

Weg zum Lake

Weg zum Lake

Namensgeber und uneingeschraenkter Herrscher des Sees: Barracuda

Namensgeber und uneingeschraenkter Herrscher des Sees: Barracuda

Dort wars so schoen, dass ich.....

Dort wars so schoen, dass ich.....

....erst einmal den Kopp in den Sand stecken musste

....erst einmal den Kopp in den Sand stecken musste

Luftring

Luftring

Aber das Universum schien um kosmischen Ausgleich bemueht, und so erhielt ich denn die Quittung am naechsten Tag.
Da ich auch nach knapp 9 Monaten mir noch immer fleissig jeden Mueckenstich aufkratze, dessen stolzer Besitzer ich bin, und das sind so einige, hab ich jede Menge offene Stellen. Die begannen am naechsten Tag alle gleichzeitg, sich zu entzuenden.
Und so sitze ich hier nun, waehrend ich den Blogg schreibe, und eiter heiter vor mich hin. Wobei das mit dem sitzen so ne Sache ist. Meistens lieg ich!
Und da ich Anja ja versprochen hatte, an ihrem Geburtstag krank zu werden, so wie sie an meinem krank war, hab ich mir garstigerweise auch gleich noch ein hohes Fieber zugelegt.
Aber wie das Wesen der Bosheit nun mal ist, hab ich mir damit ein Eigentor geschossen, denn Tauchen konnte ich damit ad acta legen.
Nun sitzen wir auf unserem Balkon und schauen dem Regen beim Fallen zu, und da gibt es ne Menge zu gucken. Es regnet naemlich ununterbrochen.
Das Wetter ist im Moment so schlecht, dass die meisten Fluege gecancelt werden. Fuer uns waere das das worst szenario, denn wir muessen am 23.06. nach Manila, um von dort dann direkt nach Vietnam zu fliegen.
Nun hoffen wir auf Wetterbesserung, doch die Vorhersage ist nicht zum Optimismus geeignet, dabei wollen wir hier eigentlich nur noch weg.
Denn auch wenn uns die Philippinen sehr gut gefallen haben, wird es Zeit zu gehen. Zum einen wollen wir dem staendigen Regen entfliehen, zum anderen gehen uns inzwischen die Philippiner gehoerig auf die Nerven. Das ist schwer zu vermitteln, doch das Gro der Philippiner scheint uns so apatisch und schicksalergeben, dass das kaum noch zum aushalten ist. Ihnen fehlt die Leichtigkeit des Lebens, wie ihn z.B. die Indonesier vermitteln. Selten hoert man ein Lachen, die meisten muffeln nur und schauen muerrisch aus der Waesche. Obwohl wir das in keiner Weise verallgemeinern wollen, haben wir doch tolle Philippiner kennengelernt, so freuen wir uns inzwischen sehr auf Vietnam.....

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nun ist es endlich soweit. Alle Zelte sind weitestgehend abgebrochen, Arbeit gekuendigt, Wohnung vermietet, ein Zurueck waere nur noch peinlich. Also auf, auf...wir machen eine Weltreise. Dafuer nehmen wir uns ganz gepflegt ein Jahr Zeit, reisen ueber Sued-Amerika zum Herrn der Ringe, um dann im Land der Traumfaenger ein kleines Riff zu betauchen, und lassen anschliessend in Sued-Ost-Asien die Seele baumeln. Viel Spass beim Lesen
Details:
Aufbruch: 01.10.2010
Dauer: 12 Monate
Heimkehr: 30.09.2011
Reiseziele: Brasilien
Kolumbien
Ecuador
Peru
Bolivien
Chile
Neuseeland
Australien
Argentinien
Indonesien
Malaysia
Philippinen
Vietnam
Laos
Kambodscha
Thailand
Der Autor
 
Henry Kunkel Anja Niendorf berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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