USA-Südwest 2011 - Die große Acht

Reisezeit: August / September 2011  |  von Heilwig Sandhagen

01.09.11 - Ein blöder Tag in Moab

Um es in einem Satz auszudrücken: Heute war nicht mein Tag!
1. Ich habe schlecht geschlafen
2. Die Dusche in diesem furchtbaren Motel ist viel zu eng, beschert mir deshalb zahlreiche blaue Flecke und verteilt nur Sprühnebel
3. Das Frühstück im Motel ist eine Zumutung
4. Der Canyonlands N.P. war für mich enttäuschend
5. Thomas und ich hatten einen unnützen Streit über die Nähe zu Abgründen

Aber von vorne:

Frühstück gibt es hier nur bis 9.00 Uhr. Um 8.30 Uhr herrscht in der ebenfalls winzigen Lobby Chaos. Alle Gäste scheinen gleichzeitig zu frühstücken. Kein Wunder bei den Frühstückszeiten... Außerdem wird nichts nachgelegt - auch nicht auf Nachfrage. Wir schnappen uns ein paar Reste und frühstücken im Zimmer.

Wenn der Tag schon so beginnt...

Wenn der Tag schon so beginnt...

Nochmal tanken, dann fahren wir zum Canyonlands N.P., Island in the Sky District. Dort zeigen wir unseren Annual Pass und schauen uns erst einmal den obligatorischen Film im Visitor Center an. Auf dem Weg zum Oberservation Point halten wir an allen Haltebuchten an. Schon da denke ich: sieht aus wie der Grand Canyon: ein großes braunes Loch. Tja, so ist und bleibt es auch. Diese Landschaft kann mich nicht begeistern. Keine gelb-roten Hügel, Bögen und Felsen, sondern ein riesiges braun zerklüftetes Loch. Thomas sieht das nicht so, wahrscheinlich stehe ich mit meinem Geschmack auch ansonsten alleine da, aber ich kann es nicht ändern.

Canyonland National Park - Island in the Sky

Canyonland National Park - Island in the Sky

Sven fand's auch doof...

Sven fand's auch doof...

Am Observation Point laufen wir den Rim entlang. Als ich das für mich hier einzig interessante Foto haben möchte, nämlich eins von mir am Abgrund sitzend, probt Thomas den Aufstand und weigert sich mich zu fotografieren. Viel zu gefährlich, ich solle sofort zurückkommen. Ich sehe das gar nicht ein - zumal ich ja nicht verlange, dass er an den Rand kommt. Schließlich hat er ja Höhenangst. Tja so kommt eins zum anderen, ich bekomme kein Foto und wir sind beide sauer... Für den Rest des Tages schweigen wir uns an, das können wir sehr gut... Ich komme dann auch nicht mit zum Ende des Rims - jetzt bin ich bockig, warum soll ich mir das braune Loch auch noch von der anderen Seite aus ansehen? Also kehre ich um und warte auf Thomas am Auto. Im Gegenzug weigert sich Thomas zum Mesa Arch zu wandern, der mir nun wieder gut gefällt (der ist ja auch rötlich...). Im Nachhinein war unser Streit eigentlich völlig blöd und überflüssig aber so ist das nunmal manchmal in Beziehungen.... Zum Whale Rock fahren wir auch noch. Hat irgendwie Ähnlichkeit mit dem Ayers Rock... So verlassen wir - schweigend - den Nationalpark wieder und sind um 13.00 Uhr schon wieder im Motel.

Im Nachhinein finde ich die Fotos auch ganz schön - die Wirklichkeit konnte mich an dem Tag aber gar nicht beeindrucken...

Im Nachhinein finde ich die Fotos auch ganz schön - die Wirklichkeit konnte mich an dem Tag aber gar nicht beeindrucken...

Da kann man erahnen, wie tief es runter geht...

Da kann man erahnen, wie tief es runter geht...

Näher durfte ich nicht an den Abgrund dran...

Näher durfte ich nicht an den Abgrund dran...

Und so ein Bild wollte ich eigentlich haben... (dieses stammt vom Horse Shoe Bend auf unserer Reise in 2004)

Und so ein Bild wollte ich eigentlich haben... (dieses stammt vom Horse Shoe Bend auf unserer Reise in 2004)

Mesa Arch

Mesa Arch

Whale Rock - sieht doch aus wie der Ayers Rock, oder?

Whale Rock - sieht doch aus wie der Ayers Rock, oder?

Das Zimmer ist natürlich noch nicht fertig. Thomas legt sich schlafen und ich schaue fern. Nachdem der Room-Service uns an der Tür neue Handtücher ausgehändigt hat, beschließen wir unsere Wäsche zu waschen und fahren zur Laundry. Während der Wartezeit setzen wir uns in die ZAK-Bar und trinken etwas und lesen. Weil wir riesigen Hunger haben, beschließen wir ein Mittelding aus Mittag- und Abendessen einzunehmen und bedienen uns am Pizza und Salat-Buffet für 12,99 $ pro Person. Passend zum heutigen Tag schmeckt mir die Pizza überhaupt nicht - sie ist mir viel zu scharf! Mein ganzer Mund brennt. Auf meine Nachfrage, ob es auch eine Pizza gäbe, die nicht "spicy" ist, macht der Pizza-Bäcker extra eine weitere Pizza fürs Buffet und rate mal was für eine? Mit Käse und Honig! Hat man sowas schon mal gehört? Honig auf einer Pizza? Igitt!!! War ja nett gemeint, aber ich halte mich dann doch lieber an die Salat-Bar.
Zwischendurch stellen wir zu allem Überfluss auch noch fest, dass ich eine Waschmaschine für einen Trockner gehalten (sah aber auch wirklich so aus wie ein Trockner...) und unsere Wäsche unbeabsichtigt das 2. Mal gewaschen habe...

Nachdem wir die Wäsche ins Motel gebracht haben, fahren wir noch die Potash-Street entlang. Sie hat Ähnlichkeit mit der 128 von gestern, ist aber nicht so schön, weil hier der Grünstreifen zum Colorado abgebrannt ist. Die Straße führt so nahe an der Felswand vorbei, dass man Angst haben muss, dass sich einer dieser riesigen Felsblöcke löst und auf die Straße oder noch schlimmer: aufs Auto fällt.

Den Abend verbringen wir vor dem Fernseher im Motel.

Top: Irgendwie gar nichts...
Flop: Irgendwie der ganze Tag...
Gefahren: 320 km
Hotel: Inca Inn Moab

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nach längerer Zeit der Reiseabstinenz könnt ihr hier unseren neusten Reisebericht über unseren erlebnisreichen und wunderschönen Urlaub im Südwesten der USA durchstöbern und dabei in Gedanken mitreisen..... Viel Spaß damit!
Details:
Aufbruch: 13.08.2011
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 11.09.2011
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Heilwig Sandhagen berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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