Unterwegs in deutschen Städten
Deutschland hat unzählige schöne Städte, die es lohnt für sich zu entdecken. Einige haben wir dieses Jahr schon während unserer Pilgerreise auf der Via Regia kennengelernt. Die Beschreibung findet ihr im Reisebericht "Pilgern auf der Via Regia....". Hier lassen wir euch nun an weiteren Ausflügen in sehenswerte Städte teilhaben.
Eat the world in Lüneburg
Eine nicht ganz gewöhnliche Stadtführung durch Lüneburg
Bereits im April hatte ich die Tickets für die Stadtführung bei eat the world gekauft. Die Ungewissheit ob die Führung wegen Corona überhaupt stattfinden würde inklusive.
Aber glücklicherweise hat sich die Situation insgesamt entspannt und so starten wir am 31. Juli am frühen
Nachmittag Richtung Lüneburg.
Lüneburg eine historische Stadt in der Heide
Lüneburg ist eine Hansestadt und auch als Salzstadt bekannt. Die Gewinnung von Salz hat die Stadt im Mittelalter zu Reichtum verholfen, was man bis heute in der wunderschönen Altstadt sehen kann. Unzählige Backsteingebäude mit einzigartigen Giebeln warten auf Besucher um bestaunt zu werden. Lüneburg zeigte mit den roten Backsteinen gern seinen Reichtum, denn Steine waren damals aufwendig in der Herstellung.
Daher soll auch der Ausdruck " Stein Reich" kommen.
Die Filmserie "Rote Rosen" hat der Stadt zu noch mehr Ruhm verholfen.
Historisches trifft kulinarisches
Mit einem freundlichen Lächeln werden wir vor der Johanniskirche begrüßt. Anne, eine waschechte Lüneburgerin wird uns "Ihre" Stadt zeigen und zwischendurch gibt es verschiedene kulinarische Kostbarkeiten, so verspricht es zumindest der Anbieter "eat the world".
Schon vor der Kirche gibt es die ersten Informationen. Der Kirchturm an sich ist nämlich etwas aus dem Lot geraten, also schief. Was dem Baumeister seinerzeit so peinlich war, das er sich vom Turm in die Tiefe stürzte. Das wiederum hat er überlebt, weil just in dem Moment ein Heuwagen vorüber fuhr und er sanft landete, so die Erzählung.
Turmbläser
Täglich zweimal steigt ein über 70ig jähriger Mann in den Turm der Kirche und gibt Choräle zum besten.
Am Sande ist ein großer Marktplatz. Früher haben hier die Fuhrwerke der Händler gestanden und natürlich haben die Pferde hier jede Menge Pferdeäpfel hinterlassen. Damit der Gestank nicht zu groß wurde, hat man regelmäßig Sand drüber gegeben. Heute kann man bei einigen Häusern sehen, daß dadurch halbe Raumhöhen quasi im Sand verschwunden sind.
Einmal um die Ecke gegangen, stehen wir vor der ältesten familiengeführte Druckerei Europas. Bis vor wenigen Jahren wurde noch hier am Platz gedruckt. Doch u. a aus Platzmangel hat man die Druckerei nun in moderne Gebäude verlagert.
Wir sind inzwischen an unserer ersten Lokalität angekommen. Ein Ägypter. Hier bekommen wir eine Kostbrobe aus Nudeln, Linsen, Erbsen und einer köstlichen Soße serviert.
Dann stehen wir vor der zweiten Lokalität auf dieser Tour. Dieses Mal ist es ein persisches Restaurant. Hier bekommen wir Baguette mit drei unterschiedlichen Aufstrichen serviert, wieder sehr lecker.
Anhand des Gullideckel erklärt uns Anne das Lüneburg einst durch drei Siedlungsgebiete zusammen gewachsen ist - Monz, Ponz und Vonz.
Monz steht für Berg, Ponz für die Brücke die über die Ilmenau führt und Vonz für die Quelle.
Hier wohnt ein Mann, der sich für Lüneburg besonders verdient gemacht hat. In den 70er Jahren hatten die Stadt Väter vor ganze Straßenzüge der historischen Altstadt dem Erdboden gleich zu machen und einen Parkplatz zu bauen. Doch dieser Eigentümer hat mit Erfolg für den Erhalt gekämpft.
Hier stehen wir an der Abbruchkante der einzigsten Salzgewinnung. Einige Straßenzüge sacken bedingt durch den unterirdischen Salzstock ab, wie man auf der linken Straßenseite sehen kann.
Weitere Lokalitäten und kleine Imbisse
Während unserer Tour auf dem Kopfsteinpflaster durch die Stadt bekommen wir weitere Kostproben darunter ein Cocktail, Flammkuchen und Couscus.
Vor dem Rathaus weiß Anne noch von dem besonderen Glockenspiel zu berichten. Die Glocken sind aus Meißner Porzellan.
Informativ und kurzweilig
Nach gut 3 Stunden endet diese Führung in einem serbischen Lokal. Die Tour war informativ und kurzweilig, uns hat es sehr gut gefallen.
Der kulinarische Teil reicht nicht als vollwertige Mahlzeit. Wir haben uns daher noch ein Restaurant ausgesucht und gut zu Abend gegessen.
Nettes Gästehaus mit Tücken
Über Booking.com hatten wir uns ein Gästezimmern am Wasserturm gebucht - regulärer Preis 92€/ Nacht.
Kaum hatten wir reserviert, erhalten wir vom Vermieter eine Mail mit dem Hinweis, dass der Preis ohne Bettwäsche, Bettzeug und Handtücher zu verstehen ist. Dafür kämen 15€/ Person hinzu. Wir sind entsetzt und lesen nochmal das Angebot und nach einigem suchen finden wir im Informationsteil einen Hinweis darauf.
Man sollte das Kleingedruckte lesen.
Ich schreibe dem Vermieter und bringe meinen Unmut zum Ausdruck. Er sagt der Preis wäre ein Schnäppchen und wir können das Wäschepaket ja auch gern selbst mitbringen.
Für mich ist das nicht zufrieden stellend, aber nicht zu ändern.
Service am Kunden ist anders und sich mit solchen Methoden als preisgünstig darzustellen ist mehr als fragwürdig.
Das Zimmer war zwar geräumig und nett eingerichtet, aber leider sehr hellhörig. Wir können es daher nicht empfehlen.
Streifzug durch Lüneburg Teil 2
Nach einem super Frühstück in einem Café am Sande machen wir uns noch einmal auf den Weg um diese wunderschöne Stadt zu genießen.
Da man während einer Stadtführung nicht immer die Zeit hat, alles so zu betrachten und zu verweilen wie man es selbst gern hätte, vertiefen wir heute das eine oder andere und entdecken auch noch ein paar andere Ecken.
Als erstes geht es zum alten Kran an der Ilmenau. Eines der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt.
Dieser Straßenzug sollte in den 70er Jahren dem Bagger zum Opfer fallen. Heute ist es zum Glück erhalten und einfach nur schön anzusehen.
Aufbruch: | 31.07.2020 |
Dauer: | 5 Jahre |
Heimkehr: | Dezember 2025 |
Live-Reisebericht: